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Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Titel: Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott
Autoren: Eva Christoff
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General-Manags wirkten fast erleichtert und blieben ruhig.
    Der Lärm, das Schreien, die enttäuschten Protestrufe wurden immer unerträglicher. Growan wirkte wie ein einsamer Feldherr, der seine größte Schlacht verloren hatte.
    Die Vertreter von vielen tausend Welten hatten große Mühen auf sich genommen, um dabeizusein, wenn eines der größten Geheimnisse des »Silbernen Jahrhunderts« offenbart wurde. Und dann teilte ihnen Growan terGorden mit, daß er dieses Geheimnis selbst nicht kannte.
    Das war zuviel!
    Aus unsagbarer Enttäuschung und zornigem Protest wurden plötzlich Haß und Verbitterung. Die Gäste des Großen Festes fühlten sich betrogen und verkauft. Jahrhundertealte Vorurteile brachen wieder auf.
    Jetzt war es nicht mehr Growan allein, gegen den sich der Zorn der Millionen richtete.
    »Nieder mit Terra!« wurde bereits gebrüllt.
    »Zerschlagt die Konzerne!«
    »Wir fordern Freiheit ohne Graue Garden!«
    Growan sah sich hilflos um.
    Er und die anderen General-Manags hatten bereits nach der Sitzung des Konzils geahnt, was kommen mußte.
    Wie aus dem Boden gestampft, erschienen überall die grauen Polizei-Soldaten des Konzils. Sie bildeten dichte Ketten zwischen den aufgebrachten Menschen auf den Rängen.
    Rücksichtslos lähmten sie mit ihren Stunnern ganze Gruppen in der rebellierenden Menge. Andere ließen sich diese Behandlung nicht länger gefallen. Sie traten ihrerseits zum bewaffneten Widerstand an.
    Das tosende Gebrüll steigerte sich zu einem infernalischen Lärm. Als die ersten Flammenlanzen gegen die Ehrentribüne geschleudert wurden, warf sich David terGorden automatisch nach hinten. Er schlidderte vor die Füße von Merlin, kam wieder hoch und stellte sich schützend vor Lithe.
    »Wir müssen hier raus!« brüllte er dem Zauberer und seiner Tochter zu. Lithe sah ihren alten Vater mit ängstlichen Blicken an.
    »Jetzt können nur die Logenmeister eine Katastrophe verhindern«, brüllte Merlin zurück. David erhielt einen harten Schlag an der Schulter. Er kannte die Waffe nicht, aber es brannte wie Eis und Feuer gleichzeitig.
    Er ahnte, daß die Welt nie wieder so sein würde wie vorher. Growans Beichte war nur der letzte Tropfen gewesen. David wußte von der Brutalität, mit der die Grauen Garden Terras Jahr um Jahr den Führungsanspruch der Erde auf allen besiedelten Planeten durchgesetzt hatten.
    Daß es nie zu einem wirklich großen Unabhängigkeitskrieg gegen Terra gekommen war, lag einzig und allein daran, daß kein Logenmeister ohne Mistelblüten von der Erde zu einer interstellaren Reise aufbrechen konnte. Alle Raumschiffe gehörten den Konzernen Terras. Doch für die Völker im Draußen galten die Misteln schon seit vielen Jahren als ein verhaßtes Symbol für die Abhängigkeit von Terra.
    Sie hatten das Geheimnis nicht erfahren!
    Warum, war vollkommen gleichgültig.
    Was zählte, war nur der erneute Versuch Terras, für weitere Generationen alle Fäden in der Hand zu behalten …
    Die große Arena im Palast von Growan terGorden kochte. Hexen und Männer mit Sonderbegabungen setzten ihre Kräfte ein. Projektionen von reißenden Tieren jagten an der Kuppel des Saals entlang. Feuer tropfte nach unten. Sturzbäche aus heißem, übelriechendem Gebrodel quollen über die Stufen der Emporen.
    In einer wilden Massenpanik kämpften die Gäste des Großen Festes gegen die vereinigten Grauen Garden.
    David zog Lithe unter einen Terrassenbogen. Er suchte mit den Blicken seinen Vater. Doch Growan stand nicht mehr auf dem Podest. Zusammengesunken kauerte er neben Lord-Oberst von Valdec. Die Mächtigen der terranischen Zivilisation hatten eine durchsichtige Schutzblase aus Panzer-Protop über ihren Sitzreihen errichtet.
     
    *
     
    Niemand wußte, warum der Aufstand plötzlich zusammenbrach. Eben noch hatten sich Hunderttausende enttäuscht und zornig gegen die General-Manags gewandt.
    Mit tosendem Lärm waren die Gäste aus dem Draußen gegen die Organisatoren des Großen Festes vorgegangen.
    Doch dann hatte sich die Stimmung von einem Augenblick auf den anderen schlagartig verändert. Ein kleiner, alter Mann stand hochaufgerichtet zwischen den Büschen der Insel in der Mitte der Arena.
    Merlin hatte seine Arme weit nach oben gestreckt. Lithe stand neben ihm.
    Sie lehnte sich an David terGorden. Und alle setzten das Programm so fort, wie es geplant war …
    »Hast du gewußt, was dein Vater alles kann?« flüsterte David Lithe zu. Sie schüttelte den Kopf. Es war, als würde der alte Zauberer
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