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Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn
Autoren: Robert Quint
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den Wänden; einige von ihnen waren zusammengesunken und ähnelten schlaffen Säcken.
    Ihre Funktion lag noch im dunkeln. Untersuchungen hatten im Innern dieser Gebilde semiorganische, in sich geschlossene Netzwerke enthüllt, die fern an das menschliche Nervensystem erinnerten.
    Dreieckige Öffnungen mit einer Seitenlänge von zweieinhalb Metern im Boden führten in weitere Räumlichkeiten.
    Weiter vorn bohrte sich das Sandgebläse in die Staubverwehungen, die ein weiteres Vorwärtskommen verhinderten, saugte den Sand gefräßig an und beförderte ihn durch einen langen Schlauch aus dem Schiffsinnern hinaus. Viele dieser Sandgebläse arbeiteten in der Arche.
    »Die Kugel im letzten Drittel«, rief der Wissenschaftler der Queen zu, »enthält Antriebssysteme, die auf Photonenbasis arbeiten. Allerdings haben wir ihre Energiequelle noch nicht entdecken können. Es gibt Theorien, daß die Schiffshülle selbst bei Bedarf als Sonnenspiegel fungieren kann, aber Beweise gibt es dafür nicht.«
    Die Gardisten hatten sie nun erreicht. Sie hielten ihre Laserkarabiner schußbereit, und allein ihre Gegenwart verschaffte Ishiya ein warmes Gefühl der Sicherheit.
    »Wie ist es mit dem Überlichttriebwerk?« fragte sie laut.
    Der Wissenschaftler zuckte die Achseln. »Hinweise lassen vermuten, daß die in der zweiten Kugel vorhandenen Aggregate ebenfalls etwas mit dem Triebwerkssystem zu tun haben, aber es ist schwer, bei einer derart fremden Technologie exakte Schlüsse zu ziehen. Und vergessen Sie nicht, daß wir erst ein Viertel des Schiffes freigelegt haben. Der Rest ist immer noch vom Sand bedeckt.«
    »Benötigen Sie weitere Gebläse?« erkundigte sich Ishiya mit einem Stirnrunzeln. »Mehr Personal?«
    »Die Wanderkrabben«, erklärte der Wissenschaftler. »Sie sind es, die unsere Arbeit erschweren. Wir hatten gehofft, daß die Sauerstoffatmosphäre sie tötet, aber diese Viecher sind zäher als erwartet. Mühelos durchdringen sie sogar das Prallfeld und wimmeln überall umher. Wir schießen sie ab, sobald sie auftauchen, aber es gibt genug von ihnen in den unerforschten Sektoren.«
    »Werden Sie angegriffen? Hat es Verluste gegeben?«
    »Indirekt. Im Grunde sind die Krabben nicht aggressiv. Direkte Angriffe hat es noch nicht gegeben, aber die Viecher sind elektrisch geladen. Wie Zitteraale. Eine Berührung genügt. Ebensogut könnte man eine Hochspannungsleitung anfassen.« Der Wissenschaftler schnitt eine Grimasse.
    Ishiya dachte kurz nach. »Ich werde hundert Gardisten abkommandieren«, versprach sie. »Sie werden mit den Krabben aufräumen. Und ich hoffe. Sie begreifen, wie wichtig Ihre Arbeit für das Konzil ist. Wir müssen um jeden Preis erfahren, mit welchem System die Erbauer dieses Schiffes die Lichtmauer überwunden haben. Sie kennen die Schwierigkeiten, die im Zuge der Kaiserkraftraumfahrt aufgetaucht sind. Wenn es tatsächlich einen Dritten Weg gibt – ein System, das sich weder der Kaiser-, noch der Treiberkraft bedient –, dann müssen wir ihn finden.«
    »Ich bin über diese Dinge im Bilde«, sagte der Wissenschaftler ein wenig verärgert. »Wir arbeiten bereits rund um die Uhr. Aber unterschätzen Sie nicht die Schwierigkeiten! Wir stehen einer völlig fremden Technologie gegenüber, die von einer Rasse entwickelt wurde, die nach allen bisherigen Erkenntnissen sehr wenig mit den Menschen gemein hat.«
    Er zögerte und warf dem röhrenden Sandgebläse einen finsteren Blick zu. »Ich werde es Ihnen erklären, Queen und Manag, aber an einem Ort, wo ich mir nicht die Seele aus dem Leib brüllen muß. Ich …«
    »Vorsicht!«
    Der Ruf des Grauen ließ die Queen herumwirbeln.
    Das Sandgebläse war fast verschwunden, begraben unter einer Flut vielbeiniger, dunkler Leiber, die sich aus dem Sand bohrten und mit klappernden Bewegungen auf die Menschen zustaksten.
    Die Grauen feuerten bereits.
    Wenn die Krabben von den Laserstrahlen getroffen wurden, erstarrten sie und legten die Beine an. Ihre Haut verfärbte sich gelblich, und besorgt dachte die Queen daran, daß selbst die Laser Sekunden benötigten, um die extrem widerstandsfähige Panzerung dieser Lebewesen zu durchdringen.
    Der Wissenschaftler sprach bereits hastig in seinen Communer und forderte Verstärkung an.
    Ohne Anzeichen von Nervosität setzten die Graugardisten ihr Sperrfeuer fort, und obwohl es ihnen nicht gelang, die Wanderkrabben zurückzudrängen, stockte ihr unaufhaltsam scheinender Vormarsch, und bald türmte sich ein Berg zerschmolzener Leiber in
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