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Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Titel: Die Terranauten 079 - Sterben für Terra
Autoren: Robert Quint
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Gesellschaften.
    Überall auf dem Planeten gab es diese unfruchtbaren, bedrückenden Landstriche, wo nichts wuchs, nichts lebte …
    Schwermetallverseuchter Boden. Chemikaliengesättigte Erdkruste.
    Klärschlammdeponien voller Blei und Quecksilber und Cadmium. Tief vergrabene, im Lauf der Jahrzehnte und Jahrhunderte leckgewordene Fässer voller TCDD, Arsen, Herbizide, Chlorkohlenwasserstoffe, hochgiftiger Lösungsmittel …
    Millionen Tonnen, die nur rudimentär im Auftrag des Konzils entfernt, beseitigt, unschädlich gemacht worden waren. Für die Konzerne war es billiger gewesen, die betroffenen Gebiete zu gesperrten Zonen zu erklären, statt sie zu entseuchen.
    »Und was«, fragte Lucci schließlich und wandte den Blick ab von der fernen Erdoberfläche, »treibt dich dann an?«
    Der Gleiter wurde schneller und stieg weiter.
    Wieder ein Funkanruf.
    Am Horizont der blitzende Punkt eines Panzergleiters; eine Patrouille der Lunaporter Grauen Garden, die noch immer nur beobachteten und nicht aktiv in die Kämpfe eingriffen.
    »Die Sorge um meinen Meister«, antwortete der Gleiter – oder besser: jenes winzige elektronische Bauteil, das sich in die Schaltungen des Bordcomputers eingeschmuggelt hatte, Produkt einer Äonen alten Technologie und nur winziges Segment eines Gebildes, das wie Spreu über den Planeten ausgeschwärmt war.
    »Die Sorge um meinen Meister«, wiederholte der Gleiter, »die Sorge um das einzige Wesen, zu dem ich trotz der Milliarden Jahre, die uns voneinander trennen, eine Verbindung besitze.«
    »Dein Meister«, echote Lucci heiser.
    Ihm war heiß, und er öffnete den Magnetverschluß seines Ersatzwollhemdes ein wenig.
    »Du erwähnst ihn zum erstenmal«, fuhr der Koordinator fort.
    Warum schwitzte er so? Warum war er so nervös? Weil er das Gefühl hatte, daß ihm die Kontrolle über die Situation zu entgleiten drohte?
    »Wo ist dein Meister jetzt?« fragte Lucci. »Und wer ist er?«
    Der Gleiter antwortete sofort.
    »Im Raum«, ertönte die warme Stimme aus dem Lautsprecher des Funkgerätes. »Tief im Raum, durch Lichtjahrhunderte getrennt. Doch bald wird er wieder zurückkehren. Zur Erde. Und er wird wissen, was er zu tun hat. Weil ich es ihm sage – und weil er es will.«
    »Und …« Manuel Lucci verstummte. Dann gab er sich einen Ruck. »Steht er auf unserer Seite? So wie du?«
    »Gewiß«, bestätigte der Gleiter. »Er stand immer auf eurer Seite, auch wenn es Mißverständnisse gab und geben wird und bestimmte Dinge anders scheinen, als sie tatsächlich sind.«
    Der schwarzhaarige Mann lachte ärgerlich auf.
    »Du hast eine Art, viel zu sagen und wenig zu verraten«, beschuldigte er seinen sonderbaren Gesprächspartner. »Allein dein Name! Er wirkt vollkommen sinnlos – und dennoch bin ich überzeugt, daß mehr dahintersteckt, als ich mir vorstellen kann.«
    »Beschränktheit«, entgegnete der Gleiter spitz, »ist ein Privileg der Menschen und allgemein verbreitet. Kein Grund, um melancholisch zu werden.«
    »Danke für die Ermunterung.« Lucci schnitt eine Grimasse.
    »Wenn der Meister wieder auf der Erde weilt, werde ich mich mit ihm in Verbindung setzen – und dann wird das letzte Kapitel dieses langen und blutigen Krieges aufgeschlagen.«
    Lucci fuhr zusammen.
    »Die Endoffensive?« stieß er hervor. »Aber das ist unmöglich! Unsere Planungen …«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    »Noch sind die Vorbereitungen nicht abgeschlossen.« Lucci beugte sich unwillkürlich nach vorn und starrte die teakholzverkleidete Computerkonsole an. »Unsere Strategie sieht vor, eine offene Konfrontation noch für einige Wochen zu vermeiden, um den Garden keinen Grund zum Zuschlagen zu geben. Du kennst doch das Kräfteverhältnis!
    Wir haben schon genug Mühe, die Angriffe der Killertrupps und Konzern-Grauen abzuwehren …«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit«, sagte der Gleiter erneut. »Ich habe gesicherte Informationen über Pläne von ASK, Nuklearwaffen einzusetzen. Gegen die Zentrale von Interstellar Wood & Furniture. Ein letzter – und nach meinen Berechnungen erfolgversprechender – Versuch, die Garden zum Schlag gegen die Bewegung Freiheit für die Erde zu provozieren.
    Eine Atomrakete – und gleichzeitig überzeugende Hinweise darauf, daß die F.F.D.E. für ihren Einsatz verantwortlich zeichnet.«
    Lucci war bleich geworden.
    Und er schwitzte stärker.
    »TerCrupp!« flüsterte er, und es klang wie ein Fluch. »Ich werde sofort mit dem Gemeinsamen Rat konferieren. Wir müssen
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