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Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Titel: Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym
Autoren: Andreas Weiler
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Myriam prophezeite Retter, die Leitfigur des Kampfes gegen die Kaiserkraft, sondern ein ehemaliger Lordoberst des verhaßten Konzils. Auch meine engsten Freunde wie Farrell oder Llewellyn 709 standen mir mehr als reserviert gegenüber. Und hinter meinem Rücken hörte ich oft genug das böse Wort vom »Generalmanag David im Exil«.
    Trotz der Wichtigkeit meiner Forschungen nach den Knospen gab es wenig Hilfe von den Treibern. Jede Loge wurde für den Bund der Freien Welten, die Treiberhilfe und die Mistelsicherung gebraucht. Es bestand wenig Aussicht, eine größere Expedition zusammenzustellen, solange ich selbst nicht einmal das Ziel einer solchen Unternehmung nennen konnte.
    Es vergingen Wochen und Monate, in denen ich mit Unterstützung Aura Damona Mars in den Höhlen und Korallenstädten nach Hinweisen auf die Knospen suchte – vergeblich. Es schien beinahe, als hätten sie bei ihrem Aufbruch von »Gleichgewicht«, wie Sarym bei den Knospen geheißen hatte, alle Hinweise verwischt oder vernichtet. Zweimal begab ich mich direkt in die PSI-Aura zu Aura Damona Mar, aber auch die Verbindung meines Geistes mit der Korallenstadt brachte keine neuen Erkenntnisse. Doch bei meinem dritten Besuch kam es zu überraschenden Ereignissen, die mich schließlich auf völlig unerwartete Weise meinen Zielen näherbringen sollten …
    Aus ›Die terGorden-Chronik‹
     
    *
     
    »Kontratransitpunkt erreicht«, meldete Yoron Errehan. Die Hände des Treibers berührten Sensoren und Tasten. Mit einem dumpfen Summen sprangen die Photonenbrenner des Frachters TAMERLAN an.
    Errehan rümpfte die Nase, als von rechts eine Qualmschwade in sein Gesichtsfeld wallte und seine Augen zu tränen begannen.
    Claude Farrell im Sessel neben ihm paffte genüßlich.
    Errehan hustete übertrieben. »Du willst uns wirklich vergiften«, gab er von sich. »Ich hab’s immer gewußt. Was Valdec nicht geschafft hat, besorgst du.«
    Farrell antwortete nicht und blickte aus der transparenten Protopkuppel der TAMERLAN hinaus. Vor ihnen stand eine glühende Scheibe im Raum: die Sonne Norvo.
    Ein Schott zischte. Nach und nach kamen die anderen Treiber zur Zentralebene mit dem Computerring herauf: der Masurin, Kar Dougster, Dania Makiri – ein Teil der Loge der SONNENWIND – und zwei Treibermädchen von Aqua, Sinh und Elia.
    »Check positiv«, meldete Dania Makiri. »Alle Systeme arbeiten einwandfrei.«
    Wie eine gewaltige, mehr als drei Kilometer lange Lanze aus Metall und Protop schob sich der Frachter tiefer ins Norvo-System hinein. Undeutlich nahm Farrell das Wispern des systemumspannenden PSI-Netzes der Auren wahr. Die psionischen Feldlinien reagierten auf die Impulse der Mistel, beugten sich zu einem energetischen Korridor, durch den die TAMERLAN auf den grünen Planeten, Sarym, zusteuerte.
    »Magnetische Verankerung der Container positiv«, führte Dania Makiri weitere Checkpunkte an. »Hibernation positiv.«
    Farrell nickte und gab eine weitere Qualmwolke von sich. Sie brachten nicht nur Versorgungs- und Ausrüstungsgüter vom Bund der Freien Welten nach Sarym, sondern auch eintausendfünfhundert Stumme Treiber, die hier im Norvo-System eine neue Heimat finden sollten.
    »Ortung zeichnet. Ein Schwarm fremder Flugobjekte aus Gelb 1423.« Kar Dougster sah auf. »Keine energetischen Emissionen.«
    »Meteoriten«, entschied Masurin und zuckte mit den Achseln. »Wir sind nur noch einige Millionen Kilometer vom Doppelplanetensystem Sarym/Arioch entfernt. Da wimmelt’s von kosmischem Schutt.«
    »Objekte vollführen Kursangleichung auf Grün 1010«, fuhr Dougster fort und beugte sich mit gerunzelter Stirn vor. »Nun erklär’ mir doch mal einer, wieso Flugobjekte ohne Freisetzung von Emissionen eine Kursänderung durchführen können.«
    »Das«, Farrell paffte, »ist in der Tat ungewöhnlich.«
    »Keine Antwort auf automatische Identifizierungsanforderung. Objekte nähern sich uns weiter.«
    »Ausweichkurs auf Rot 1910«, sagte Masurin leise. Er blinzelte und starrte aus der Protopkuppel ins schwarze Nichts. In der Ferne, eingebettet von der ewigen Nacht, waren zwei Lichtpunkte zu erkennen: Sarym und Arioch. Die seltsamen Flugobjekte waren mit bloßem Auge dagegen noch nicht auszumachen.
    Farrell ließ die Zigarre sinken. Er hatte plötzlich ein eigenartig unangenehmes Gefühl.
    »Objekte vollführen Kursangleichung auf Rot 1010.« Dougster sah auf. »Da stimmt irgend etwas nicht …«
    »Das sind keine Meteoriten.« Errehans Stimme war nur ein Flüstern.
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