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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns
Autoren: Carl Priest
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von ihnen nur einer etwas kleiner als er war, waren starr geradeaus und auf den Rücken Mandorlas gerichtet, die mit langen, entschlossenen Schritten vorausmarschierte. Die Männer erinnerten David am Roboter, ihre Augen wirkten wie starre Kameralinsen, die durch die schmalen, gepolsterten Schlitze in der Kopfpanzerung alles registrierten, scheinbar völlig seelenlos.
    Der Griff ihrer Hände lockerte sich nicht.
    Sie fuhren wieder zurück in den Gefängnisblock, und David überlegte.
    Zweifellos würde Valdec jetzt versuchen, mit Hilfe der umfangreichen Ortungsgeräte, die er in Berlin hatte, den Aufenthaltsort Lithes herauszufinden. Er würde Großeinsätze der Grauen Garden befehlen – und das Konzil würde ihm die Hölle heiß machen. David wußte, daß Valdec nur noch wenige Stunden blieben, höchstens ein Tag.
    David lächelte, als sie in einem anderen Zellenblock anlangten. Die Zeit arbeitete für ihn.
     
    *
     
    Valdec atmete tief durch, bevor er zum zweitenmal an diesem Tag die Konzilkammer einschaltete, in die er eingeschlossen war; er wußte sehr gut, was jetzt für ein Kampf auf ihn zukam.
    Leise klickte der Knopf, den er drückte.
    Er schloß die Augen, ein leichter Schwindel erfaßte ihn, und als er sie nach einigen Sekunden wieder öffnete, saß er an seinem Platz im Konzilsaal. Auf seinen Befehl hin war die Versuchsanordnung, die ihre Ungefährlichkeit nicht hatte beweisen können, aus der Schaltung herausgenommen worden. Ringsum ertönte leicht metallisch klingendes Stimmengewirr, das sehr rasch verstummte, als man seine Gegenwart erkannte. Wieder wurde er angeblickt, aber diesmal mit einer anderen Art von Erwartung, und er fühlte sich nicht gerade sehr wohl. Als er an David terGorden dachte, überfiel ihn kalte Wut, die er mühsam niederkämpfte.
    Er bemerkte, daß sich Carlos Pankaldi erhoben hatte.
    »Im Namen aller Anwesenden möchte ich gegen diese zirkusartigen Vorstellungen protestieren.« Die Stimme des General-Manags der Grüne-Hügel-Gesellschaft hob sich. »Das stellt eine Verhöhnung des Konzils dar! Zweimal«, er hob die rechte Hand und streckte Zeige- und Mittelfinger demonstrierend aus, »zweimal wurde uns bereits etwas Großes versprochen, wurden große Reden geschwungen – und was passierte?
    Im Grunde genommen gar nichts. Ich möchte sogar behaupten, daß diese Kaiserkraft einen großen Schwindel darstellt!«
    »Das ist eine sehr scharfe Behauptung, die sich nicht beweisen läßt«, konterte Valdec sofort.
    »Können Sie beweisen, daß Ihre Kaiserkraft funktioniert? Bisher haben Sie eher das Gegenteil bewiesen!« rief Pankaldi.
    »Sehen Sie nicht, daß das, was jetzt hier geschieht, genau in der Absicht dieser rücksichtslosen Verbrecher liegt, die mit Hilfe ihrer Fähigkeiten, die sie zu staatsfeindlichen Aktivitäten mißbrauchen, meine Versuche ruinieren wollen? Sehen Sie nicht, daß sie Zwietracht unter uns, die wir die einzige Regierung der ganzen menschlichen Galaxis bilden, säen wollen? Wir sollten ihnen diesen Gefallen nicht tun!« rief Valdec in den Saal, und diesmal herrschte Stille ringsum. Er registrierte es mit Zufriedenheit, die er sich jedoch nicht anmerken ließ.
    »Ich weiß, daß ich Ihnen eine Erklärung schuldig bin«, begann er dann laut. »Ich hatte keine Ahnung davon, daß sich die Staatsfeinde unter Leitung David terGordens bereits in der Stadt befanden und auf dem bereits bekannten Weg meine Versuchsperson entführten. Auf diese Weise wollen sie weitere Versuche unmöglich machen, denn sie haben keine anderen als eigennützige Absichten!
    Mittlerweile konnten wir keinen Staatsfeind festnehmen; sie haben sich zu schnell abgesetzt, aber ich bin sicher, daß wir sie erwischen werden, wenn Sie mir keine Steine in den Weg legen.
    Und noch etwas. Es lag keinesfalls an meinen Fähigkeiten als Lordoberst oder Mandorlas, Fähigkeiten als Queen der Grauen Garden, daß diese Katastrophe passieren konnte. Vielmehr haben Sie mir Beschränkungen in bezug auf die Konzentration von Truppen an bestimmten Stellen auferlegt, und allein darauf ist es zurückzuführen, daß die Saboteure nicht rechtzeitig erkannt und verhaftet wurden!«
    Valdec lag daran, unter allen Umständen die Inhaftierung von David terGorden zu verheimlichen; er befürchtete zu Recht, daß im Falle des Bekanntwerdens der Verhaftung von David zahlreiche Stimmen im Konzil seine Freilassung fordern würden; schließlich war er als Erbe seines Vaters ein General-Manag. Daß der Biotroniks-Konzern momentan
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