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Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Titel: Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten
Autoren: Michael Roberts
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geworden, daß ihm sein Vater viel bedeutete.
    »David …« Eine Stimme wie ein Hauch, die Stimme eines Sterbenden.
    »Ja, Vater, ich bin hier …«
    »Es geht zu Ende mit mir, David«, flüsterte der so plötzlich gealterte Manag. »Aber bevor ich gehe, muß ich dir noch etwas geben, mein Sohn. Hier …« Mit zitternder Hand hielt er David ein feines silbernes Kettchen mit einem stabförmigen Anhänger hin. »Es ist das Vermächtnis deiner Mutter Myriam. Im richtigen Moment wirst du erkennen, welche Bedeutung es hat. Lege es dir um den Hals.«
    David nahm das Kettchen entgegen und tat, was sein Vater von ihm verlangte.
    »Kämpfe für Yggdrasil«, sprach Growan terGorden mit ersterbender Stimme weiter. »Kämpfe auch für Ultima Thule. Wenn alles verloren zu sein scheint, dann gibt es noch eine Rettung. Zwölf-Zwölf-Zwölf. Merk dir diesen Code. Du mußt …«
    Das Oberhaupt des Mistelclans konnte nichts mehr sagen. Die Lippen bewegten sich nicht mehr, und die Augen brachen. Seine Seele hatte Einzug in Weltraum II gehalten.
    Sekundenlang noch kniete David unbeweglich neben dem Totenlager. Dann richtete er sich ruckartig auf.
    »Wie ist es passiert? Noch gestern strotzte er vor Gesundheit!«
    »Ich weiß es nicht genau, David. Aber ich halte es für möglich, daß man einen Gehirnwellenmanipulator gegen ihn eingesetzt hat. Eine solche Manipulation führt zu einer allgemeinen Überfunktion aller Organe. Kein Körper ist einer solchen Belastung gewachsen. Wie gesagt, dies ist eine Vermutung, aber …« Merlin III zuckte die Achseln. »Ich konnte nichts für ihn tun.«
    Dumpf vor sich hinbrütend stand David da. Lithe, das Mädchen, zu dem er ein ganz besonderes Verhältnis hatte, legte ihm den Arm um die Schulter und drückte ihn tröstend an sich.
    Merlin III verließ den Raum.
    Kurz darauf kam er wieder zurück – gemeinsam mit Llewellyn und Flint. – Und der ehemalige Gardist bewegte sich auf seinen eigenen Beinen vorwärts, als habe er niemals Beschwerden mit ihnen gehabt. Er strahlte über das ganze knochige Gesicht.
    »Toller Kerl, euer Zauberdoktor. Da tippt er nur kurz mein Rückenmark an, und ich fühle mich wie neugeboren!«
    Und für meinen Vater konnte der Zauberdoktor nichts tun, dachte David bitter.
    Der Riemenmann stieß Flint grob mit seinem umschnürten Ellenbogen an.
    »Deine Heiterkeit ist fehl am Platz, Bursche. Auch wenn du ein Grauer bist, solltest du ein bißchen Achtung vor dem Tode haben!«
    Der ehemalige Gardist murmelte eine Entschuldigung, die David allerdings gar nicht zur Kenntnis nahm.
    Merlin III trat an seine Seite.
    »David«, sagte er, »du mußt jetzt an die Zukunft denken. Auf deinen jungen Schultern ruht eine große Verantwortung, und du mußt alles tun, um ihr gerecht zu werden.«
    David schreckte aus seinen Grübeleien hoch. »Was soll ich tun?« fragte er wild.
    »Zuerst einmal mußt du dich in Sicherheit bringen. Der Palast wird binnen kürzester Zeit fallen. Ihr müßt weg – du, Lithe und diese beiden Männer.«
    David schüttelte den Kopf. »Wenn wir mit dem Schweber starten …«
    »Nicht mit dem Schweber. Das wäre viel zu riskant. Dieser Palast hat viele Ausgänge, auch einige, die kaum jemand kennt. Einen zum Beispiel, der tief unter dem Bodn-Trichter herführt und euch in das Zentrum von Ultima Thule bringt.«
    »Und was sollen wir dort? Die Schergen Max von Valdecs werden uns finden und …«
    Merlin III lächelte. »Sie werden euch nicht finden. Ihr geht zu einem Servis namens Norwy von Dyne. Dieser Servis besitzt ein Razzo, mit dem er euch von der Erde wegbringen wird. Und du, Llewellyn 709 …«, er blickte den Riemenmann an, »… wirst bei dieser Gelegenheit ein paar alte Freunde wiederfinden.«
    David wunderte sich nicht, daß der Hüter Yggdrasils dies alles wußte. Er war ein Zauberer, und es gab kaum etwas, das ihm verborgen blieb.
    Und David wunderte sich auch nicht, als Merlin kurz darauf spurlos verschwunden war. Zauberer wußten nicht nur alles, sie hatten auch ihre eigene Art zu reisen.
    Es kam alles so, wie Merlin III gesagt hatte.
    David, Lithe, Llewellyn 709 und Flint fanden den geheimen Ausgang. Und sie fanden Norwy van Dyne.
    Als die Sonne über Ultima Thule untergegangen war, schraubte sich ein Razzo in den Nachthimmel.
    ENDE

Als Band 5 erscheint in 14 Tagen:
     
»Die Flotte der Treiber«
     
    Growan terGorden ist tot, und Grönland scheint fest in der Hand Max von Valdecs zu sein. Aber vielen Treibern gelang die Flucht ins All. Im Orbit um
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