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Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn
Autoren: Robert Quint
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Ende der Halle öffnete sich, und Sartyra Fuji erschien. In dem riesigen Saal wirkte sie wie ein Kind.
    »Das genügt«, rief sie dem Mann mit den goldenen Riemen zu. »Es ist unnötig, Sie weiteren Tests zu unterwerfen. Sämtliche Auswertungen sind positiv. Selbst in dem Augenblick, als Sie Ihre geballte PSI-Kraft einsetzten, veränderten sich weder Ihre Zellschwingungs-, noch Ihre PSI-Frequenz. Niemand wird Sie entlarven können.«
    Valhala 13 starrte sie an, diese winzige, graugekleidete Gestalt, die für ihn das Konzil und sein Los symbolisierte, und er wußte in dieser Sekunde, daß er sie töten konnte. Es war leicht. Ein winziger psychokinetischer Eingriff in ihre Herzmuskulatur würde genügen, und niemand konnte später etwas anderes feststellen als tödlich endenden Infarkt …
    Sartyra Fuji lächelte ihr kaltes, berechnendes Psychologenlächeln. »Nein, das können Sie nicht«, erklärte sie mild und verriet, daß sie ahnte, welche zerstörerischen Gedanken ihn beherrschten. »Denn Sie vergessen etwas, Valhala 13. Ihre Mentalblockade. Ihr Selbstmordprogramm.«
    Valhala fror, obwohl es warm war in der Halle.
    Sie schritt auf ihn zu, mit lächerlichen, abgezirkelten – Tanzschritten, und er fühlte mit schmerzlicher Gewißheit, daß sie diesen Moment genoß. Sie war eine Graue, aber sie amüsierte und ergötzte sich an dieser Situation.
    »Sagen Sie es, Valhala«, lockte sie ihn mit ihrer gurrenden Stimme. »Sagen Sie es mir.«
    Schweiß trat ihm auf die Stirn und zum erstenmal war er den Riemen dankbar, daß sie seinen Gesichtsausdruck vor ihren Sezieraugen verbargen.
    Stockend begann er zu sprechen: »Bestrebungen, die gegen die Interessen des Konzils, des Reiches oder der Grauen Garden gerichtet sind … Bestrebungen, die die Erfüllung des Auftrags erschweren, behindern oder unmöglich machen … Bestrebungen, die zu Verrat oder Illoyalität führen … sind verboten.«
    VERBOTEN!
    Dieses Wort war wie ein Strick, der um seinen Hals lag. Wie die Mündung eines Strahlers, der auf seine Stirn gerichtet war.
    Sollte er es tatsächlich wagen, gegen seinen Auftrag zu handeln, würde automatisch die in seinen Gehirnzellen verankerte Mentalblockade in Kraft treten.
    Und er … Er würde versuchen – von einer Sekunde zur anderen, mit einer unwiderruflichen Intensität – sich umzubringen.
    Mürrisch wandte er sich ab, versuchte, das Chaos seiner Gefühle zu ordnen.
    »Ich weiß, worum es geht«, erklärte er zornig. »Ich kenne meine Befehle. Was wollen Sie von mir?«
    Die Expertin trat an seine Seite. »Ich will«, flüsterte sie, »daß Sie Ihre Aufgabe erfüllen. Nicht mehr. Ich habe ebenfalls meine Befehle. Ich führe sie aus. Das ist alles.«
    Er sah sie an, und er wußte, daß sie die Wahrheit sprach.
     
    *
     
    Der Sturm hatte die verstreut herumliegenden Felsbrocken der Geröllwüste ergriffen und schmetterte sie wie Geschosse gegen die Wandung der Schildkröte. Jedesmal gab es ein dumpfes, hohles Geräusch.
    Die Queen Ishiya seufzte und lehnte sich in dem Sitz zurück.
    Der Graue, der neben ihr saß und das plumpe, speziell für diese Extremwelt konzipierte Fahrzeug steuerte, hielt seine Augen starr auf die Kontrollen gerichtet.
    Ishiya genoß es, diesen Ausflug ohne die Enge des Körperpanzers zu unternehmen.
    Die Arche war in dem Bereich, wo die Forschungsarbeiten stattfanden, von einem starken Prallfeld umgeben, in dem atembare Atmosphäre herrschte.
    Allerdings, wenn die Generatoren versagten …
    Sie zuckte die Achseln. Bisher war etwas derartiges noch nicht geschehen, und es gab keine Prognose, die vermuten ließ, daß es sich in der Zukunft ereignen würde. Die Generatoren bei der Arche waren stärker als selbst die des Stützpunktes, und ein ganzes Blitzbündel mit einem oder zwei Dutzend Millionen Volt Intensität durfte nach den Ansichten der Techniker das Feld nicht einmal zum Flimmern bringen.
    Der merkwürdige optische Schüsseleffekt irritierte sie auch diesmal. Es schien, als würden sie eine endlose Steigung hinaufklettern, obwohl im Innern der Schildkröte nicht das geringste davon zu verspüren war.
    Stonehenge II besaß einen Luftdruck von achtundzwanzig Erdatmosphären, obwohl die Schwerkraft nur geringfügig höher lag.
    Ein Phänomen, dachte die Queen schläfrig, für das die Physiker Kaisers vermutlich sofort eine Erklärung aus dem Arm schütteln konnten, wenn sie sie fragte.
    Aber es bestand keine Notwendigkeit dazu.
    Sie war – trotz allem – eine Graue, und sie
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