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Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Titel: Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten
Autoren: Michael Roberts
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die genaue Richtung gab es jetzt nicht mehr. Flint, der neben dem Steuersitz auf dem Kabinenboden kauerte, die unbrauchbaren Beine von sich gestreckt, kannte sich mit der Navigation aus.
    Der Gardist, der jetzt nur noch dem äußeren Anschein nach einer war, schaltete auf dem Holo-Kissen die Frequenz der Grauen Garden ein.
    Und was David und Flint auf dieser Welle sahen und hörten, überraschte sie beide.
    In Ultima Thule tobte die Gewalt. Die Treiber hatten rebelliert und wurden jetzt von den Grauen Garden gnadenlos gejagt.
    Und auch Growan terGorden probte den Aufstand gegen das Konzil und seinen Vorsitzenden. Der Palast, durch einen Energiemantel geschützt, lag unter schwerem Beschuß. Noch hielt der Schutzschirm, aber die Frage war, wie lange noch.
    »Bei Yggdrasil, mein Vater!« ächzte David. »Ich muß zu ihm!«
    »Wozu?« fragte Flint. »Wenn die Garden den Palast angreifen, ist er geliefert. Sie können nichts dagegen tun, sondern werden höchstens zusammengeschossen!«
    »Trotzdem, es geht um meinen Vater. Ich muß in den Palast. Wenn Sie nicht mitkommen wollen …«
    »Mir ist das gleichgültig. Ich bin so und so ein verlorener Mann.«
    David holte das letzte aus dem Schweber heraus, um schneller in Ultima Thule zu sein. Wieder flog er jenseits der Risikogrenze, auch wenn das Schneetreiben inzwischen nachgelassen hatte.
    Die Häuser von Ultima Thule tauchten schnell auf dem Laserschirm auf. Noch ein paar Sekunden, dann würden sie die Stadt erreicht haben.
    Und plötzlich hörte David wieder eine Stimme in seinem Kopf.
    »David!«
    Merlin! David erkannte ihn sofort.
    »Ich weiß, daß du auf dem Weg nach Ultima Thule bist. Komm sofort in den Palast. Dein Vater liegt im Sterben.«
    Der Schreck veranlaßte David, die Steuerkugel zu überdrehen. Fast wäre der Schweber abgestürzt.
    »Wie komme ich durch den Schutzschirm?« dachte David intensiv.
    »Flieg’ geradewegs darauf zu«, antwortete der Hüter Yggdrasils in seinen Gedanken. »Wir werden das Kraftfeld im richtigen Augenblick ganz kurz abschalten.«
    David hatte noch viele Fragen, aber Merlin hatte sich bereits wieder zurückgezogen.
    »Mein Vater liegt im Sterben«, sagte David fast tonlos.
    Flint zuckte dazu nur die Achseln. Er kannte kein Gefühlsleben. Deshalb konnte er Davids Besorgnis nicht verstehen.
    Wenig später erreichte der Schweber die Stadt. Über den Kommunikator wurden sie verschiedentlich von den Grauen angerufen. Flint nannte seinen ehemaligen Kollegen seine und ›Davids‹ Identifikationsnummer und redete sachverständig von einer Sondermission. Er erregte keinerlei Mißtrauen, da er ganz genau wußte, was die Grauen hören wollten, um den Schweber unbehelligt zu lassen.
    Dann hingen sie über dem Palast.
    Growans Zentrale bot ein beinahe gespenstisches Bild. Deutlich war das leichte Flimmern des Schutzschirms zu erkennen. Immer wieder zuckten grelle Lichtblitze in allen Farben daraus hervor, wenn die Energiesalven aus den Kanonen der Grauen Garden mit ihm zusammenstießen.
    David vertraute voll auf Merlin. Wie ein Stein ließ er den Schweber nach unten sacken und visierte einen der zahlreichen Dachhangars des Palastes an.
    Sein Vertrauen war gerechtfertigt. Genau im richtigen Sekundenbruchteil wurde der Schutzschirm abgeschaltet. Und als David die Vertikalbewegung des Schwebers abstoppte und auf dem Hangar aufsetzte, sah er über sich bereits wieder das fluoreszierende Schimmern.
    Flint sagte etwas, aber David hörte gar nicht zu. Mit seinen Gedanken war er nur bei seinem Vater. Er riß die Luke des Schwebers auf und sprang nach draußen.
    Er wurde bereits erwartet, von Llewellyn, dem Riemenmann.
    »Wo ist er?« stieß David hervor.
    »In dem Kommandoraum mit dem Springbrunnen«, bekam er zur Antwort. »David …«
    David lief bereits. Über die Schulter rief er dem Treiber noch zu: »Der Mann im Schweber ist ein Freund, auch wenn es nicht so aussieht. Kümmere dich um ihn!«
    Kurz darauf war er bei seinem Vater. Totenbleich lag der sonst immer so gesund aussehende Mann auf den Kissen. Seine Wangen wirkten eingefallen, und seine Lippen zitterten. Mit ernsten Gesichtern standen Merlin III und seine Tochter Lithe neben dem Lager Growans.
    »David, es ist gut, daß du da bist.« Merlin III nickte ihm zu.
    David kniete neben seinem Vater nieder. Zeit seines Lebens hatte er nicht gerade das allerbeste Verhältnis zu ihm gehabt. Aber das war jetzt alles vergessen. Vielleicht war er sich am heutigen Tag zum ersten Mal richtig bewußt
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