Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
reichte. Zehntausende paradierten durch die Wolke.
    Als der Blickwinkel sich verschob, kamen aufgeregte Kommentare aus dem Rat. »Sie scheinen besser bewaffnet als zuvor... seht doch, wie zielstrebig sie exerzieren... Man kann ihre Siegesgewißheit förmlich spüren... So was hab ich noch nie gesehen... Die Mengen, die Mengen!«
    Die Szene hatte gewechselt. Jetzt kam ein massiger, knolliger Bau in Sicht: die hochragende Feste von Cugluch.
    Plötzlich verdeckten schwarze Wolken das Bild, es flackerte und verschwand. Es gab einen dumpfen Knall, die Wolke löste sich mit dem Bild auf, und das Licht kehrte in den Raum zurück.
    Clodsahamp setzte sich auf den Boden und schüttelte den Kopf. Pog schwebte über ihm und fummelte mit einer Phiole herum. Clodsahamp nahm einen großen Schluck der darin befindlichen Flüssigkeit, schüttelte noch einmal den Kopf und wischte sich mit dem Arm über den Mund. Dann stand er mit Unterstützung seines Eleven auf und lächelte Jon-Tom zittrig an.
    »Keine schlechte Sichtbarmachung. Kam allerdings nicht bis zur Feste durch. Zu weit entfernt, und die Hemmzauber sind zu stark. Habe die vermaledeite Vertikalkontrolle verloren.« Er sackte zusammen. Jon-Tom konnte den Schildkröterich gerade noch am Arm packen und dadurch verhindern, daß er wieder zu Boden ging.
    »Sie hätten das nicht tun sollen. Sie sind zu schwach.«
    »Mußte sein, mein Junge.« Er wies mit einem Kopfrucken zum Tisch. »Einige Dickköpfe da oben.«
    Die Räte redeten alle durcheinander, aber sie verstummten, als Clodsahamp sagte: »Ich habe versucht, euch das Innere der Hauptfeste zu zeigen, aber ihre Geheimnisse sind zu gut durch machtvolle Zauber geschützt, die ich nicht durchdringen kann.«
    »Woher wißt Ihr dann, daß diese neue große Magie existiert?«
    fragte der ewig skeptische Präriehund.
    »Ich habe M'nemaxa herbei zitiert.«
    In dem aufbrandenden erregten Gemurmel mischten sich Unglaube und Ehrfurcht.
    »Ja, ich tat sogar das«, sagte Clodsahamp stolz, »obwohl die Konsequenzen einer derartigen Beschwörung sich fatal für mich und die in meiner Obhut Stehenden hätten auswirken können.«
    »Wenn Ihr das einmal getan habt, könntet Ihr den Geist dann nicht noch einmal anrufen und die wahre Natur dieses sonderbaren Übels, das Ihr in Cugluch spürt, in Erfahrurig bringen?« fragte ein anderes Ratsmitglied.
    Clodsahamp lachte leise. »Ich sehe, daß niemand der hier Anwesenden in hexerischer Kunde und Lehre versiert ist. Zu schade, daß keine der hiesigen Zauberer oder innen an dieser Ratsversammlung teilnehmen konnten.
    Es war bemerkenswert, daß ich imstande war, die erste Anrufung zu vollziehen. Würde ich es noch einmal versuchen, könnte ich den M'nemaxa-Geist nicht binden und eingrenzen. Er würde ausbrechen. In weniger als einer Sekunde wären ich und alle um mich herum rauchende Schlacke.«
    »Ich ziehe den Vorschlag zurück«, erklärte der Rat hastig.
    »Wir müssen jetzt auf unsere eigenen Kräfte zurückgreifen«, erklärte Clodsahatnp. »Äußere Mächte werden uns nicht retten.«
    »Ich meine, wir sollten...« setzte eines der anderen Mitglieder an, verstummte und sah nach links. Die anderen taten es ihm nach.
    Der Marder Aveticus hatte sich erhoben. »Ich werde die Mobilisierung verkünden«, erklärte er sanft. »Die Armeen können innerhalb weniger Monate bereit sein. Ich werde mich mit meinen Kollegen in Snarken, L'bor und allen anderen Städten und Ortschaften in Verbindung setzen.« Er sah Clodsahamp unverwandt an.
    »Wir werden dieser Gefahr mit allen Kräften gegenüber treten, die die Warmlande aufbieten können, ehrenwerter Hexer. Ich überlasse es Ihnen, dieser üblen Magie zu begegnen, von der sie sprechen. Es mißfällt mir, etwas zu bekämpfen, das ich nicht sehen kann. Aber ich verspreche Ihnen, daß nichts, das bluten kann, das Jo-Troom-Tor passieren wird.«
    »Aber General Aveticus, wir sind doch noch gar nicht zu einer Entscheidung gekommen«, protestierte die Zieseldame.
    Der Marder wandte sich um und blickte über seine schmale Schnauze auf seine Kollegen. »Diese Besucher«, er deutete auf Clodsahamp und seine Begleiter, »haben ihre Entscheidung getroffen. Auf der Grundlage dessen, was sie gesagt und uns gezeigt haben, habe ich auch meinen Entschluß gefaßt. Die Armeen werden mobilisiert. Ob das mit eurem Segen geschieht, ist eure Entscheidung. Aber sie werden bereit sein.« Er verbeugte sich steif vor Clodsahamp.
    »Gelehrter Herr, wenn Sie mich entschuldigen wollen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher