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Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch

Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch

Titel: Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch
Autoren: Erno Fischer
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es einmal auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen?
    Richtig, Cantos, und wenn es diese Überlagerungen gibt, bewegen sich Weltraum I, Weltraum II und der Mahlstrom vom Schwarzen Universum vorübergehend und wahrscheinlich auch nur im winzigen Bereich im Gleichtakt. Und das allein bringt uns zum Ursprung zurück. Doch funktioniert es wirklich? Wieso sollten wir zufällig eine solche Stelle erreichen? Und wenn wir in Weltraum II herauskommen und dieser uns auslöscht?
    Überlege einmal, Chan de Nouille. Beschäftige dich mit diesem Problem, und denke an alles, was du auf dieser Reise erfahren hast.
    Kaiserkraft! dachte Chan de Nouille spontan. Es war ein Gedanke, der Cantos wie ein Flammenstrahl erreichte. Er spürte regelrecht die Hitze. Oder war es die Hitze der roten Sonne, auf die er zutrieb? Er ignorierte sie – in anderer Weise als vordem Chan de Nouille, indem er gewissermaßen seinen Geist in zwei Ebenen aufspaltete: Eine Ebene ließ sich vom Mahlstrom treiben und blieb dabei absolut passiv, während sich die andere Ebene allein mit Chan de Nouille und dem Gespräch beschäftigte.
    Ja, Kaiserkraft! wiederholte Chan de Nouille. Sicherlich haben die Kangrahs ihren Antrieb anders genannt, doch kommt es auf dasselbe heraus. Durch Kaiserkraft gibt es eine direkte Verbindung zwischen Weltraum I und Weltraum II. Das ist gleichbedeutend mit einem Gleichtakt, der örtlich und zeitlich begrenzt bleibt. An dieser Stelle ist der Faktor Zeit nicht mehr relativ, sondern gleichgeschaltet. Und es gibt einen Impuls zum Schwarzen Universum. Aber wieso, Cantos? Schließlich liegen zwei Milliarden Lichtjahre Entfernung dazwischen.
    Ist Entfernung nicht vom Faktor Zeit abhängig? Und wenn der Faktor Zeit eine eigene Größe annimmt, wird alles andere unbedeutend, weil es ohnedies davon abhängig ist.
    Du meinst, die Überlappung ist nicht an Raum gebunden? Doch verändert sich der Mahlstrom des Schwarzen Universums wirklich?
    Im Moment noch nicht, Chan de Nouille. Begreife: Wir sind Fremdkörper, waren nicht von Anfang an mit dabei, obwohl das Schwarze Universum auch uns akzeptiert. Bei einer Störung in der geschilderten Art und Weise gibt das Schwarze Universum keine eigene Substanz auf, sondern Gastsubstanz: also uns. Gäbe es diese nicht, würde es gar nichts aufgeben, sondern mittels der Verbindung seine eigene Gesetzesmäßigkeit den anderen Universen aufzwingen. Das würde örtlich Chaos bedeuten, selbst wenn die Verbindung wieder zusammenbricht. Die andersgearteten Gesetzesmäßigkeiten des Schwarzen Universums würden konträr zu Weltraum II und Weltraum I stehen und Katastrophen hervorrufen.
    Sind das die Kaiserkraftkatastrophen, die wir kennen? fragte Chan de Nouille ungläubig.
    Natürlich nicht. Das wäre zu einfach. Der genannte Einfluß des Schwarzen Universums ist nur ein zusätzlicher Faktor, vielleicht auch der Faktor, der letztlich die Katastrophen auslöst, die dann aus sich heraus weiterfunktionieren.
    Und alles dies nur, weil das Schwarze Universum durch eine Art Kaiserkraft entstanden ist! stöhnte Chan de Nouille. Aber in dieser ehemaligen Milchstraße hat es Jahrtausende bis zur endgültigen Katastrophe gedauert. Soll es bei uns schneller ablaufen?
    Ja, denn damals gab es noch keinen Faktor wie das Schwarze Universum, das jetzt die Zerstörung beschleunigt – was wir ja gerade festgestellt haben.
    Und die Konsequenzen?
    Abbruch aller Kaiserkraftexperimente im Interesse des Universums, denn sonst wird das Schwarze Universum am Ende zur allgemeinen Gesetzesmäßigkeit werden. Der Mahlstrom der Zeit ist dominierend und somit stärker als die wesentlich differenzierteren Abläufe innerhalb des bekannten Universums und auch innerhalb des Weltraum II. Das macht sie überlegen und stark. Sobald es eine echte Brücke zu unserer Milchstraße gibt, ist das Unheil nicht mehr aufzuhalten. Wir wissen nicht, wie schlimm es wirklich werden wird, aber alles deutet auf das Ende des Universums und nicht nur auf das Ende unserer Milchstraße bin!
    Kaum hatte Cantos diese beängstigende Mitteilung gemacht, an der Chan de Nouille nunmehr keine Zweifel mehr hegte, als für sie beide das Ende kam.
    Plötzlich waren sie im Mahlstrom nicht mehr allein: Es gab ein Raumschiff, es gab die tosenden Energien von Weltraum II, und es gab den Anblick der Sterne.
    Sie ritten auf dem Mahlstrom der Zeit im Schwarzen Universum, und als die Lücke sich wieder schloß, materialisierten sie im Normaluniversum – inmitten einer
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