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Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Titel: Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott
Autoren: Eva Christoff
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eine Million Menschen in seinen Bann ziehen.
    Sie sahen ihn an und kehrten auf ihre Plätze zurück – einer nach dem anderen. Aus den Lautsprechern klang ein Lied, das an Fischer und Hirten erinnerte und an die Schönheit der Erde vor vielen, vielen Jahrhunderten …
    Gebannt beobachteten die Manags, wie sich ein einzelner unscheinbarer Zauberer gegen das drohende Chaos wandte.
    Und Merlin schaffte es!
    In die atemlose Stille hinein hob sich der Schutz, den die General-Manags über sich gezogen hatten. Sie saßen wieder frei und ohne Protophaube auf der Ehrentribüne.
    In diesem Augenblick stand Lord-Oberst Graf Max von Valdec auf. Die ganze Zeit hatte kein Muskel in seinem harten Gesicht gezuckt. Er warf seinen farbigen Mantel zurück und stieg auf das geschmückte Podest vor der Ehrentribüne.
    »Schaut auf diesen Mann!« rief er mit weittragender Stimme. Er zeigte auf Growan terGorden, der mit hochrotem Gesicht in seinem Sessel hing. Er fühlte sich verantwortlich für die grauenhaften Zwischenfälle in seinem Palast.
    »Growan terGorden hat seit vielen Jahren gewußt, was er der Menschheit am letzten Tag des ›Silbernen Jahrhunderts‹ schuldig ist. Aber er hat versagt. Er hat nicht einmal den Mut gefunden, das Große Fest abzusagen. Jetzt sitzt er dort, während sein einziger Sohn sich in die Arme der Tochter eines Zauberers geflüchtet hat …«
    Ein wütendes Gemurmel füllte den Saal.
    »Aber ich bin bereit, Growans Versagen wiedergutzumachen. Er will das Geheimnis der Mistelblüten nicht verraten. Nun gut – vielleicht ist er wirklich nicht dazu in der Lage. Wir jedenfalls haben immer damit gerechnet, daß Growan terGorden nicht ehrlich spielt!«
    Er machte absichtlich eine Kunstpause. Vollkommen souverän genoß er den wieder anschwellenden Zorn der Menge.
    »Hört jetzt, was die General-Manags für diesen Fall beschlossen haben!« rief von Valdec laut. »Growan terGorden hatte bis zu diesem Augenblick immer noch eine Chance. Aber er hat versagt. Deshalb tritt ab sofort der Beschluß des terranischen Konzils in Kraft …«
    Wieder wartete er. Er hob die Arme.
    »Growan terGorden! Ihr seid ab sofort ohne alle Ämter und Verpflichtungen. Das Erbe Eurer Familie geht mit dem heutigen Tag auf Euren Sohn David terGorden über!«
    David zuckte zusammen.
    »Aber das ist doch unmöglich – du bist doch erst fünfundzwanzig«, stieß Lithe neben ihm hervor. »Niemand kann General-Manag werden, wenn er noch nicht dreißig ist!«
    David sprang auf. Er duckte sich, dann rannte er auf den Lord-Oberst zu. Mit blutlosem Gesicht kam er neben dem mächtigsten Mann der Erde an.
    Er drehte sich der Arena zu.
    »Nein!« rief er laut und deutlich. »Ich kann es nicht, und ich will es nicht. Ich … Ich bin ein Treiber …«
    »David terGorden!« unterbrach ihn der Lord-Oberst mit einem süffisanten Lächeln. »Die Misteln gehören dir, aber bis du in der Lage bist, diese große Verantwortung zu tragen, wird das Konzil der terranischen General-Manags deine Aufgaben übernehmen. So wurde es beschlossen, und so sei es!«
    »Ein raffinierter Schachzug!« murmelte Merlin. Lithe schluchzte auf.
    »Jetzt hat sich von Valdec auch noch die Herrschaft über die Mistelblüten beschafft. Als Vorsitzender des Konzils ist er es natürlich, der die Macht in Growans Konzern übernimmt …«
    Der Lord-Oberst drehte sich zu David herum.
    »Du kannst dich entscheiden!« rief er so, daß alle ihn hören konnten. »Entweder bereitest du dich die nächsten Jahre auf die Übernahme deines Erbes vor. Wenn du das jedoch nicht willst, steht es dir frei, einen Logenmeister zu finden, der dich als Treiber aufnimmt.«
    »Und was passiert jetzt mit den Misteln?« schrie einer aus der Menge.
    »Wir werden das Geheimnis sofort gründlich untersuchen. Habt noch einige Monate Geduld!« rief der Lord-Oberst. »Doch diesmal verspreche ich im Namen der Konzils von Terra, daß Ihr eine Antwort erhalten werdet!«
    »Und in der Zwischenzeit? Bekommen wir so viele Zweige, wie wir brauchen?«
    David terGorden ging mit einem wütenden Gesichtsausdruck zu Merlin zurück. Alles in ihm fieberte vor Erregung.
    Jetzt begriff er, was hier gespielt wurde. Trotzdem war er plötzlich unsicher, warum er von den Grauen Garden Valdecs entführt worden war. Hatten sie ihn vielleicht mit einer Art Hypnose dazu gebracht, daß er sich nicht stärker gegen diesen Betrug wehrte? Aber dafür hätte es einfachere Möglichkeiten gegeben.
    Wieder dröhnte die Stimme Valdecs durch die
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