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Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten

Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten

Titel: Die Terranauten 084 - Die Gen-Parasiten
Autoren: Andreas Weiler
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und starrte auf den Morastsee hinaus. Narda trat neben ihn.
    »Geht es dir jetzt besser?« fragte er, und seine Knopfaugen betrachteten sie.
    Sie nickte. »Viel besser, Fhlimag. Ich danke dir, daß du mich hierher gebracht hast.«
    Sein Blick wandte sich wieder von ihr ab und glitt erneut über die Weite des Sumpfes. »Der Stamm läßt uns im Stich.« sagte er leise. »Es gibt eine alte Legende, die das Ende des Sternenwanderers ankündigt. Durcheile das Nichts, oh, du Sternenwanderer, und verfehle nicht dein Ziel. Wende dich niemals von deiner Wahren Aufgabe ab. Denn sonst wird der Kosmos sterben. Denke daran, oh, du Sternenwanderer. Du gehörst zur Langen Reihe. Das ist deine Bestimmung.« Fhlimag sah sie an. »Es ist eine Legende der Wolkengänger. Die Merdrag-Hoth, zu denen ich gehöre, kennen nur wenige Legenden. Aber die Wolkengänger lieben es, Geschichten auszutauschen.«
    Narda nickte. Langsam. Die Lange Reihe, die Waffe der Uralten. Darum also befand sich auf dieser Welt ein Weltenbaum.
    »Ja«, sagte sie und deutete hinaus. »Alles gerät durcheinander.« Es mußte die nahe Kaiserkraft-Ballung sein. Wieviel Zeit hatten sie noch? Sie erinnerte sich, daß nur David dazu in der Lage war, Kontakt mit einem Weltenbaum aufzunehmen. Wenn er den Absturz auf die Oberfläche des Einsamen Wanderers nicht überlebt hatte … Sie verdrängte diesen Gedanken. »Ich muß zum Stamm, Fhlimag. Ich muß meinen Gefährten finden. Wir beide zusammen sind vielleicht dazu in der Lage, den Weltenbaum dazu zu bewegen, euch wieder zu schützen.«
    »Es ist weit, so weit«, piepste Fhlimag. »Und jetzt, wo die Lebenszonen durcheinander geraten …« Er überlegte. »Ja, vielleicht gibt es eine Möglichkeit. Es heißt, im Alraunenhain jenseits der Morastseen wohne ein mächtiger Procontrabitter. Es heißt, er könne über die Luft, das Wasser und den Boden gebieten. Vielleicht kann er dir weiterhelfen. Denn der einzige Weg, auf dem du schnell und einigermaßen sicher zum Stamm im Norden gelangen kannst, liegt dort oben …« Eine Pfotenhand deutete hinauf in den Himmel.
    »Dann laß uns keine Zeit mehr verlieren«, sagte Narda. Sie sprang ins Boot, und Fhlimag folgte ihr. Er setzte das Segel, und Narda stieß den Sumpfsegler ab.
    Bald war der grüne Buckel der Naßoase nur noch ein Höcker am Horizont. Zwei oder drei Stunden strichen dahin. Alles blieb unverändert. Nur gluckernder und dampfender und schmatzender Schlamm.
    Dann blieb von einem Augenblick zum anderen der Wind aus. Der Sumpfsegler verlor sofort an Fahrt, und der Bug begann im Morast zu versinken. Fhlimag hüpfte ängstlich hin und her. Sein Pelz wechselte die Farbe.
    »Oh, oh«, piepste er.
    Narda konzentrierte sich, ignorierte den jetzt schon wieder deutlich spürbaren Schmerz, der mit der Öffnung der PSI-Sinne verbunden war, und murmelte eines der Schaltwörter, in deren Bedeutung und Anwendung sie auf Adzharis unterwiesen worden war.
    Es rauschte und knisterte.
    Und eine neue Bö füllte das Segel, das sich daraufhin aufblähte und den Sumpfsegler wieder vorwärts trieb. Narda ließ nicht nach. Das Schaltwort füllte ihr ganzes Denken aus. Und aus der Bö wurde ein beständiger Wind.
    Fhlimag sah sie mit neuem Respekt an.
    »Ich habe dich unterschätzt. Anders -Hoth. Du bist ein Probitter. Ein guter und starker Probitter.«
    »Der Gefährte, den ich suche, ist noch viel stärker als ich. Und er hat die Macht, zum Stamm sprechen zu können. Gemeinsam sind wir vielleicht dazu in der Lage, das Unheil von dieser Welt abzuwenden und die Ordnung der Lebenszonen wiederherzustellen.«
    »Dann«, piepste Fhlimag ehrerbietig, »wollen wir uns wirklich beeilen.«
    Fern am Horizont erhob sich eine diffuse Linie. Das Ufer des Morastsees. Und der Alraunenhain, von dem Fhlimag gesprochen hatte.
     
    *
     
    Seit Stunden trieb die Wolkenamöbe durch undurchdringlichen Nebel. Er war wie ein weißes Tuch, das die ganze Welt einhüllte. Stille. David hatte geschlafen und stand nun ausgeruht am Rand der Amöbe. Nur diffuses Weiß, wohin man auch sah.
    »Die Strömung, in der wir dahintrieben, als du geschlafen hast, war stark«, sagte Mramad an seiner Seite. »Wir haben eine große Strecke zurückgelegt und sind schneller vorangekommen, als ich gehofft habe. Wir sind den Pilzwäldern bereits recht nahe. Aber wenn sich der Nebel nicht bald lichtet … Wir müssen eine nicht allzu starke Tiefenströmung finden, die uns zum Grund der Welt hinabträgt.«
    David nickte und sondierte. Der
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