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Die Terranauten 042 - Der Sammler

Die Terranauten 042 - Der Sammler

Titel: Die Terranauten 042 - Der Sammler
Autoren: Harald Münzer
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nicht gekommen!
    Wir strahlen fragende Impulse aus.
    Wir wissen – so teilen wir dem Verbund der übriggebliebenen PSI-Auren mit –, daß euch eine unbekannte Macht angegriffen und zwei von euch vernichtet hat. Ist das Ausbleiben der anderen Sammler ebenfalls ein Werk dieses schrecklichen Feindes?
    Impulse der Trauer antworten uns. Aber noch geben die Auren ihr Wissen nicht preis. Sie fordern uns auf zu warten, bis wir in direktem Rapport mit der Speichermatrix sind und unsere Informationen abgeben. Die Auren erklären uns, daß wir dann nicht nur jene PSI-Energien erhalten werden, die wir benötigen, um zu wachsen und zu eigenständigen Sammlern zu werden, sondern auch Informationen über die Ereignisse in unserem Heimatsystem – Informationen, die wir benötigen, um unsere neuen Aufträge erfolgreich ausführen zu können.
    Wir frohlocken. Die Überlegungen jenes Ichs, das jetzt ein siebenfaches Ich ist – das Wir –, waren also richtig.
    Wir sollen hinausgeschickt werden in die Sternenwüste, um den Feind zu suchen und zu vernichten.
    Ist es nicht so? fragen wir die Auren.
    Und wieder keine klare Antwort – nur Trauer.
    Während dieses Austauschs von Impulsen dringen wir in den Hügel der Aura unserer Heimatwelt ein und erreichen das Zentrum der Aura. Ruhig schweben wir nun mitten im Schnittpunkt aller psionischen Stränge, die die Speichermatrix bilden.
    Ohne Vorwarnung beginnt der Austausch.
    Wir geben unsere Informationen in einem kontinuierlichen Strom ab. Und zugleich speist der Verbund der PSI-Auren lebensspendende Energie in unsere Körpersysteme ein.
    Und dann folgt eine Kaskade von Bildern.
    Bevor wir in der Bilderflut versinken, spüren wir plötzlich, wie eine Störung eintritt. Ein fremder Bewußtseinsinhalt dringt in den Verbund ein. Auf einmal sind wir nicht mehr sieben Samen, sondern acht.
    Aber das neue, das achte Element ist nur ein Zerrbild, eine schlechte Parodie unserer selbst. Bemerken die Auren das denn nicht? Warum beziehen sie dieses stumpfe, häßliche Flackern, das man kaum als ein wirkliches Bewußtsein bezeichnen kann, so bereitwillig in unseren Kreis mit ein?
    Dann begreifen wir.
    Der Angriff des unheimlichen Feindes hat die Auren verändert. Der Sammler, der uns geboren hat, ahnte das bereits, ohne jedoch das wahre Ausmaß der Veränderung erkennen zu können.
    Es gibt keine Möglichkeit, die Auren jetzt noch von ihrem Irrtum zu überzeugen und den Eindringling wieder auszustoßen. Der Austauschprozeß ist längst in vollem Gange.
    Und die Bilder, die die Auren uns zugleich mit den PSI-Energien (an denen nun auch diese Bewußtseins-Parodie teilhat, die sich in unseren Kreis eingeschlichen hat) übermitteln, sind so entsetzlich, daß wir darüber alles andere vergessen.
    Daher spüren wir nicht einmal so etwas wie Empörung, als wir plötzlich bemerken, wie sich die Störung immer weiter ausbreitet. Durch die Anwesenheit des achten Elements verformt sich die Speichermatrix immer mehr, weitet sich aus – und gewährt einem neunten Bewußtsein Einlaß.
    Wir kümmern uns nicht weiter darum. Die jähe Erkenntnis, wer der unheimliche Feind ist, hat uns nahezu gelähmt.
    Und auch die PSI-Auren vermögen uns nicht zu sagen, wie wir fortan mit diesem schockierenden Wissen leben sollen, ohne darüber den Verstand zu verlieren …
     
    *
     
    Schwarze Erschöpfung.
    Zufriedenheit, aber auch erste Zweifel.
    Lyda?
    Ja?
    Hier stimmt etwas nicht. Wir haben versucht, mit der Präsenz im Innern der Korallenstadt Kontakt aufzunehmen. Aber ich spüre die Präsenz jetzt nicht mehr. Hier ist nichts – außer uns natürlich.
    Du hast recht, Damon. Das ist wirklich merkwürdig.
    Lyda Mar – oder das, was einmal Lyda Mar gewesen war, jetzt aber nur noch als Teil des Doppelwesens Lyda/Damon existierte – streckte behutsam einen mentalen Fühler in die unbegreifliche Substanz aus, die sie umgab. Immer weiter reichte ihr PSI-Fühler hinaus, irrte ziellos durch die absolute Leere dieses fremden Mediums …
    … und stieß plötzlich auf ein anderes Bewußtsein.
    Sofort begriff sie, daß dieses Bewußtsein keineswegs mit der Präsenz identisch war, die sie zu finden gehofft hatte. Aber ihre Entdeckung erregte sie trotzdem über alle Maßen. Neugierig sandte sie dem anderen Bewußtsein einen fragenden Impuls entgegen.
    Die Antwort erfolgte sofort, und sie bestand nur aus zwei Worten und einem hochkomplexen Muster.
    Die beiden Worte kannte Lyda nicht, aber sie schienen ein Name zu sein: Mar-Estos.
    Das
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