Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Titel: Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
Gefühl, in einem Meer aus Schmerz, Pein und entsetzlicher Qual zu schwimmen. Allein die Augen aufzuschlagen, kostete ungeheure Mühe.
    Trübes, dämmriges Licht hüllte sie ein. Irgendwo summte etwas.
    Ich sollte mich an irgend etwas erinnern, dachte sie, und als die Erinnerung einsetzte, vergrößerte sie das Chaos in ihrem Denken noch weiter.
    Besinne dich auf Shondyke, dachte sie konzentriert, Shondyke in der Feuerschale, der verlorene Planet. An das Extremwelten-Training. Und sie begann mit wohlabgewogenen Atemübungen, die die Unsicherheit aus ihren Gedanken vertrieben und ihr neue Kraft gaben.
    Langsam kam sie auf die Beine. Jemand stöhnte.
    Es war Expertin Mira. Und sie schien außer ihr die einzige zu sein, die das Auftauchen der Traumhaken in dem Unterwassergleiter überlebt hatte. Alle anderen, die Grauen wie auch die Wissenschaftler, regten sich nicht mehr, lagen mit verwinkelten Gliedern und verzerrten, maskenhaften Gesichtern zwischen den Sitzen. Nur die beiden Frauen hatten die ihnen induzierten Horrorvisionen überlebt. Ein Zufall?
    »Ach, ich hatte schon gehofft, Sie gehören auch zu den Opfern«, sagte Mira auf ihre freundliche Art und lächelte. »Willkommen bei den Überlebenden Ihrer wissenschaftlichen Forschung, Queen.«
    Yazmin ließ sich neben der Expertin in den Pilotensessel fallen. Mit einem Blick nach draußen stellte sie fest, daß der Gleiter auf Grund lag.
    »Die Systeme?«
    »Sind in Ordnung. Allerdings komme ich nicht damit zurecht …«
    »Dann bin ich Ihrer Meinung nach also doch noch zu etwas nutz?« Mira antwortete nicht und zuckte nur mit den Achseln. Die Generatoren summten auf, als Yazmin die Motoren startete. Scheinwerferfinger tasteten in die Düsternis jenseits der transparenten Seitenflächen. Sand und Schlick blieben unter ihnen zurück.
    »Wie weit sind wir von der Basis entfernt?« Mira wirkte plötzlich unsicher. Mit zuckenden Lippen betrachtete sie die Toten hinter ihnen. Gestorben durch Herz- oder Gehirnschlag, der von Visionen ausgelöst worden war.
    »Sie haben Angst, es könnten neue Traumhaken auftauchen?« Ins Schwarze getroffen! »Ich glaube nicht, daß wir jetzt noch etwas zu befürchten haben. Wissenschaftliche Forschung fordert eben seine Opfer …«
    Eine gute Stunde später erreichten sie die Basisstation. Sie war direkt an dem gewaltigen Fuß der Korallenstadt errichtet worden, die in der Düsternis nur ein schier überwältigender, dunkler Schatten war. Der Stützpunkt hatte die Form eines fünf zackigen Sterns, wobei die Zacken aus niedrigen, rechteckigen Druckbehältern bestanden. Aus der Ferne betrachtet wirkte er wie ein Pentagramm, und Yazmin hatte sich schon öfter gefragt, ob das ein Omen sei.
    Die Gardistin schaltete das Funkgerät ein.
    »Das habe ich auch schon versucht«, sagte Mira. »Zwecklos. Der Aufprall auf den Meeresgrund muß es zerstört haben.«
    Sie hatte recht. Niemand meldete sich.
    Yazmin steuerte den Unterwassergleiter an den Haltepunkt und fuhr den Hermetikschlauch aus. Nur zwei Minuten später öffneten sie die Außenschleuse der Station.
    Dunkelheit empfing sie.
    Yazmin zog ihren Laser. »Ich habe den Verdacht, daß …«
    Weiter kam sie nicht. In dem Augenblick, als das Schott hinter ihnen wieder zuschnappte, explodierte helles Licht, und während die beiden Frauen noch versuchten, sich daran zu gewöhnen, stieß jemand in ihrer Nähe einen Schrei aus und stürzte ihnen mit gezückter Waffe entgegen.
    Yazmin feuerte, ohne dabei zu denken. Es war ein trainierter Reflex, und das rettete ihnen das Leben. Ein blitzender Energiefinger leckte über sie hinweg, kochte über das Stahlprotop der Schleuse und verlor dann rechts von ihnen seine Kraft.
    Mira kniete sich neben dem Toten nieder, drehte ihn auf die Seite.
    »Das war einer der Wissenschaftler. Ein ruhiger, ausgeglichener Mann.« Etwas knisterte, und im nächsten Augenblick wich die Expertin mit einem schrillen Schrei zurück.
    Ein Traumhaken löste sich von dem Nacken des Toten und flatterte auf sie zu. Yazmin feuerte erneut, und das libellenähnliche Tier verging in einem Aufglühen.
    »Also auch hier!«
    »Da sehen Sie, was Sie angerichtet haben!« Miras Augen funkelten.
    »Immerhin habe ich Ihnen gerade mit großer Wahrscheinlichkeit das Leben gerettet, werte Expertin.«
    Als sie durch die Basisstation schritten, begegneten ihnen auf Schritt und Tritt die Zeichen des Alptraums, der hier eingezogen war, den Stützpunkt inzwischen aber wieder verlassen hatte. An
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher