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Die Terranauten 064 - Planetensterben

Die Terranauten 064 - Planetensterben

Titel: Die Terranauten 064 - Planetensterben
Autoren: Erno Fischer
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wenn man bedenkt, wie irrsinnig eine solche Kombination ist: Terranauten und Gardisten sind gewissermaßen »natürliche Feinde«. Die Gardisten sind Schergen des Konzils der Konzerne, das sämtliche von Menschen bewohnte Planeten beherrscht und selber wiederum von einem Mann mit Namen Max von Valdec beherrscht wird. Die Terranauten widersetzen sich dem Terror dieses Regimes.
    Natürliche Feinde. Trotzdem sind wir beide eine Einheit.
    Die jetzt wieder zu zerbrechen droht!
    Wir gehen dagegen an.
    Wir – ICH!
    Ich muß die Sinnlosigkeit verbannen. Werden wir konkret, Freunde und Verbannte auf Oxyd. Schließen wir uns vollends zusammen. Mein Geist ist stark und ruft euch. Meine Gedanken funktionieren im perfekten Gleichtakt. Ich weiß nicht mehr, ob jetzt Quendolain oder ob Daktar, der Terranaut, dominiert. Es ist gleichgültig. Wenn ich darüber nachzudenken versuche, störe ich nur den Zusammenschluß.
    Es ist eine Aufgabe, sich den anderen zuzuwenden und die Gedanken in das Chaos von Oxyd zu entsenden. Sie dringen in die Unwirklichkeit der schillernden Farben und der zerfließenden Konturen. Es ist die Umgebung des materialisierten Wahnsinns. Es ist Alptraum, Drogenrausch, Horrorvision. Es ist alles und es ist nichts. Es ist unbeschreiblich und nicht wahrnehmbar. Es zerstört den menschlichen Geist, und es erneuert ihn gleichzeitig.
    Es ist Oxyd!
    Und da sind sie. Ich sehe den Funken in der Hölle schwimmen und treibe darauf zu. Die Hölle umklammert den Funken, und ich erkenne in ihm das Leben.
    »Wer bist du?«
    Leises Kichern, das mich erschrecken läßt. Kein Mensch hätte diese Welt überlebt, doch unsere Gedanken funktionieren. Jedenfalls nahm ich das bisher an. Doch bei diesem Gefährten scheint der Wahnsinn Eintritt gefunden zu haben.
    »Keine Sorge«, klingt es verzerrt zurück. Keine Stimme, wie man sie mit den Ohren hört. Es waren zwei Gedankenimpulse, die ich interpretierte, wie sie gemeint worden wären … Halt! Ich muß mich konzentrieren. Es ist wichtig, einen Zeitbegriff festzulegen.
    Ich habe die Lösung! Ich habe die Lösung aller Probleme!
    Der Funke in der Hölle schwimmt davon. Hiergeblieben! Ich habe doch die Lösung. Willst du sie nicht hören?
    Es hat keinen Sinn. Der Funke reagiert nicht.
    »Halt!« Jetzt muß es klappen. Der Funke kichert und schwimmt näher heran. Dabei glüht er hell auf, als wolle er mich verbrennen.
    »Ich fragte: Wer bist du?«
    »Dabei schwang die Sorge mit, ob ich nicht inzwischen den Verstand verloren habe, nicht wahr? Ich spürte es. Was ist das eigentlich für eine Lösung, an die du dachtest? Ich bekam ein paar Gedankenfetzen mit.«
    »Wir müssen es schaffen, ein inneres Modell zu konstruieren.«
    »Wie bitte? Mein Lieber, jetzt beginne ich allmählich, an deinem Verstand zu zweifeln.«
    »Sage mir erst: Wer bist du?«
    »Warum?«
    »Ein psychologisches Problem. Wessen Namen ich nicht kenne, der bleibt ein Fremder. Der Name ist der Code für das innere Modell.«
    »Quatsch!«
    »Herrjeh, so kommen wir nicht weiter. Du mußt mir zuhören und auf mich eingehen. Wie sollen wir jemals zusammenfinden, wenn du so reagierst?«
    »In Ordnung, ich bin Somar-Ellen und Ramus!«
    »Was?«
    »Du hast schon richtig gehört«, schwärmte der Funke in der Hölle. »Wir haben uns sehr schnell gefunden. Der Einklang unserer Seelen, verstehst du? Ich las einmal die halbromantische, doch mit wissenschaftlichem Anspruch aufgestellte Definition des Begriffs ›Liebe‹.«
    »Wer las es? Somar-Ellen, die ehemalige Queen, oder Hauptmann Ramus?«
    »Spielt das denn noch eine Rolle?«
    »Nein, eigentlich nicht. Genausowenig, wie die Titel Queen und Hauptmann. Doch sie gehören zum Identifizierungscode. Im inneren Modell ersetzt der Name eine ganze Person mit all ihrer Komplexität …«
    »Langsam, nicht so hastig mit den Erklärungen. Erst einmal bin ich an der Reihe.«
    »Nur zu!« gab Quendolain-Daktar zurück.
    »Also, ich gebe es gekürzt und mit meinen eigenen Worten wieder: Triebfeder der Liebe ist der Fortpflanzungsinstinkt …«
    »Ich dachte, da wäre auch ein wenig Romantik drin?« warf Quendolain-Daktar ein.
    Der Funke in der Hölle ließ sich nicht beirren: »Der Mensch unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von der übrigen belebten Natur: Er kultiviert, was er als Notwendigkeit erkannt hat – und er erkennt als Notwendigkeit, was ihm seine Instinkte vorschreiben. Anstatt seine Instinkte mit dem Intellekt zu überwinden, hebt er sie auf einen besonderen Sockel
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