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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber
Autoren: Andreas Weiler
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Krankheit noch lange nicht überwunden hatte.
    Dann fiel ihr etwas ein, und ihr Körper versteifte sich. Langsam löste sie sich von dem Mittler, sah sich suchend um.
    »Wo …, wo ist Onnegart?«
    Sie konnte undeutlich erkennen, daß das Lächeln Heribs gezwungen war.
    »Ich weiß es nicht. Er ist verschwunden …«
     
    *
     
    Onnegart Vangralen wußte, was Angst war. Er hatte sie schon mehrfach erlebt. Erinnerungsfetzen an die Deportation nach Siam Sin, der Nebelwelt im Assyrbrun-System, tauchten vor seinem inneren Auge auf. Er wußte, was es hieß, den Tod im Nacken zu haben, aber es war etwas anderes, in die Augen eines Graugardisten zu blicken als in den Rachen einer Panzerechse.
    Onnegart Vangralen lief um sein Leben. Er folgte der schmalen Schneise im Pflanzendickicht, die Suzanne Oh und Aschan Herib geschaffen hatten, aber er wußte nur zu genau, daß er es nicht schaffen würde.
    Das Brüllen hinter ihm kam immer näher. Er glaubte, den stinkenden Atem der beiden Bestien schon in seinem Nacken zu spüren. Er rannte weiter wie eine Maschine. Aber er hatte nicht die Kraft einer Maschine. Seine Glieder zitterten. Schwäche breitete sich in seinen Muskeln aus.
    Vangralen stieß einen spitzen Schrei aus, als sein rechter Fuß plötzlich gegen ein Hindernis stieß. Es war, als sinke der Boden jäh unter ihm hinweg. Der Fuß verhakte sich, und der Stämmige prallte schwer auf den mit Dornen bedeckten Untergrund. Der Aufprall preßte ihm die Luft aus den Lungen und trieb feurige Schleier vor seine Augen. Mit wachsender Verzweiflung versuchte er, seinen rechten Fuß aus dem Wurzelgeflecht zu befreien, das ihn wie eine Schlinge gefangenhielt.
    Etwas Warmes strich über ihn hinweg, und das Stampfen in seiner Nähe ließ plötzlich nach. Vangralens Nackenhaare richteten sich wie durch statische Elektrizität auf, und er drehte sich langsam auf den Rücken.
    Sein Herzschlag schien für einige Sekunden auszusetzen, als sein Blick auf zwei gewaltige, schuppige Leiber fiel. Kalt glänzende Augen musterten ihn, und Ekel überschwemmte ihn, als der unerträgliche Raubtiergestank in seine Nase drang.
    Aus! dachte er. Plötzlich akzeptierte er seinen Tod. Nur ein paar Sekunden noch, dann war alles vorbei. Alle Sorgen und Probleme ausgelöscht, für immer.
    Doch dann geschah etwas Seltsames.
    Eine der Echsen schob sich langsam näher, vorsichtig fast. Und von ihrem Körper löste sich plötzlich ein blasser Energiefinger, der Vangralen einhüllte und ihm ohne Übergang das Bewußtsein raubte. Sein Körper erschlaffte.
    Die Echse, die keine Echse war, zögerte einen Augenblick, dann erklang ein kurzes Summen, und der schuppige Leib klappte auseinander. Dünne, metallene Tentakel schoben sich aus dem Körperinneren hervor und berührten den Bewußtlosen, glitten unter seinen Körper, hoben ihn an. Behutsam dirigierten sie ihn auf die entstandene Öffnung in dem schuppigen Körper zu und zogen ihn hinein.
    Ein paar Sekunden später schloß sich die Öffnung wieder, und durch die Echse lief ein Zittern. Sie hob den Kopf, brüllte, wandte sich dann zur Seite und stürmte davon. Die zweite Echse ließ sich zu Boden sinken, schaltete die Systeme auf Bereitschaft und wartete.
     
    *
     
    »Wir wissen«, sagte Hermano Lotz, der Kommandant der Kaiser-Geheimstation auf Sarym, »daß das Zusammenwirken der Lebensformen auf dem Nordkontinent, dort, wo auch die Gefangenen leben, künstlichen Ursprungs ist. Wir wissen, daß es einige Gefangene gibt, deren PSI-Fähigkeiten so weit modifiziert worden sind, daß sie die dortigen Lebensformen zu ihren Zwecken einsetzen können. Wir wissen weiter, daß es hier auf dem Südkontinent so etwas wie eine verfallene Stadt gibt, deren Erbauer wahrscheinlich mit den Schöpfern der Ökologie des Nordkontinents identisch sind. In den Jahren aber, die ich nun diese Station hier leite, hat es nicht einen einzigen Anhaltspunkt dafür gegeben, daß sich noch Angehörige dieses Volkes auf Sarym befinden. Wir sind davon ausgegangen, daß diese Intelligenzen ausgestorben sind.«
    Der mittelgroße, grauhaarige Mann, dessen ganze äußere Erscheinung kalte Autorität vermittelte, ließ seinen Blick über die Mitglieder des Krisenstabes gleiten.
    »Wir haben auch jetzt keine Beweise dafür, daß es außer uns noch einen anderen unbekannten Machtfaktor hier auf Sarym gibt«, entgegnete ein Mann aus der Sicherheitsabteilung.
    »Die Seerosenqualle mit den Terranauten Lyda Mar und Ennerk Prime und dem Mittler Damon
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