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Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Titel: Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod
Autoren: Andreas Weiler
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Korridorkreuzungen lagen Tote; Stahl und Protop waren geschwärzt, Geräte und Instrumente zerstört. Mira heulte. »Wir können ganz von vorn beginnen. Und das alles haben wir Ihnen zu verdanken.«
    Nicht alle Besatzungsmitglieder der Station waren dem Überfall der Traumhaken erlegen. Im Gegenteil. Nur sehr wenige Menschen hatten dabei den Tod gefunden, und hier waren die Überlebenden nicht nur Frauen.
    In der Zentrale angekommen, stellte Yazmin sofort eine Verbindung zur Forschungsstation vor der Küste des Südkontinents her und berichtete von den Ereignissen.
    »Alle Arbeiten an der Korallenstadt sind sofort abzubrechen«, sagte der grauhaarige Mann von dem großen Bildschirm herab. »Ich kann Ihnen leider keine Ruhepause gönnen, Queen. Der Omega-Fall ist eingetreten.«
    Yazmin nickte langsam.
    »Schicken Sie uns einen Transporter?«
    Der Mann nickte. »Er wird in zehn Minuten bei Ihnen eintreffen. Ihr Einsatz beginnt unmittelbar darauf. Ich überspiele Ihnen die Koordinaten.«
    Queen Yazmin senkte den Kopf. »Ich höre und gehorche.«
     
    *
     
    Diesmal war das Erwachen anders.
    Prometheus 107 konnte das Spezifische dieser Andersartigkeit noch nicht genau ergründen. Ein Punkt war, daß Dunkelheit ihn einhüllte und er sich nicht in dem Universum der Psycho-Stimulierung befand.
    Das Ego kehrte die Kraft seiner Gedanken nach innen, folgte den Nervenbahnen. Das elektrische Potential seiner Zellen war weitergewachsen, Hirnsektoren waren aktiv, die vor noch nicht langer Zeit stumm und taub gewesen waren.
    Das Ego lachte, aber es schirmte dieses Lachen ab. Wie lange hatten sie dafür gesorgt, daß die dilettantischen Versuche der Wissenschaftler von Erfolg gekrönt waren! Sie waren so naiv, diese Unbehandelten, so naiv und schrecklich dumm. Sie setzten Viren ein, die den Mutationsfaktor des Körpergewebes in die Höhe schraubten – aber es waren die falschen Viren. Mit Hilfe von Thingsteinen schufen sie eine PSI-Rückkopplung – in der falschen Frequenz.
    Erweckungsprozeß läuft planmäßig ab. Lehrprogramm ist beendet. (Freude und Erwartung) Die A-Reihe ist tatsächlich die vielversprechendste.
    Abschirmung? (Besorgnis – und ein wenig Ärger)
    Die Abschirmung steht. Die Bewußtseine sind halb aktiv. Keine Gefahr.
    Prometheus 107 versuchte, die seltsame Angst der einen Gedankenstimme zu analysieren, drang tiefer in den Schutzwall ein, der die beiden Denk-Sphären umgab. Bilder entstanden vor seinen inneren Augen.
    … Ein nackter Körper auf einer Liege, umgeben von einer eigenartigen Strahlungsaura, die manchmal zu wabern und zu irisieren schien. Die Abschirmung? Davor zwei weißgekleidete Männer. Techniker, Wissenschaftler, die Hermano Lotz unterstanden, maßgeblich an der Entwicklung der A-Reihe beteiligt waren …
    Vorsichtig und behutsam ließ der etwa dreißigjährige Mann, der starr auf der Liege lag und doch nicht älter als einige wenige Stunden war, einen Teil seines Ichs in den Bewußtseinsinhalt des Wissenschaftlers sickern, der die Angst empfunden hatte.
    Planloses Chaos erwartete ihn. Es erschreckte ihn nicht mehr, wenn er sich angesichts dieses Durcheinanders auch wieder fragte, wie es den Unbehandelten gelungen war, Geschöpfe wie ihn zu erschaffen – wenn auch mit seiner eigenen Hilfe.
    Der Körper auf der Liege rührte sich nicht.
    Und doch huschte Erstaunen durch das wiedererwachte Bewußtsein Prometheus’. Er war mehr als zwei Wochen nichtexistent gewesen, bis er in der Clonkammer seine einhundertsiebte Reinkarnation erlebt hatte. Zwei Wochen. So lang war diese Zeitspanne niemals zuvor gewesen. Er war stärker als vorher, ja, und er war auch …
    Beinahe ganz automatisch war seine Gedankensonde tiefer in das wirbelnde Ego des Wissenschaftlers eingedrungen, der nun daranging, mehrere Meßinstrumente an den schlaffen Körper anzuschließen. Hier stieß Prometheus auf eine Erinnerung, die mit der eigenartigen Angst zusammenhing, die noch immer im Unterbewußtsein des Mannes schlummerte. Angst, gepaart mit Ärger über den Zwang, die Versuchsreihe noch schneller voranzutreiben. Binnen weniger Sekundenbruchteile erfuhr Prometheus, daß Plutos 23, Ares 17 und Artemis 11 nicht bei ihnen waren. Sein Bedauern war nur kurz. Die C-Reihe war ohnehin nie sehr viel wert gewesen.
    Dann entstand ein anderes Bild vor seinen inneren Augen.
    … Vier gewaltige, jeweils siebenhundertzwanzig Meter lange Kaiserkraft-Schlachtschiffriesen, die sich der Oberfläche Saryms entgegensenkten. Ein Mann, der aus der
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