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Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Titel: Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer
Autoren: Robert Quint
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Transportern, die sie mit Importen versorgten und die für den Export bestimmten Waren abholten. Die Abnabelung von der interstellaren Raumfahrt führte zwangsläufig zu umfassenden Wirtschaftskrisen, Inflation, Arbeitslosigkeit, zu Hungersnöten und oft auch zum völligen ökonomischen Kollaps. Die Krisenerscheinungen waren von Welt zu Welt unterschiedlich stark spürbar, doch nur eine Handvoll blieb von ihnen verschont.
    Das Dunkle Zeitalter, dachte Morgenstern. Wir erleben seinen Beginn, und selbst wenn wir alle Mittel einsetzen, können wir den reichsweiten Kollaps doch nur lindem. Erst wenn eine neue Treibergeneration nachgewachsen ist und der neue Yggdrasil-Baum auf Adzharis wieder genug Misteln liefert, erst dann gibt es neue Hoffnung. Bis dahin können wir nur versuchen, das Schlimmste zu verhindern.
    Deshalb sind wir unterwegs im Auftrag des Bundes, der als einziger Machtfaktor außer der Erde noch über eine Anzahl interstellarer Schiffe verfügt. Treiberschiffe. Wie die IRMINSUL.
    Unsere Aufgabe ist es, die verstreuten, abgeschnittenen Kolonien zum Anschluß an den Bund zu bewegen.
    Myranda Llan schien seine Gedanken zu erraten. »Wenn uns Valdec nicht zuvorkommt«, sagte sie ernst.
    Valdec …
    Morgenstern erinnerte sich an Raagen im Schwartz-System … Eine aufstrebende Kolonie in der 27. Stellaren Provinz, fast tausend Lichtjahre von der Erde entfernt. Es war die zweite Welt, die sie kontaktiert hatten auf Drängen Argan Pronks, der an Raagens leistungsfähiger Mikroelektronik-Industrie interessiert war.
    Doch jemand war ihnen zuvorgekommen.
    Ein riesiges Kaiserkraftraumschiff hatte das Schwartz-System angeflogen und sämtliche Funkanrufe ignoriert. Und ehe die Raagener etwas zu ihrer Verteidigung unternehmen konnten, wurde ihr freier Wille von einer gewaltigen Welle suggestiver Kräfte hinweggefegt. Als sie wieder aus ihrer Betäubung erwachten, war das fremde Schiff bereits verschwunden – zusammen mit für den Export bestimmten elektronischen Geräten im Wert von mehreren Milliarden Verrechnungseinheiten und einer Anzahl automatischer Fabriken. Und auch einige Dutzend Männer und Frauen fehlten; qualifizierte Techniker und Wissenschaftler, Elektronikingenieure.
    Die Plünderer hatten sie mitgenommen.
    »Wir wissen inzwischen von sechs Kolonien, die den Weltenplünderern zum Opfer fielen«, rekapitulierte Morgenstern. »Valdecs Häscher gingen immer nach dem gleichen Muster vor. Mit Hilfe der Supertreiber, mit denen ihm die Flucht von Sarym gelang, werden die Kolonisten psionisch versklavt und gezwungen, an der Demontage ihrer Industriewerke mitzuarbeiten. Außerdem läßt Valdec auch immer einen Teil der wissenschaftlich-technischen Intelligenz kidnappen.«
    »Er baut sich eine Basis auf«, nickte Can Katzenstein. »Wenn wir nur wüßten, wo sie sich befindet!«
    »Das würde uns auch nicht viel weiterhelfen«, sagte Myranda skeptisch. »Denkt an diese Clons. Wenn sie in der Lage sind, einen ganzen Planeten psionisch zu unterjochen … Ich frage mich nur, wie es Valdec schafft, sie unter Kontrolle zu halten.«
    »Uninteressant.« Morgenstern nippte nachdenklich an seinem Wein. »Viel wichtiger erscheint mir die Tatsache, daß ein Großteil seiner Beute aus elektronischen Bauteilen, Computer-Hard- und -Software, bestimmten synthetischen Materialien und ähnlichen Dingen besteht. Ihr kennt das Szenario des Aqua-Rechners.«
    Katzenstein nickte grimmig. »Valdec bereitet alles für die Produktion von Raumschiffen vor. Raumschiffen, die von Kaiserkraft angetrieben werden. Dieser Bastard hat noch nicht aufgegeben, und das Schwarze Loch soll mich verschlingen, wenn wir nicht noch einen Haufen Ärger mit ihm bekommen werden!«
    Für eine Weile herrschte Stille.
    Die IRMINSUL, ein Treiberfrachter aus der gleichen Baureihe wie die legendäre GDANSK, driftete antriebslos durch den interstellaren Raum.
    Morgenstern wußte, daß Krisan noch knappe fünfzig Lichtjahre entfernt lag. Mit dem nächsten Sprung würden sie ihr Ziel erreichen.
    »Logischerweise«, fuhr Morgenstern schließlich fort, »gehört Krisan zu den gefährdeten Welten. Eine verhältnismäßig hochentwickelte Industrie – vor allem im Bereich der Mikroelektronik und der für die Kaiserkraftgeneratoren unverzichtbaren Kristallsynthese – machen Krisan zu einem idealen Objekt für Valdecs Beutezüge. Vielleicht hat er dem Planeten sogar schon einen Besuch abgestattet.«
    Myranda Llan blickte auf ihren Chronometer.
    »Wir werden es bald
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