Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
hängte sich über sie. »Der Meischter schagt, dasch wir schoviel Verbündete finden müschen wie möglich.«
    »Aber nach dem, was gesagt wurde, guter Herr Hexer, unterrichten wir bereits alle denkbaren Verbündeten in den Warmlanden.« Caz setzte sich auf und gestikulierte mit seinem Glas. Der Wein schwappte und rollte, aber er verschüttete keinen Tropfen.
    »Solange die Stadtväter und mütter uns diese erfreuliche Unterbringung zur Verfügung stellen, sehe ich keinen Grund, warum wir der hiesigen Gastfreundschaft entsagen sollten. Polastrindu ist nicht weit entfernt von Zaryts Zähnen und dem Tor selbst. Warum nicht bis zur kommenden Schlacht hier biwakieren? Wir können den Hiesigen unseren Rat andienen.«
    Clodsahamp stimmte ihm nicht zu. »General Aveticus scheint mir kompetent genug, die militärischen Vorbereitungen zu handhaben. Unsere Aufgabe muß es sein, soviel zusätzliche Unterstützung zu finden wie möglich. Du hast gerade ganz richtig festgestellt, daß alle Warmland-Verbündeten unterrichtet werden. Meine Gedanken betrafen mögliche Verbündete andernorts.«
    »Andernorts?« Talea setzte sich auf und sah ihn verdutzt an.
    »Es gibt kein Andernorts.«
    »Versuch mal, das seiner Erlaucht 'ier zu erzählen«, sagte Mudge.
    Talea sah den Otter neugierig an und dann wieder den Hexer.
    »Ich verstehe immer noch nicht.«
    »Es gibt da eine andere Nation, deren Hilfe unschätzbar wäre«, erklärte Clodsahamp energisch. »Sie besteht aus legendären Kämpfern, und die Geschichte sagt uns, daß sie die Gepanzerten ebenso verachten wie wir.«
    Mudge krümmte den Zeigefinger vor dem rechten Ohr und flüsterte Jon-Tom leise zu: »'abe dir ja gesagt, daß er an der Grenze zur Senilität is'. Das Zaubern von dem Blitz und dem Bild 'at ihn endgültig ins Beklopptenland befördert.« Die unerwartetste Reaktion kam allerdings von Pog. Der Famulus verließ seinen Balken und flatterte nervös über seinem Meister hin und her. Mit weit aufgerissenen Augen und Furcht in der Stimme sagte er: »Nein, Meischter! Denkt doch nicht daran. Nicht dasch!«
    Clodsahamp zuckte mit den Achseln. »Unsere Anwesenheit hier ist nicht mehr länger erforderlich. Wir würden zwischen den Generalstäben der sich versammelnden Armeen nutzlos sein. Warum sollen wir also dann nicht Hilfe suchen, die den Ausgang der Schlacht günstig beeinflussen könnte?«
    Jon-Tom, der vom Fenster zurückgekehrt war, lauschte neugierig und wunderte sich über die plötzliche Furcht Pogs.
    »An welche Art von Verbündeten hatten Sie gedacht? Ich helfe gerne dabei, sie zu gewinnen.« Pog bedachte ihn mit einem bösen Blick.
    »Ich spreche natürlich von den Webern.«
    Die Heftigkeit, mit der die anderen auf diese Ankündigung reagierten, verblüffte Jon-Tom und Flor.
    »Wer sind diese ›Weber‹ ?« fragte sie den Hexer.
    »Sie werden für die härtesten, wildesten und fähigsten Bergkämpfer der ganzen Welt gehalten, meine Liebe.«
    »Beachtet, daß er nicht zivilisierte Welt‹ sagt«, betonte Caz. Selbst seine gewöhnlich unerschütterliche Haltung war durch die schockierende Erklärung des Hexers ins Wanken geraten.
    »Ich würde der Bewertung der Weber-Kampfkraft nicht widersprechen«, fuhr der Hase mit zuckender Nase fort. »Und was Sie über ihren Haß auf die Gepanzerten sagen, ist höchstwahrscheinlich ebenfalls zutreffend. Unglücklicherweise lassen sie den ebenso wahrscheinlichen Umstand außer acht, daß sie auch uns verachten.«
    »Das ist mehr Gerücht und Kindermärchen als Tatsache, Caz. In Anbetracht der Umstände könnten sie durchaus gewillt sein, gemeinsame Sache mit uns zu machen. Wir wissen nicht sicher, daß sie uns hassen.«
    »Allerdings«, meinte Talea ironisch, »denn nur wenige, die bis in ihre Lande gelangten, sind je zurück gekommen.«
    »Das rührt daher, daß niemand über die Zähne kommt«, sagte Mudge überzeugt. »Ob sie uns 'assen oder nich', is' egal. Vielleicht is' keiner von denen, die versucht 'aben, die Weberlande zu erreichen, über'aupt bis da'in gekommen. Es gibt keinen Weg über die Zähne außer durch das Tor und dann den Paß, und die Weber leben, wenn ich mich recht an meine eigenen Kindermärchen erinnere, verdammt weit nördlich von den Grünauen.«
    »Es gibt einen anderen Weg«, sagte Clodsahamp leise. Mudge starrte ihn verblüfft an. »Er liegt ebenfalls weit entfernt von hier, weit entfernt vom Tor, weit im Norden. Jenseits der Schwertgau.«
    »Jenseits der Schwertgau!« Talea lachte ungläubig. »Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher