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Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können

Titel: Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
Autoren: Heyne
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Gewicht aus. Der Darm besteht aus Dünndarm, Dickdarm und Mastdarm, er ist insgesamt etwa sechs Meter lang.
    Giftstoffe haben im Darm also reichlich Angriffsfläche– und sie nutzen sie entsprechend, obwohl der Darm neben seiner Verdauungsfunktion in erster Linie Immunorgan ist. Die gesamte Darmschleimhaut ist ein Bollwerk gegen krankheitserregende Eindringlinge. Dies freilich nur, solange die Darmschleimhaut gesund, üppig und gut genährt ist. Fehlernährung aber führt zu einer Ausdünnung des Epithel-Gewebes. Dazu muss man wissen, dass Schleimhautzellen nur wenige Tage lang leben und danach abgestoßen werden. Wenn wir uns aber nur von Currywurst mit Pommes, Pizza, Fast Food und Süßem ernähren, werden der Darmschleimhaut keine kräftigenden Nährsubstanzen zugeführt. Sie wird dünner, kann teilweise sogar verhornen.
    Auf diese Weise verliert sie ihre Leistungsfähigkeit– insbesondere im Abwehrkampf gegen Mikroben und Toxine. Kolonien von Bakterien und Parasiten siedeln sich in ihr an. Pilze bilden Großkolonien, beißen sich mit ihren scharfen Rhizoid-Krallen in ihr fest. Dadurch entstehen winzige Verletzungen und Löcher, durch die Umweltgifte und Großmoleküle in den Blutkreislauf eindringen und allergische Reaktionen auslösen, so zum Beispiel Ekzeme, Lebensmittelallergien und vieles mehr. Allergologen tun sich dann oft sehr schwer, die entsprechenden Allergene zu entdecken, die zu solchen Allergien führen. Allergietests, wie zum Beispiel Patch-Tests, sprechen auf zahlreiche Toxine gar nicht an. Dann bleiben Ursachen für Beschwerden oft unentdeckt, Umweltgifte können sich gewissermaßen im gesamten Verdauungstrakt, zwischen Mund-Rachenraum und Mastdarm ungehindert austoben.
    Wie sich Körperzellen gegen Toxine wehren
    Jeder Mensch hat etwa 70 Billionen Körperzellen, die in der extrazellulären Flüssigkeit eingebettet sind und über das Blut mit Nährstoffen versorgt werden. Sie sind mit einer öligfeuchten Doppelschicht umpackt, die gewährleisten soll, dass keine Schad- und Giftstoffe in das große wässrige Zellinnere, das sogenannte Zytoplasma eindringen. Nahezu alle Biostoffe, Hormone oder Enzyme, die in die Zelle eindringen wollen, müssen an ihrem jeweils bestimmten Rezeptor andocken, einer Art speziellem Landeplatz. Nur über diese feinsten Poren können sie in die Zelle gelangen. Für Umweltgifte hat die Natur jedoch keine solchen Rezeptoren vorgesehen. Unsere Chemielabors gestalten ihre Toxine deshalb weitgehend fettlöslich, so können sie Kontakt mit Fettsubstanzen der Zellschutzhüllen aufnehmen und diese gewissermaßen überlisten. Zu den schlimmsten Zellfeinden zählen die sogenannten Roundup-Produkte des US-Herstellers Monsanto, die weltweit am meisten eingesetzten und somit » erfolgreichsten« Unkrautvernichtungsmittel.
    Vier verschiedene Giftlinien des Roundup-Wirkstoffs Glyphosat sind für unsere empfindlichen Zellen extrem giftig, sie gehören zu den Hauptverschmutzern unseres Grundwassers und unserer Flüsse. Das Herbizid Glyphosat wurde 1974 erstmals verkauft und startete auch gleich seinen Siegeszug. Zum Erfolg steuerte die Tatsache bei, dass Gensaatgut der Firma Monsanto resistent gegen Roundup war, deshalb konnte das Gift massiv eingesetzt werden, um die aufkeimende Saat gegen Schädlinge zu schützen. Mit Glyphosat begann somit das Zeitalter der genetisch gesteuerten Pflanzenaufzucht mit gewaltigen Ernten– gleichzeitig aber leider auch die Eroberung der Natur durch Umweltgifte.
    Gehirn, Leber, Nerven: Giftspeicher im Körper
    Unser Organismus vertraut der schützenden Tätigkeit von Verdauungstrakt und Immunsystem, die Schadstoffen den Zugang ins Gewebe verwehrt. Gelangen dann doch Gifte in den Darm, werden sie möglichst über den Stuhl ausgeschieden, meist zusammen mit Fettsubstanzen, an die sich Umweltgifte bevorzugt binden. Eine Nahrung mit hohen Anteilen an Ballaststoffen, wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Naturreis, Vollkornprodukten etc. saugt im Darm Wasser auf und sorgt für eine beschleunigte Darmpassage. Bei gesunder Ernährung werden deshalb schädliche Substanzen rasch ausgeschieden. Freilich werden auf diese Weise nicht alle Giftsubstanzen entfernt. Sogenannte Peyer-Plaques spielen in der Darmschleimhaut Feuerwehr und neutralisieren Schadsubstanzen, die dem Epithel-Gewebe noch anhaften.
    An diesen kräftigen Bündeln von jeweils bis zu 50 leistungsstarken Lymph-Follikeln kommt im Prinzip kein Schadstoff vorbei, sie zählen zu den mächtigsten
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