Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Titel: Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
zurückzuführen sein. Zarkophins Berechnungen bewiesen, daß die Nebenwirkungen der Schwellenfeld-Erzeugung sich inzwischen in minimalen Grenzen hielten. Kaiserkraft war beherrschbar. Kamen die Propaganda-Meldungen der Wahrheit vielleicht näher, als selbst die Cosmoralität der Garden zugeben wollte? Eine fremde Macht, dachte Valdec, etwas Böses, Fremdes arbeitet gegen mich. Hatten sich die Terranauten mit einer fremden Rasse verbündet?
    »Ortung!« rief ein Gardist und legte sofort die entsprechenden Daten auf die Monitorgalerie vor Cosmoral Fay Gray. Sie nickte langsam und wandte sich Valdec zu.
    »Wir haben sie, Lordoberst. Ein einzelnes Schiff.«
    »Typ?«
    »Kurierschiff der OMEGA-Klasse, Lordoberst. Identifikation …« Sie zögerte einen Moment. »Es ist die BERLIN, das Kurierschiff, das …«
    »Ich weiß«, entgegnete Valdec. »Ein Schiff, das den Garden verlorenging.« Sein Vorwurf war unüberhörbar, aber die Gardistin zeigte mit keiner Regung, ob sie davon betroffen war. Ein Gardenschiff dachte Valdec und ließ seinen Blick kurz durch die Zentrale schweifen. Früher, früher war noch Verlaß auf die Garden. Aber heute …? Man konnte PSI-Mutanten nicht mit Laserkanonen besiegen. PSI erforderte seinerseits PSI. Bald, dachte der Lordoberst, werde ich eine Streitmacht besitzen, auf die absoluter Verlaß ist und die mir so ergeben ist, wie es die Garden nie waren. Chan de Nouille würde ihn nur so lange unterstützen, wie es ihren eigenen Zielen nützte. Kaiserkraftschiffe, die hinausflogen, über die Sternenräume hinweg, und eine Streitmacht, der selbst die Garden nichts entgegenzusetzen hatten. Sarym, dachte er. Ich werde Sarym besuchen, nachdem ich mit dem Terranautenpack aufgeräumt habe.
    »Nehmen Sie Fahrt auf!« ordnete er an. »Und sorgen Sie dafür, daß nicht ein übereifriger Gardist an einer Laserkanone herumspielt. Ich habe in letzter Zeit genügend Übereifrigkeiten erlebt. Noch kennen wir die Position Rorquals nicht.«
    »Ich höre und gehorche.« Wieder war ihr nicht das geringste anzumerken. Eine bemerkenswerte Frau, dachte Valdec, aber jetzt ist keine Zeit, sich erotischen Gedanken hinzugeben.
    »Noch immer keine Antwort auf unsere Funksignale, Queen!« rief ein Gardist quer durch die Zentrale.
    »Versuchen Sie es weiter«, gab Fay Gray zurück und starrte noch immer auf die Bildschirme.
    Das einzige, was ich sehen kann, dachte Valdec, sind ein verrückt spielendes Schwarzes Loch und Leere. Sonst nichts. Wo ist Rorqual?
    »Stellen Sie ein Ultimatum«, sagte der Lordoberst ruhig. »Entweder beantworten die Terranauten innerhalb der nächsten Minuten unsere Anrufe, oder wir drehen ab. Mit dem Gegenmittel ist es dann vorbei.« Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie Sicherheitsmanag Glaucen ihm einen raschen Blick zuwarf. Glaucen war der einzige an Bord der GRAUEN ARDA, der wußte, daß sie nicht einen einzigen Tropfen Haßseuchen- Serum mit sich führten.
    »Ich gebe zu bedenken, daß sich die BERLIN in unmittelbarer Nähe der energetischen Phänomene aufhält«, sagte Fay Gray ruhig. »Die Besatzung könnte eventuell davon beeinflußt werden, so daß sie nicht in der Lage ist, unseren Ruf zu beantworten.«
    »Wenn sich nach Ablauf der Frist keine Reaktionen, gleich welcher Art, zeigen, fliegen die KONZIL und die STRAHLENSTAUB ein Angleichungsmanöver und werden die BERLIN aufbringen!« ordnete Valdec kalt an.
    Cosmoral Fay Gray neigte den Kopf und verbarg damit das Glitzern in ihren Augen.
    »Ich höre und gehorche, Lordoberst.«
     
    *
     
    David.
    David!
    Narda kämpfte gegen die Lähmung an, die Körper und Geist einhüllte, spannte ihre Muskeln. Nach einer Ewigkeit war sie wieder in der Lage, sich zu bewegen, und mit jeder weiteren Bewegung schien der rätselhafte Einfluß mehr und mehr zurückzuweichen.
    »Die Bildschirme! Seht auf die Bildschirme!«
    Sie konzentrierten sich auf das Gleißen und Tosen, die noch immer die Region einhüllten, in deren Zentrum sich das Schwarze Loch befand. Die Aureole hatte sich verändert. Sie schien nicht mehr so grell wie noch vor Sekunden – oder Minuten, Stunden?
    Vorsichtig öffnete Narda ihre PSI-Sinne, langsam, dann immer weiter. Noch immer drang der Schmerz in ihren Geist, aber er war nicht mehr annähernd so intensiv. Etwas hatte das Wesensfremde aus dem anderen Weltraum zurückgedrängt, eine Mauer vor dem Riß zwischen den beiden Kontinua gebildet. Narda horchte. Etwas beunruhigte sie, machte ihr Angst …
    »David!«
    Sie sprang auf die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher