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Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Titel: Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym
Autoren: Andreas Weiler
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das nicht wahrgenommen hatten.
    Sei vorsichtig!
    Mich kann nichts vernichten …
    Der Geschmack der Stürme war seltsam. Er war wie ein Prickeln auf seiner Außenschale, ein erst angenehmes, dann aber bald schmerzhaftes Kratzen.
    Das ist nicht der Strahlensturm der Sonne, sandte Kuschelmutz aus. Das ist etwas anderes. Das PSI-Netz, das das ganze Sonnensystem durchzieht. Es verändert sich …
    Erstaunt fuhr Oinji seine Sensorstengel ganz aus, als er etwas wahrnahm, das er noch nie zuvor gesehen hatte. Es waren merkwürdig geformte, in der äußeren Erscheinung entfernt an Orkansegler erinnernde Gebilde, die durch die Leere glitten, dort, wo keine Aufwinde mehr waren. Von den fast konisch geformten Körpern gingen mehrere Stränge aus, die sie mit riesigen Steuerhäuten verbanden.
    Raumsegler, sandte das Fremd-Fremde aus. Das sind keine Steuerhäute, sondern Sonnensegel. Der Strahlendruck der Sonne treibt die Körper vorwärts.
    In weiter Ferne zogen sie vorüber. Ein ganzer Schwarm, auf dem Weg zum Nichts und durch das Nichts. Oinji wurde unwillkürlich an seine Groß-Brüder erinnert. Bis jetzt hatte er immer geglaubt, nur sie und die Aufrechten könnten sich durch die Leere bewegen. Diese Körper jedoch …
    Die Steuerhäute konnten ihn nicht mehr tragen. Oinji stürzte in die Tiefe, wartete ungeduldig, bis die atmosphärische Dichte Ariochs wieder auf das gewohnte Maß angestiegen war.
    Deutlich verspürte der Orkansegler die Besorgnis seines Freundes.
    Ich weiß nicht, was vor sich geht, erklärte Kuschelmutz. Aber etwas verändert sich. Nicht so wie damals, als ich mit den Aufrechten zusammen inmitten eines großen Metallkörpers auf deine Welt gelangte, weil die PSI-Auren modifiziert waren. Diesmal ist die Veränderung einschneidender, endgültiger …
    Schmerzimpulse drangen von unten zu ihnen empor. Oinji breitete seine Steuerhäute aus und bremste ab. Ruhig schwebte er inmitten der tobenden Gewalten des Kristallzyklons. Die Schmerzimpulse verstärkten sich. Einige Orkansegler aus seinem Stamm glitten an seine Seite.
    Das sind Brüder von einem anderen Stamm, drang es an Oinjis Sensorstengel. Sie haben Angst. Sie fürchten sich vor großer Gefahr.
    Wir werden ihnen helfen.
    Und damit zog Oinji seine Häute ein und stürzte in die Tiefe. Eine kurze Korrektur brachte ihn aus den Böenwirbeln des Zyklons heraus, und er glitt in das schweigende Auge des Sturms.
    Weit unter sich erkannte er den Orkanseglerstamm, der die qualvollen Signale ausstrahlte. Die Mitglieder des Stammes waren noch nicht geläutert, hatten sich noch nicht an den Freuden der Quelle laben können. Ihre Körper waren schwach, den dahinjagenden, wie Reibsand schabenden Kristallen des Zyklons hilflos ausgeliefert.
    Oinji wollte die Steuerhäute erneut einziehen und in die Tiefe stürzen, als ihn ein warnender Impuls Kuschelmutz’ erreichte.
    Nicht! Sieh … Es sind nicht die Gefahren des Orkans. Es sind … Veränderungssamen!
    Erschreckt fuhr Oinji seine Sensorstengel ein. Seine Stammesbrüder hatten seinen ätherischen Schrei ebenfalls vernommen und schwebten rasch höher hinauf.
    Und siehst du die feinen psionischen Linien des Netzes? fragte Kuschelmutz. Es modifiziert sich weiter. Und auch die Quelle verändert sich … Rasch! Die Veränderungssamen stammen von der Quelle selbst. Es werden immer mehr. Und auch ein Halbgott ist ihnen nicht gewachsen.
    Oinji suchte rasch die nächste Aufwindströmung und ließ sich hinauftragen. Die Seinen scharten sich um ihn und begleiteten ihn. Auch in ihnen waren Angst und Besorgnis. Die Veränderungssamen hatten bisher nur im Zentrum der Quelle existiert, waren noch nie nach draußen gedrungen.
    Das hatte sich geändert.
    Oinji fragte sich, ob das ein Omen für den Untergang der Welt war …
     
    *
     
    Der Ringo schwebte näher an das gewaltige, drei Kilometer lange Objekt heran.
    »Es ist einfach unglaublich«, brachte Mandorla hervor und starrte gebannt auf den großen Außenbildschirm. »Sind Sie sicher, daß …?«
    Asen-Ger und Llewellyn 709 nickten gleichzeitig. »Es ist die TAMERLAN, daran besteht kein Zweifel.«
    Der riesige Treiberfrachter war über und über mit einem grünlich schimmernden Pflanzengeflecht umhüllt. Es war wie ein lebender Mantel, der das gesamte Schilf umgab.
    »Keine energetische Aktivität«, meldete sich eine Stimme über die externe Kommunikation. »Selbst die Signale des automatischen Notrufsenders werden zunehmend schwächer.«
    »Eintausendfünfhundert Schläfer und
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