Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Titel: Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil
Autoren: Arno Zoller
Vom Netzwerk:
Sprott noch.
    Schon beim Anflug auf die Konzernniederlassung waren Asen-Ger einige Merkwürdigkeiten aufgefallen. Es war durchaus nicht überraschend, daß ein Konzern seine planetare Zentrale direkt neben dem Tower des Raumhafens errichtete. Auch daß die Grauen Garden ihr Hauptquartier im Tower hatten, war gerade auf Randwelten eher die Regel. Aber der Tower und die Konzernniederlassung hier ließen jede architektonische Zweckmäßigkeit vermissen, wie sie für Bauten der Konzerne oder der Grauen Garden schon aus Kostengründen typisch war. Statt dessen entstand durch die Vereinigung der beiden Bauwerke der Eindruck einer bizarren Zitadelle, deren Hauptturm der Raumhafen-Tower bildete. Die Gebäude der Konzernzitadelle umgaben ihn auf der einen Seite wie ein Vorwerk, und Festungsmauern auf der anderen Seite bildeten die Anlagen der Raumhafenverwaltung, die von hohen Protopwällen umgeben waren, ebenfalls eine Art Befestigung. Dieser Eindruck wurde jedoch durch Protoppfeiler, zusätzliche Verbindungsmauern, Brückenkonstruktionen und Ähnlichem so verstärkt, daß die Wirkung kein Zufall mehr sein konnte.
    Asen-Ger sollte bald erfahren, wer in dieser merkwürdigen Burg herrschte. Die Queen Stella by Starlight ließ bitten. Der kleine, kastenförmige Empfangsrobot führte den Logenmeister durch mehrere lange Korridore über zwei Brücken in den Tower. Dort nahmen sie einen Fahrstuhl zur Spitze. Aus dem Aufzug traten sie unmittelbar in einen weiten, hellen Raum, dessen runde Wand nur aus Glasprotop zu bestehen schien. Überall drehten sich riesige, oft seltsam verzerrte Mobiles, sonst gab es praktisch keine Einrichtungsgegenstände bis auf die Schwebeliege der Queen Stella.
    »Kommt näher, Terranautenführer und Logenmeister«, rief sie beim Eintreten Asen-Gers sofort. Der Robot rollte zurück in den Aufzug, während der Logenmeister langsam auf die Liege der Queen zuging.
    Stella by Starlight trug eine enge graue Kombination, die jedoch durch die vielen eingearbeiteten raffinierten Nähte und Löcher alles andere als militärisch wirkte. Deutlich betonte die Kombination ihre schlanke, frauliche Figur, zu der das ältliche Gesicht nicht recht passen wollte. Die Augenpartie wurde von einer glitzernden Maskenbrille bedeckt, wie sie bei den Schatten der Garden zur Tarnung üblich waren. Die Frau wirkte in diesem Aufzug eher wie eine verrückte Relax von der Erde als wie eine Kommandeuse der Grauen Garden.
    Asen-Gers Verwirrung stieg noch, als die Frau die Maskenbrille abnahm und ihm leere, blicklose Augen enthüllte. Die Queen Stella by Starlight war völlig blind.
    »Überrascht?« meinte Sie böse lächelnd dazu. »Eine blinde Queen, das hätte sich selbst ein ehemaliger Summacum nicht träumen lassen, nicht wahr?«
    Der Logenmeister zuckte die Schultern. »Die Grauen Garden sind immer für eine Überraschung gut, sagt man bei uns Treibern.«
    »So ist es«, bestätigte die Queen. »Ich kann mit meiner Sensi-Brille natürlich alles sehen, was ich sehen will. Alles, versteht Ihr? Mir entgeht nichts. Deshalb weiß ich auch, daß Ihr mich belogen habt. Was wollt Ihr Terranauten hier auf Adzharis? Reparatur des Raumschiffes? Eine bessere Ausrede fiel Euch wohl in der Eile nicht ein. Lächerlich. Meine Männer sehen sich Euer Schiff gerade einmal in Ruhe an. Wir wissen also bald genau Bescheid. Bis dahin;.« Sie machte eine unbestimmte Geste. »Hören wir ein wenig Musik.«
    Sie wollte sich einem elektronischen Musikerzeuger neben ihrer Liege zuwenden, aber Asen-Ger griff blitzschnell nach ihrem Arm und zog sie dicht an sich heran.
    »Was wagt Ihr?« kreischte Stella by Starlight. »Laßt mich sofort los, sonst …«
    Der Logenmeister stieß sie von sich. »Von den Reflexen einer Queen ist bei Euch nicht viel zu spüren, Stella«, sagte er scharf. »Ich bin mit einer Sondervollmacht des Konzils hier und verlange eine Erklärung, was der ganze Unfug hier soll.« Er machte eine umfassende Geste. Es kam ihm darauf an, die Frau gleich von Anfang an in die Defensive zu drängen, um den Terranauten eine sichere Position hier auf Adzharis zu verschaffen. Und er mußte herausbekommen, was mit dieser Queen los war, denn daß mit ihr etwas nicht stimmte, war ganz offensichtlich.
    »Nun, wo ist denn Eure Vollmacht?« verlangte die Queen, plötzlich wieder völlig ruhig und beherrscht.
    Asen-Ger griff in seinen Mund und nahm einen winzigen Info-Chip aus einem eigens dafür präparierten hohlen Zahn. »Ich hoffe, Ihr habt das geeignete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher