Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Titel: Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
Niemand antwortete. Stille. Außer dem Summen der elektronischen Organe der TAMERLAN. Dann …
    Eine sanfte, kaum spürbare Erschütterung durchlief den Leib des Treiberfrachters. Eine Zehntelsekunde später eine weitere, diesmal etwas stärkere. Dann erzitterte das Schiff, als wäre es mit einem unsichtbaren Riesen kollidiert, der seine immateriellen Fäuste auf Dorn und angeflanschte Container niedersausen ließ.
    Eine Sirene begann ihr wimmerndes Lied.
    Farrell sprang auf die Beine. »Schadenskontrolle.« Lichter glommen auf den Pulten auf. Außerhalb der Protopkuppel war noch immer nichts zu erkennen. Gespenstisch, dachte er.
    Die Projektionsfelder einiger Bildschirme begannen, unruhig zu flackern. Das Summen veränderte sich. Ein schriller Diskant löste gleichmäßiges Brummen ab.
    »Energieverlust.« Errehans Stimme klang so, als könne er seinen eigenen Worten nicht trauen. Die Lichter flackerten.
    Eine zweite Sirene heulte.
    »Leck in Sektion vier und sieben. Automatische Abdichtung erfolgt.« Dania Makiri sah mit einem verwirrten Blick auf. »Fremdorganismus dringt ins Schiff ein.«
    Farrell drückte seine Zigarre aus. »Schiff weiter auf Kurs halten«, sagte er knapp. »Ich weiß nicht, was das ist, aber ich werd’s mir mal ansehen.«
    Er drehte sich auf den Absätzen um und stürmte aus der Zentrale hinaus. der Masurin folgte ihm. Der Lift brachte sie in die Tiefe.
    Fremdorganismus dringt ins Schiff ein! hallte es in Claude Farrell nach. Bei Yggdrasil! Sie schwebten mitten im Nichts. Inmitten von Strahlenstürmen, mikroskopisch kleinen, dahinjagenden Meteoriten, in einem beinahe vollständigen tödlichen Vakuum. Was, in aller Welt, konnte hier draußen leben? Und was besaß die Fähigkeit, eine Schiffshülle aus verstärktem Panzerprotop zu durchdringen?
    Als sich die Lifttür öffnete, hatten beide Männer die Strahler entsichert in den Händen. Trübes, dämmriges Licht erwartete sie. Der vor ihnen liegende Korridor war leer.
    Langsam traten die beiden Männer aus der Kabine hinaus und schritten den Gang hinunter. Von irgendwo drang ein feines Zischen an ihre Ohren.
    »Helme runter«, sagte Farrell. »Wer weiß, was …«
    Er brachte den Satz nicht zu Ende. Ein halbes Dutzend Meter voraus entstand auf der rechten Gangwand ein seltsamer Fleck. Ein paar Sekunden lang wirkte er wie Schimmel, dann änderte er rapide die Farbe, und …
    »Magnetanker!« rief Farrell ins Helmmikrofon. »Aber schnell!«
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, da zerrte ein gewaltiger Sog an ihren Körpern. Pfeifendes Heulen ertönte. Die Atemluft des Korridors entwich durch das sich nun ständig erweiternde Leck in der Außenhülle. Das Licht flackerte und wurde noch trüber, als es ohnehin schon war.
    »Leck in Sektion drei«, meldete Farrell über die interne Kommunikation.
    »Bereits registriert«, kam die Stimme Errehans aus dem Helmlautsprecher.
    Der Sog der entweichenden Luft wurde nach und nach geringer. Die Magnetanker hatten standgehalten. Farrell spürte durch den Boden deutlich die Erschütterungen, die nach wie vor durch das Schiff liefen.
    »Sehen wir uns die Sache mal an«, meinte Masurin, löste seinen Magnetanker und marschierte auf das Leck zu. Farrell folgte nach ein paar Sekunden. Das Loch in der Außenhülle wirkte seltsam glatt. Keine gezackten Ränder. Also kein Meteoriteneinschlag. Wie sie bereits vermutet hatten.
    Die TAMERLAN schlingerte. Farrell verlor für einen Sekundenbruchteil die Orientierung, als die Gravo-Generatoren ausfielen und dann mit verringerter Leistung ihre Arbeit wieder aufnahmen. In seinem Helmlautsprecher knackte es.
    »Claude, der!« Die Stimme Dania Makiris überschlug sich fast. »Da krabbelt irgend etwas über die Protopkuppel. Es ist grün, und … Es überwuchert das ganze Schilf. Und es geht ungeheuer schnell. Energieleistung noch dreiundzwanzig Prozent.« Die Stimme stockte. »Himmel! Es löst die Kuppel auf. Es löst die Kuppel auf!«
    Weg von der Zentralebene! rief Farrell telepathisch.
    Ein neuer Stoß traf das Schiff. Die Faust des Riesen traf Farrell am Rücken, warf ihn zur Seite und schleuderte ihn einige Meter weiter. Die Waffe entglitt seiner Hand und rutschte fort. Aus den Augenwinkeln sah er …
    Er wirbelte herum. Ein grüner, tentakelähnlicher Arm hatte sich durch das Leck geschoben. Er bewegte sich zuckend und tastend umher, war ungeheuer schnell. Ein zweiter Ausläufer hatte sich um die Taille Masurins geringelt wie eine Schlange, die ihr Opfer zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher