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Die Tarotspielerin: Erster Band der Tarot-Trilogie (German Edition)

Die Tarotspielerin: Erster Band der Tarot-Trilogie (German Edition)

Titel: Die Tarotspielerin: Erster Band der Tarot-Trilogie (German Edition)
Autoren: Marisa Brand
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entgegenschaut, den Teufel, der ein Liebespaar an sich kettet, und den explodierenden Turm.
    Ob die Karten von Beginn an nicht nur zum Spiel, sondern auch als Wahrsage-und Deutungsinstrument genutzt wurden, ist unklar. Orakelt wurde allerdings das ganze Mittelalter hindurch mit Mitteln wie Hühnerknochen, Gänsefedern, Würfeln oder der Bibel.
    Zu esoterischen Würden gelangte das Tarot nachweislich im 18. Jahrhundert, als der Schweizer Geistliche und Freimaurer Antoine Court de Gébelin das Buch Le Monde Primitif Veröffentlichte und die Symbole des Marseiller Tarots (z. B. Kelche, Dreiecke, Münzen) als Zeichen der Mysterien der ägyptischen Gottheiten Isis und Thot deutete. Ausgebaut und durch neue Illustrationen verdeutlicht wurden solche Interpretationen von ockultistischen Gesellschaften des 19. Jahrhunderts, etwa dem einflussreichen Hermetic Order of the Golden Dawn (Hermetischer Orden der goldenen Morgenröte). Der »Golden Dawn« verstand das Tarot vor allem als Werkzeug zur Selbstreflexion und – erkenntnis. Krude Wahrsagerei mittels Karten lehnte man ab. Das heute beliebte Rider-Waite-Tarot wurde in diesem Zirkel entwickelt.
    Mehr über die Geschichte des Tarot, seine Zahlen-, Farb-und Elementesymbolik, findet sich beispielsweise in Büchern des deutschen Tarot-Papstes Hajo Banzhaf, auf dessen Internetseiten man sich auch online (und kostenfrei!) selber die Karten legen kann.
    In diesem Roman wird die Entwicklung eines eigenen Tarotspiels Padre Fadrique zugeschrieben, der für eine universelle und tolerante Glaubenslehre streitet, die jede Religion als Versuch einer Annäherung an das Göttliche akzeptiert. In Humanisten wie Erasmus von Rotterdam hat er seine Vorbilder. Die beschriebenen Kartenbilder orientieren sich am Tarot von Marseille, seinen Vorläufern und heutigen Nachfolgern.
    Nicht umsonst ist der getaufte Jude Fadrique in Toledo aufgewachsen und erzogen worden. Die Stadt war vor der endgültigen Reconquista – also der so genannten Rückeroberung Spaniens von den Mauren und Juden Ende des 15. Jahrhunderts – ein multikulturelles Eldorado. Einzigartig in ganz Europa forschten und lehrten hier Mauren, Juden und Christen gemeinsam. Sogar buddhistische Gelehrte aus dem fernen Indien kamen hierher, um zu studieren und ihr Wissen beizutragen.
    Die Christen hatten den islamischen und jüdischen Gelehrten einiges zu verdanken, so die Rettung und Übersetzung griechischer Philosophen von Sokrates bis Aristoteles oder die Einführung des arabischen Zahlensystems. In Toledo ruhte der größte Schatz verlässlicher Landkarten genau wie eine Unzahl medizinischer und astronomischer Schriften, auf denen noch heute viel von unserem Wissen beruht.
     

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