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Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Titel: Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns
Autoren: Robert Quint
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Generalmanag der Grüne-Hügel-Gesellschaft; daneben Hennister Legrain von der Armstrong-Braun-Stiftung, Suzan Li und Pankraz Pahlew von Alfa-Mercedes, und noch acht, neun andere Generalmanags und Abgesandte der Konzerne.
    Valdec lächelte schmal. Den Großteil der Delegation konnte er ignorieren. Die Manags waren nur Statisten, Mitläufer Valdecs oder Anhänger von Pankaldi.
    Sein Stellvertreter Pankaldi, dachte Valdec düster, war in der letzten Zeit sehr mächtig geworden. Sein wachsender Einfluß im Konzil hatte diese Konferenz erzwungen, und es zeugte von seiner zunehmenden Macht, daß er auch Legrain auf seine Seite gebracht hatte.
    Pankaldi räusperte sich. »Wir sind vollzählig. Also beginnen wir. Meine Zeit ist knapp.«
    »Nicht nur Ihre, Generalmanag«, versetzte Valdec kühl. »Der Lordoberst des Konzils kann es sich ebenfalls nicht erlauben, seine Zeit zu verschwenden. Sie haben diese Konferenz für nötig gehalten, nicht ich.« Er blickte sich langsam um. »Wer möchte das Wort ergreifen?«
    »Sie wissen, worum es geht«, polterte Legrain übergangslos. »Es gibt Stimmen im Konzil, die der Ansicht sind, daß Sie Ihre Kompetenzen als Lordoberst in einigen Fällen überschritten haben. Sie haben versäumt, das Konzil ausreichend zu informieren, und haben gewisse Entwicklungen ohne die Zustimmung der Ratsversammlung eingeleitet.«
    Legrain starrte Valdec an. Der Generalmanag des Raumschiffbaukonzerns Armstrong-Braun wirkte angriffslustig.
    »Darum wurde diese Konferenz anberaumt. Die Delegation erwartet offene Antworten und Konsequenzen«, stellte Legrain fest.
    Valdec verbarg seinen Zorn und bemühte sich, seine Erregung zu unterdrücken, um nicht durch Selbstschutzschaltung der Konzilkammer aus der Illusion zurückgeholt zu werden. Nicht selten hatte er seine Verachtung jene Konzilmitglieder spüren lassen, die ihre Nerven nicht kontrollieren konnten und von dem als Schutz gedachten Erregungsmesser vorübergehend aus der Versammlung verbannt wurden.
    Legrains Worte stellten einen offenen Angriff auf Valdec dar. Die Vorwürfe waren schwerwiegend genug, um ihn in ernste Schwierigkeiten zu bringen, wenn er sie nicht widerlegen konnte.
    Aber Legrain und dieser Pankaldi täuschten sich, wenn sie dachten, so seine Position im Konzil untergraben zu können.
    »Sehr allgemeine und nebulöse Anklagen, die Sie da formulieren, Generalmanag«, erklärte Valdec laut. Er lächelte fein. »Wir sind erwachsene Menschen. Also reden Sie offen. Was wollen Sie?«
    Suzan Li räusperte sich. Sie war eine scharfknochige, trotz vieler Verjüngungskuren runzlig wirkende Frau, die seit fast zwei Jahrzehnten im Konzil eine wichtige Rolle spielte.
    Valdec warf ihr einen raschen Blick zu. Alfa-Mercedes stellte nur interplanetare Raumschiffe her und war durch die Ereignisse der vergangenen Wochen nicht so sehr bedroht wie beispielsweise die auf Treiberschiffe und deren Zubehör spezialisierte Armstrong-Braun-Stiftung. Der Lordoberst war sich darüber im klaren, daß Legrain gegen ihn opponierte, weil er infolge der Unruhen unter den Treibern Einbußen für seinen Raumschiffbau befürchtete, aber wenn Suzan Li gegen ihn arbeitete, dann aus Überzeugung.
    Hinter ihr stand die gemäßigte Linie im Konzil, und sie mußte durch Valdecs Verhalten und seine große Macht beunruhigt sein.
    Die alte Frau war gefährlicher als Legrain und auch Pankaldi, aber noch, so wußte Valdec, wartete sie ab.
    Die Delegierte von Alfa-Mercedes lehnte sich zurück, überflog die Anwesenden mit einem prüfenden, emotionslosen Blick und sagte ernst: »Lordoberst Valdec, es hat Beschwerden über den überhasteten und unvorsichtigen Umgang mit der Kaiserkraft und über Ihr Verhältnis zu David terGorden gegeben. Wir gehen dem nach und bitten um eine Klärung.« Sie verstummte und fuhr sich über ihre blassen, verwelkten Lippen. »Sie entscheiden durch Ihre Erläuterungen, Lordoberst Valdec, ob die Einberufung des Konzils notwendig wird oder nicht. Sind Sie bereit, der Delegation bei Ihrer Arbeit zu helfen?«
    Valdecs Gesicht blieb ausdruckslos. »Fragen Sie«, bat er knapp.
    »Sie haben die Experimente mit der Kaiserkraft sorglos und ohne die nötigen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt!« beschuldigte ihn Pankaldi und fuchtelte mit den Händen. »Außerdem haben Sie bisher nur Mißerfolge melden können, von den Unfällen ganz zu schweigen. In einem derartigen Stadium der Entwicklung des Treiberproblems hätten Sie alle Maßnahmen nur in enger Zusammenarbeit
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