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Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff

Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff

Titel: Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff
Autoren: Andreas Weiler
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Ereignisse den Lauf nehmen, den wir vorhergesehen haben.
    Ja.
    Valdec wird abgelenkt sein. Und wir werden unsere Weiterentwicklung bis zur Mißtrauensgrenze der Wissenschaftler forcieren. Bald. Bald. Valdec wird keine Chance gegen unsere Kraft haben. Wir werden ihn übernehmen und mit ihm zur Erde zurückkehren. Seine Macht wird die unsrige sein.
    Er beendete die Kommunikation mit seinen Artgenossen mit einem Impuls des nahen Triumphes, dann griff er wieder hinein in das Denken der Wissenschaftler.
    Prometheus 93 konnte nicht ahnen, daß in seinem ureigensten Gen-Muster noch etwas anderes vorhanden war, etwas, das ihn zutiefst erschreckt hätte, hätte er Kenntnis davon gehabt.
     
    *
     
    Der Mann war gut fünfzig Jahre alt, hatte ein hageres, muskulöses Gesicht, eine scharfgeschwungene Nase, volle, kantige Lippen. Seine kurzen, grauen Haare waren glatt nach hinten gekämmt. Das Beeindruckendste an Max von Valdec aber war der Blick seiner grauen Augen.
    Hermano Lotz spürte die Aura von Autorität, die den mächtigsten Mann des menschlichen Sternenreiches umgab. Und Macht war alles, was in der Welt des Konzils zählte, zu der Lotz sich zugehörig fühlte.
    »Nehmen Sie Platz, mein lieber Lotz«, sagte Valdec betont jovial. Er ließ sich selbst in den Sessel hinter dem monströsen Schreibtisch sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wie gehen die Experimente voran? Wann können Sie mir die ersten Supertreiber zuweisen?«
    Lotz räusperte sich. »Ich bin eigentlich nicht hierhergekommen, um Ihnen von dem Fortgang der Forschungen auf Sarym zu berichten, Lordoberst.«
    Valdec runzelte die Stirn.
    »Ich möchte Sie in Kenntnis setzen von einem Plan, den ich, mit Ihrer nachträglichen Erlaubnis und Billigung, wie ich hoffe, erfolgreich durchgeführt habe. Es geht um die Terranauten.«
    Max von Valdec beugte sich vor. Er musterte den grauhaarigen Mann vor sich eingehend. Hermano Lotz war ein Mann, der eins der geheimsten Forschungsprojekte des Konzils leitete. Was hatte dieser Mann mit den Terranauten zu tun?
    »Ich höre.«
    »Vor knapp zwei Standardmonaten brachte ein Kurierschiff von Naria uns vier neue Testobjekte. Es stellte sich heraus, daß die Gefangennahme und die Deportation von ihnen selbst lanciert worden waren, und wir erfuhren, daß es sich bei ihnen um eine Einsatzgruppe der Terranauten handelte. Es gelang uns, sie in unserer Forschungsstation festzusetzen, und …«
    Valdec beugte sich abrupt vor. »Ist es Ihnen etwa gelungen, die Koordinaten von Rorqual zu erhalten?«
    »Wir hätten sie durch ein Tiefen verhör leicht erhalten können, aber dann wären wir das Risiko eingegangen, daß die Terranauten ums Leben gekommen wären. Wir haben kein solches Verhör durchgeführt.«
    Lotz wartete auf einen Einwand Valdecs, doch der nickte ihm nur zu.
    Der Stationskommandant öffnete seine Tasche und entnahm ihr eine Phiole mit einer schillernden Flüssigkeit.
    »Sie wissen sicher, Lordoberst, daß wir auf Sarym in Zusammenhang mit der Supertreiber-Züchtung auch mit Viren, Bakterien und anderen Kleinstlebewesen experimentieren. Infolge dieser Forschungen haben wir auch einen Virus entwickelt, der eine gefährliche, hochansteckungsaktive Krankheit in allen Lebewesen, deren Stoffwechsel auf Kohlenstoffbasis funktioniert, hervorruft. Zudem sind diese Viren ›Schläfer‹, das heißt, ihr Aktivwerden kann vorprogrammiert werden.«
    Lotz legte eine kurze Pause ein.
    »Wir haben die Terranauten mit diesen Viren, den sogenannten Haßseuche- Viren, infiziert, ohne daß sie davon etwas wissen. Dann haben wir ihre Flucht in Szene gesetzt. Das Entkommen von Sarym muß für sie absolut glaubhaft gewesen sein. Sie werden ihre Basis aufsuchen, Rorqual, und dort werden sie mit dem Riemenmann, alias Llewellyn 709, alias Mar-Estos, zusammentreffen. Und die Viren sind von uns auf seine PSI-, beziehungsweise Zellschwingungsfrequenz programmiert worden. Wenn die infizierten Terranauten also auf Rorqual mit dem Riemenmann zusammentreffen, dann werden die Viren aktiv. Die Haßseuche wird ausbrechen, und dies hier«, der Grauhaarige deutete auf die Phiole, »ist das Antiserum. Die Haßseuche ist tödlich, und nur dieses Serum kann den infizierten Terranauten dann noch helfen. Bevor sie merken, was mit ihnen geschehen ist, wird sich die Seuche auf ganz Rorqual ausgebreitet haben, und nur Sie, Lordoberst, halten dann den Schlüssel für ihr Überleben in Händen. Bei Ausbruch der Krankheit wird in den Hirnen der von uns zu
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