Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
Korridore des Stützpunktes.
    »Ihr Bericht?« verlangte die Queen, ohne ihre Langeweile zu verbergen.
    Mit einer seiner typischen affektierten Gebärden legte Hechzekil zwei Finger an die Stirn, schloß die Augen zu kleinen Schlitzen, ohne seinen Blick von der Queen zu nehmen.
    Ishiya war untersetzt und von plumpen Proportionen, eine graue Maus von einer Frau, mit lackschwarzen, bürstenkurz geschnittenen Haaren und einem Dutzendgesicht.
    Doch der Eindruck täuschte. Ishiya war nicht nur die kommandierende Queen der auf Stonehenge II stationierten Grauen Garden, sondern auch die Kommissarische Generalmanag des Kaiser-Konzerns im System der Sonne Set.
    Eine mächtige Frau.
    Eine intelligente Frau.
    »Es gab einige Stockungen im Thingsteinabbau«, begann der Sicherheitsmanag Kaisers und Ishiyas direkter Untergebener. »Der Sturm … Er beschädigte einige Schürffahrzeuge; allerdings waren die. Schäden nur geringfügiger Natur und sind inzwischen behoben. Wir werden unser Pensum ohne weiteres schaffen.«
    »Halten Sie mich nicht mit Nebensächlichkeiten auf«, wies ihn die Queen brüsk zurecht. »Was ist mit der Arche?«
    Hechzekils Gesicht verzog sich zu einer schmerzlichen Grimasse. »Ich habe vor einer Stunde mit dem Leitenden Wissenschaftler gesprochen. Es gibt Probleme. Die Arbeitsgruppen haben zwar inzwischen ein Drittel des Schiffskörpers vom Staub befreit, aber gewisse Rückschläge …«
    »Welcher Natur?«
    »Die Wanderkrabben.« Der Sicherheitschef zuckte die Achseln. »Aus irgendwelchen Gründen wimmelt es in der Arche von diesen Viechern. Sie sind überall, und die Wissenschaftler befürchten, daß sie die Inneneinrichtungen zerstören könnten. Außerdem behindern sie den Fortgang der Arbeiten.«
    Ishiya wölbte die Brauen. »Was haben Sie unternommen?«
    »Ich habe zwei Teams Graue zur Verstärkung losgeschickt. Ich hoffe, es gelingt ihnen, die Krabben zu dezimieren.«
    Die Queen nagte nachdenklich an ihrer Unterlippe. Der Elektrowagen hatte bereits die Hälfte der Strecke zur Zentrale überbrückt. »Wir sollten uns allmählich Gedanken darüber machen, wie wir das Problem an der Wurzel anpacken. Ich werde die Hauptverwaltung auf der Erde bitten, mit dem nächsten Nachschubtransporter einige Ökospezialisten mitzuschicken. Vielleicht gelingt es, die Krabben mit einem rezessiven Gen zu infizieren, so daß sie auf natürlichem Wege aussterben.«
    »Dies ist nicht die Erde«, erinnerte Hechzekil. »Nicht einmal eine Welt von Erdnorm.«
    »Was Sie nicht sagen«, spottete Ishiya. Der Sicherheitsmanag wurde rot. »Ich wollte damit nur sagen, daß die gesamte Ökologie von Stonehenge völlig fremdartig ist. Und vergessen Sie nicht, daß die Stonemen auch vom Gedeihen der Krabben abhängen. Ein derart tiefgreifender Eingriff könnte langfristig unsere eigenen Interessen schädigen …«
    »Ich weiß um die Vielschichtigkeit des Problems«, erklärte Ishiya, »doch darüber sollen sich die Ökospezialisten den Kopf zerbrechen. Zur Not lasse ich die halbe Legion um die Arche aufmarschieren.«
    Sie schwieg einen Moment und musterte Hechzekils erwartungsvolle Miene. »Da ist noch etwas, was Sie mir sagen wollen«, erkannte sie. »Es muß wichtig sein, oder Sie hätten nicht so lange damit gewartet … Nun gut, meine Spannung ist beim Siedepunkt angelangt. Heraus damit!«
    »Wir haben Nachricht von den Schatten«, sagte der Sicherheitsmanag bedeutungsvoll. »Die Aktion läuft an. Expertin Fuji wurde bereits von mir informiert. Es kann sich nur noch um Tage handeln …«
    In den Augen der Queen leuchtete es auf.
    Selbst der Panzer ihrer Konditionierung konnte den Triumph nicht unterdrücken, der sie mit einemmal erfaßte.
    Es war ihr Plan gewesen. Und sie hatte es verstanden, ihn durchzusetzen und die notwendigen Mittel dafür in die Hand zu bekommen … Jetzt also war es soweit!
    Kurz dachte sie daran, die Hauptverwaltung des Kaiser-Konzerns und damit Max von Valdec über den bevorstehenden Erfolg über Kurier zu informieren, über dann verwarf sie den Gedanken. Es war noch zu früh.
    Und nichts war in den Augen der Hauptverwaltung schlimmer als ein Mißerfolg, der als Sieg angekündigt worden war.
    Nein, sie würde die Aktion allein zu Ende führen und erst dann den Lordoberst informieren. Und dann, so war sie überzeugt, standen ihr alle Türen auf der Erde offen.
    Vielleicht sogar auch jene, die in die Chefetage der irdischen Hauptverwaltung führte.
    »Queen und Manag?«
    »Ja?« Sie blickte auf.
    Hechzekil
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher