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Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Titel: Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten
Autoren: Michael Roberts
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Luke. Gedankenschnell sprang er wieder auf und langte nach dem Öffnungsmechanismus. Aber er hatte den ganzen Bewegungsablauf nicht richtig koordiniert. So kam es, daß er abrutschte, mit dem Kopf gegen die Luke schlug und leicht benommen zu Boden ging.
    Und dies alles in einem idealen Schußwinkel für Flint. Jeden Augenblick erwartete er jetzt den Einstich der Narkosenadel.
    Aber dieser blieb überraschend aus. David hatte die Augen bereits entsagungsvoll geschlossen, blickte jetzt wieder hoch und sah zu dem Gardisten hinüber.
    »Warum schießen Sie nicht?« schrie er den Mann an. »Haben Sie nicht kapiert, daß ich abhauen und Sie hier alleine zurücklassen wollte?«
    »Ich bin kein Idiot, David terGorden und habe das sehr wohl kapiert. Draußen steht schließlich ein flugbereiter Schweber.«
    »Aber?«
    »Zur Hölle«, sagte Flint.
    Er beugte den Arm und schleuderte den Nadler gegen die gegenüberliegende Kabinenwandung.
    David richtete sich in sitzende Stellung auf. »Was soll denn das bedeuten?« fragte er erstaunt.
    »Wie Sie schon sagten«, knurrte Flint. »Sie haben mir gerade zum zweiten Mal das Leben gerettet.«
    Die Mundwinkel Davids zogen sich nach unten. »Na und? Was bedeutet das für einen Mann, der nur Befehle, Vorschriften und Pflichterfüllung kennt? Was bedeutet das für einen Angehörigen der Grauen Garden?«
    »Sieht gar nicht danach aus, als ob ich noch ein Angehöriger der Grauen Garden bin. Denn wenn ich das wäre, dann würden Sie schon längst nicht mehr leben.« Flint schwieg für einen Augenblick und setzte dann noch hinzu: »Und ich auch nicht!«
    David stand auf. »Soll das heißen, daß Sie Ihren Terrorverein verlassen haben?«
    Vage zuckte Flint mit der Schulter.
    »Ich denke, das ist völlig unmöglich«, redete David weiter. »Einmal ein Gardist, immer ein Gardist! So heißt es doch, oder? Eure fabelhafte Konditionierung erlaubt doch gar nichts anderes.«
    Flint tippte sich gegen die Stirn. »Vielleicht ist beim Absturz des Ringo da etwas durcheinandergeraten. Vielleicht hat der Medico-Servis bei meinem lobotomischen Eingriff das Skalpell nicht richtig angesetzt. Vielleicht haben Sie mir mit Ihren Hilfsaktionen … Ach, hol’s die Große Graue! In jedem Fall haben Sie recht: ich bin aus meinem Verein ausgetreten! Sie haben also einen freien Orbit. Nun machen Sie schon, daß Sie verschwinden. Sonst merkt die Einsatzleitung in Ultima Thule noch, daß hier einiges nicht stimmt.«
    »Und Sie wollen hierbleiben?«
    »Gleichgültig, ob ich hier eingehe oder von meinen Leuten nach Luna geschickt werde. Ich glaube, ich ziehe es sogar noch vor, hier abzukratzen.«
    »Nein!« sagte David entschieden. »Jetzt habe ich Sie zweimal aus dem Dreck geholt, da kann ich es auch noch ein drittes Mal tun. Ich nehme Sie mit!«
    »Wohin?«
    »Nach Ultima Thule. Und dort sehen wir dann weiter.«
    Wie es in Ultima Thule weitergehen sollte, wußte David selbst noch nicht. Er wollte gemeinsam mit den Terranauten gegen Max von Valdec kämpfen. Über das ›Wie‹ hatte er allerdings noch keine konkreten Vorstellungen.
    Er zögerte nicht länger, verließ die Kabine und überzeugte sich davon, daß der Schweber des toten Gardisten in der Tat flugbereit war. Dann schleppte er Flint in die andere Maschine.
    »Und was machen wir mit Ihrem … ähem … Freund? Nehmen wir ihn mit?«
    »Wozu?« erwiderte Flint. »Ein Krüppel sollte reichen. Da müssen Sie sich nicht auch noch mit einer Leiche belasten. Wenn meine Leute Zeit finden, sich um das explodierte Wrack zu kümmern, werden sie ihn schon finden. Aber warten Sie mal, da kommt mir noch ein Gedanke.«
    »Ja?«
    »Gehen Sie wieder rüber und tauschen Sie mit ihm die Kleidung.«
    Der Gedanke befremdete David.
    »Ich soll die Uniform eines Grauen anziehen? Noch dazu die eines Toten?«
    »Aber sicher! Sie werden doch gesucht, David. Als Grauer maskiert haben Sie Chancen, noch ein Weilchen im Verborgenen bleiben zu können. Und unter der Uniform können Sie sogar Ihre unverschämt auffälligen blonden Haare verstecken. Also los, machen Sie schon!«
    Die Logik sagte David, daß Flint recht hatte. Trotzdem kostete es ihn sehr viel Überwindungskraft, die Idee seines neuen Freundes zu realisieren. Aber er tat es schließlich. Wohl fühlte er sich in der grauen Uniform allerdings auch dann noch nicht, als ihm Flint sagte, daß sie ihm ausgezeichnet stehe.
    David startete den Schweber, ließ ihn in die Höhe steigen und nahm Kurs auf Ultima Thule. Unsicherheiten über
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