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Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Titel: Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier
Autoren: Robert Quint
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daß Teschnapur diese Dinge zur Sprache brachte.
    »Ich verstehe Sie nicht, Treiber«, murmelte der Dicke. »Sie wissen, wieviel unserer Freunde den Tod gefunden haben. Sie wissen, daß wir nur durch Zufall dem gleichen Schicksal entgangen sind. Erinnern Sie sich noch an terGordens Warnungen? Aber trotzdem wollen sie wieder das Kaiserkraft-Triebwerk benutzen?«
    Der Treiber wirkte verblüfft. »Moloch befindet sich über achtzigtausend Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Wollen Sie zu Fuß zurück?«
    »Nein, mit dem Tretgleiter«, schnappte Teschnapur zornig. »Aber gehörten Sie früher nicht zu den erbittertsten Gegnern der Kaiserkraft? Gilt nicht der Kampf Ihrer Freunde, der Terranauten, dieser Energie, die nur zerstören kann? Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, ich weiß es wirklich nicht.«
    »Was schlagen Sie vor, Basanaike?« fragte Llewellyn ruhig. »Welche Alternative bieten Sie? Wir müssen zurück in die Galaxis, denn dort werden wir gebraucht, nicht hier. Das Konzil muß stürzen, oder die Spezies Mensch kann sich für alle Zeiten von den Sternen verabschieden. Begreifen Sie eigentlich, um was es geht, Basanaike? Wissen Sie nicht, was sich in der Milchstraße abspielt?«
    Teschnapur sprang auf und lief unruhig auf und ab. Abrupt blieb er dann vor dem Riemenmann stehen. »Sie haben eben von achtzigtausend Lichtjahren gesprochen«, flüsterte er eindringlich, »aber Sie haben die falschen Schlüsse gezogen. Nicht eine rasche Rückkehr ist notwendig, sondern Besinnung, innere Einkehr, Treiber. Die Milchstraße … Wissen Sie, was die Milchstraße ist? Schauen Sie nach oben! Ein fahler Fleck am Himmel, ein Spritzer Helligkeit, nicht mehr. Im Augenblick gibt es nur Hobo und uns. Das ist der Maßstab, den wir anlegen müssen. Das ist das Leben, Treiber, das und das Gras unter unseren Füßen, der fruchtbare Boden, die Berge, Flüsse, Seen.«
    Der Flüchtling fuhr sich über das Gesicht und wischte einen Schweißtropfen von der Stirn. »Sie wollen das Konzil bekämpfen, aber das Konzil ist zu groß für Sie und Ihre Freunde, zu groß für jeden. Das Konzil zermalmt seine Feinde. Es ist aussichtslos, Llewellyn, selbst für Treiber, selbst für Sie. Sie werden dort oben sterben. Nicht jetzt, nicht bald, aber sie werden sterben und es wird kein stiller Tod sein.«
    »Sie haben meine Frage immer noch nicht beantwortet, Basanaike«, erinnerte der Treiber freundlich. »Was ist Ihre Alternative?«
    »Ich kann Ihnen kein fertiges Rezept anbieten.« Teschnapur schüttelte unwillig den Kopf. »Ich weiß nur, daß der erste Raumsprung mit der Kaiserkraft drei Viertel unserer Freunde getötet und uns in das Nichts zwischen den Milchstraßen geschleudert hat. Wer garantiert, daß während des Rückfluges nicht etwas ähnliches geschieht?«
    »Lavski ist überzeugt, daß die Katastrophe durch die Hast provoziert wurde, durch unsere Unkenntnis und vielleicht auch dadurch, daß wir im Sonnensystem zum Sprung angesetzt haben. Wir wissen jetzt, worauf wir achten müssen. Und vergessen Sie nicht, daß wir diesmal mehr Zeit haben, um auf psionischem Wege die Besatzung vor der Kaiserkraft abzuschirmen.«
    »Aber Sie können nicht garantieren, daß alles so funktioniert, wie Sie es sich vorstellen?«
    Llewellyn lachte auf. »Sie wissen, daß das unmöglich ist. Aber ich gebe Ihnen mein Wort, daß das Risiko beherrscht werden kann. Dieses eine Mal. Meinen Sie nicht, daß mir ein Treiberschiff mit einer Mistel lieber wäre? Aber wir haben keine Wahl, Basanaike. Wir haben nur die MIDAS.«
    Teschnapur sagte nichts, aber aus seinem Gesicht konnte Llewellyn lesen, daß er nicht überzeugt war. Und so wie er dachten viele der Flüchtlinge.
    Der Treiber unterdrückte eine Verwünschung. Später, so wußte er, vor ihrem Start von Hobo, würde dieses Problem geklärt werden müssen.
    Wortlos erhob sich der Riemenmann und ging davon. Er suchte sich einen anderen stillen Platz innerhalb des schützenden Energiezaunes.
    Die Nacht war mild und ruhig, aber es dauerte noch lange, ehe sich seine wirbelnden Gedanken beruhigten und er einschlafen konnte.
     
    *
     
    Der Lorenpalast befand sich im Zentrum der Altstadt von Neuzen Vrest und war eine jener stark befestigten Trutzburgen, wie sie die Loren von Vrest vor drei-, vierhundert Hobo- Jahren errichtet hatten, um den Überfällen der vom Norden herandrängenden zoptischen Nomaden standhalten zu können.
    Der Lore Zanzin von Vrest stieß ein heiseres Knurren aus, das zusammen mit
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