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Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn
Autoren: Robert Quint
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wohlvorbereiteter Teil einer rein intellektuellen Strategie war, erfüllte es ihn mit Wärme.
    »Dann werden Sie ja erfreut sein«, erklärte die Expertin mit sorgfältiger Betonung, »daß das Warten bald beendet ist.«
    Valhala stand wie vom Donner gerührt.
    Sein Magen schmerzte, als er sich der Konsequenz ihrer Worte bewußt wurde.
    Wie lange hatte er darauf gewartet? Er hatte sich geradezu nach diesem Moment gesehnt, mit Inbrunst gewünscht, daß endlich der entscheidende Satz fiel.
    Doch jetzt … Jetzt verspürte er nichts als Müdigkeit und auch ein wenig Angst.
    »Wann?« fragte er heiser.
    Die Graue setzte sich auf die weiche, bestickte Couch und tastete gedankenverloren über die Schalttafel des Servicematen. Ein Teil der Tischfläche vor der Couch klappte auf, ein Glas mit einer zitronenfarbenen sprudelnden Flüssigkeit erschien. Die Graue nippte an ihrem Drink und stellte das Glas auf den Tisch.
    »Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. Es kommt ganz auf die Reaktion unserer Freunde an. Zumindest ist der Köder geschluckt, wenn Sie wissen, was dieser historische Ausdruck bedeutet.«
    Valhala lachte auf. »Halten Sie mich für dumm?« fauchte er und ging erregt auf und ab.
    Fuji ignorierte den Ausbruch – wie sie all seine Unbeherrschtheiten ignorierte.
    »Jedenfalls«, fuhr sie mit ausdruckslosem Gesicht fort, »bedeutet dies, daß wir unsere Vorbereitungen intensivieren müssen. Sie haben Ihr Schulungsprogramm noch nicht beendet. Außerdem bin ich mit dem psychologischen Selbstverständnis, das Sie für Ihre zukünftige Rolle aufbringen, noch nicht ganzzufrieden. Sie wissen, wieviel von Ihnen bei diesem Unternehmen abhängt?«
    »Selbstverständlich«, brummte Valhala. »Immerhin geht es auch um mein Leben.«
    »Die Schatten haben sich sehr viel Mühe gemacht«, erinnerte die Graue. »Viel Arbeit und Geld sind investiert worden. Bald wird alles von Ihnen abhängen.«
    Steif erklärte der Mann: »Ich bin mir dessen bewußt.«
    »Gut.« Die Graue erhob sich. »Finden Sie sich in einer halben Stunde im Schulungsraum ein. Wir werden Ihr tägliches Pensum auf acht Stunden erhöhen …«
    »Acht Stunden …«, begann der Mann aufzubrausen, aber Fujis Wink ließ ihn verstummen.
    »Es ist notwendig. Im übrigen gibt es noch die Thingsteine. Sie haben Ihnen bisher immer über Ihre Erschöpfungsphasen hinweggeholfen. In dreißig Minuten also!«
    So lautlos, wie die Graue gekommen war, verschwand sie auch wieder.
    Eine Katze, dachte der Mann mit widerwilliger Bewunderung. Sie ist eine Katze mit sehr scharfen Krallen.
    Dann veranlaßte ihn ein diabolischer Impuls dazu, sie sich ohne ihre graue Montur vorzustellen, wie sie sich ekstatisch in seinem Bett wälzte und unter den Liebkosungen seiner Finger zu zittern begann …
    Idiot! brüllte ihn seine innere Stimme an. Verdammter Idiot! Schau dich an! Schau dich doch an!
    Getrieben von einem zwanghaften, selbstzerstörerischen Impuls torkelte er zurück zu der grauen, leicht reflektierenden Bildfläche des Monitors.
    Er wollte die Augen schließen, doch gegen seinen Willen blieben sie offen; wollte den Kopf wegdrehen, aber seine Halsmuskeln waren verhärtet wie uralter Beton.
    Er sah sich an.
    Er wimmerte leise.
    Die Gestalt dort war er. Diese große, massige Gestalt; die über und über mit goldenen Riemen bedeckt war.
    Valhala 13.
    Ein Riemenmann.
     
    *
     
    Hechzekil hatte die Queen Ishiya bereits in der Schleuse in Empfang genommen, und wie jedesmal amüsierte sich die Graue über den hündischen, besorgten Blick seiner Augen.
    Es ist leicht, Männer zu formen, ging es ihr durch den Kopf. Ein wenig Sex, ein wenig Zärtlichkeit und sachter, unmerklicher Druck, und sie werden wie erhitztes Wachs.
    Sicherheitsmanag Hechzekil trug wie immer einen lose fallenden, einteiligen Overall, der mit Silberfäden durchwirkt war und nicht nur die Hautatmung unterstützte, sondern auch dezent die Speckwülste an Bauch und Brust verbarg.
    »Wie war die Jagd, Queen und Manag?« fragte Hechzekil, während er ihr half, den Körperpanzer abzulegen. »Haben Sie Erfolg gehabt?«
    »Es war zufriedenstellend«, erwiderte sie abweisend. Ein Grauer der Stonehenge-Legion bestieg die Schildkröte und steuerte sie geschickt in den Hintergrund des Hangars, wo bereits andere Spezialfahrzeuge standen.
    Dann betraten sie und der Sicherheitschef den Elektrowagen. Als sie Platz genommen hatten, summte der Motor auf. Das muschelförmige Fahrzeug rollte an und trug sie rasch durch die leeren
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