Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Titel: Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
Zentrale stürmte Cosmoral Calinnen. Die MS-Maske der Schatten-Führerin glühte hellrot.
    »Die Schiffe sind identifiziert«, ertönte ihre unbewegte, blecherne Verzerrer-Stimme, als sie Chan erreicht hatte. »Es handelt sich um die Garden-Kreuzer GURKHA, SCHWARZWOLF und ARDA-III.«
    Die Große Graue begriff nicht.
    »Und?«
    »Alle drei Schiffe«, fuhr Calinnen fort, »gehörten zu der Basis von Perculion. Sie mußten fliehen. Perculion ist zerstört worden. Terranauten und Kosmische Sporen … Meine Grauen Treiber haben soeben eine entsprechende telepathische Mitteilung der Pluto-Loge empfangen. Ein ausführlicher Bericht wird von einem Kurier überbracht.«
    Chan sagte nichts.
    Ihre Gedanken wirbelten, und trotz ihrer Selbstkontrolle dauerte es eine Weile, ehe ihre analytische Nüchternheit zurückkehrte.
    Perculion, dachte sie. Das System der sechs Sonnen jenseits der Reichsgrenze … Neue Zentralbasis und sicherer Zufluchtsort der Grauen Garden … Nun auch Perculion.
    »Terranauten, sagten Sie?« Ihre Stimme klang heiser.
    Calinnen nickte. »Die Rolle der Rebellen ist noch nicht ganz geklärt. Aber daß sie mit dem Untergang von Perculion etwas zu tun haben, steht nach den Ereignissen auf Finstermann wohl zweifelsfrei fest.«
    Sie hat recht, durchfuhr es Chan. Terranauten. Dieser Llewellyn …
    »Führen Sie den Kurier zu mir«, befahl sie der Schatten-Führerin, »sobald er Luna erreicht. Ich befinde mich in meiner Kabine.«
    Sie wandte sich ab und ging davon.
    Wenn David terGorden von Shondyke zurückkehrte, würde sie mit ihm zu reden haben.
    Den Übergriffen seiner Terranauten-Freunde mußte Einhalt geboten werden. Oder der Vertrag zwischen den Treibern und dem Konzil war hinfällig.
     
    *
     
    Das, dachte die Vokus-Ry freudlos, wird den Varen Navtem gar nicht gefallen.
    Reglos lag sie unter dem RZS-Feld, das nun wieder wie gewohnt in zahllosen Farbabstufungen schillerte und aus dem die Kosmischen Sporen in einem nicht endenwollenden Strom segelten.
    Das Verschwinden der drei Lenker und des vierten Menschen, dessen PSI-Ausstrahlung die Vokus-Ry seltsam berührt hatte, war zu überraschend erfolgt, als daß das Wandelwesen sich hätte ihnen heimlich anschließen können.
    Zweifellos war von dem wissenden Lenker ein scharf begrenztes RZS-Feld geschaffen worden; blitzartig schnell war es aufgeflammt und wieder erloschen.
    Und die vier Beobachtungsobjekte waren verschwunden.
    Trübsinnig ruhte die Vokus-Ry in der neuen Humusschicht des einst staubigen, rissigen Bodens und paßte ihre Gestalt dem Wurzelwerk der grünblauen, struppigen Büsche an, die unter dem kreisrunden Regenbogen wuchsen.
    Und nun? fragte sich die Vokus-Ry. Ins große Sterngebäude, das von den Menschen Neunfarben genannt wird?
    Oder auf die Rückkehr der Lenker und dieses terGordens warten?
    Sie war sich nicht schlüssig.
    Das war eben der Preis dafür, wenn ein Androidengeschöpf wie die Vokus-Ry nach einem Jahrhunderttausende menschlicher Jahre wahrenden Leben die alten, heimatlichen Regionen der Schöpfer aufsuchte und um eine Verjüngung bat. Aber wer hätte ahnen können, daß die Gegenforderung der Varen Navtem so schwer zu erfüllen war?
    Sie regte sich träge.
    Argwohn überfiel sie.
    Unvermittelt, erschreckend plötzlich. Als würden ihre Sinne erst jetzt, in diesem letzten, sinnlosen Moment, aus einem betäubten Schlaf erwachen.
    Der Lenker! Der Wissende!
    Sie sah ihn, sah seine humanoide, häßliche Gestalt groß und reglos über ihr stehen und spürte den Druck seiner schweren Stiefel.
    Die Vokus-Ry veränderte sich.
    Sie wollte davonfließen, zwischen den Erdkrumen versickern, den Zusammenhalt ihrer Zellen auflösen, um sie später, an einem sicheren Ort, wieder zusammenzufügen.
    Doch statt dessen stieg sie hinauf an die Erdoberfläche, wälzte sich durch das stachelige Blattwerk der Büsche und rollte sich dicht vor den Füßen des Lenkers zu einer blassen Kugel zusammen.
    Etwas – jemand – hatte sie dazu gezwungen.
    Der Lenker …
    Er bückte sich nun und hob den fußballgroßen organischen Klumpen auf.
    Die Vokus-Ry zitterte und verwünschte die Varen Navtem, die sie in diese Lage gebracht hatten.
    Vermutlich, dachte sie bitter, war ihre Anwesenheit die ganze Zeit über dem Lenker bekannt gewesen. Sie hatte einen schrecklichen Fehler gemacht.
    Forschend betrachtete der Lenker sie und strich sacht mit den Fingern über ihre warme, bebende Oberfläche.
    Wir werden eine Weile zusammenbleiben, erklang seine telepathische
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher