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Die Stunde des Spielers

Die Stunde des Spielers

Titel: Die Stunde des Spielers
Autoren: Carrie Vaughn
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beiden.«
    »Danke schön«, sagte Evan. »Und jetzt können wir uns darüber unterhalten, wie viel du mir dafür schuldest, dass ich auf Kitty aufgepasst und den Cops einen Tipp bezüglich Fabers Laden gegeben habe.«
    »Was?«, fragte ich. »Du meinst, du hast das herausgefunden?«
    Ben schritt ein: »Das wäre eine wunderbare Unterhaltung, bloß dass ich von dort entkommen bin, bevor die Cops eine Razzia in dem Laden durchgeführt haben.«
    Zweifelnd runzelte Evan die Stirn. »Was? Nein.«
    »Man hat sogar auf mich geschossen«, sagte Ben, als sei er stolz darauf. »Was ein weiterer Vorteil am Werwolfdasein ist, den ihr bisher vielleicht noch nicht bedacht habt.«
    »Es ist kein Vorteil, wenn all meine Kugeln aus Silber sind«, sagte Brenda.
    »Trotzdem habe ich die Cops alarmiert«, sagte Evan. »Ich sag dir was. Ich gewähre dir meinen Sonderpreis für  Freunde und Familie. Zwanzig Prozent weniger.«
    Ben sagte: »Das ist dein Sonderpreis für Freunde und Familie?«
    Brenda murmelte: »Weil er keine hat.«
    Ich starrte sie alle an. Das Ganze war irgendwie surreal »Ihr seid doch alle verrückt.«
    Brenda zuckte nur mit den Schultern, stritt es nicht ab.
    Zwei Streifenwagen fuhren mit Boris und Sylvia davon. Mehr blieben zurück, inklusive eines Mannschaftswagens, auf dem CSI stand - die Spurensicherung. Das hier würde letztlich zu einer Episode der Serie werden, wahr? Wahrscheinlich würden sie recht lange hierbleiben. Fünf Leichen, hatte Evan gesagt. Ich fragte mich, um wen es sich abgesehen von Balthasar handelte, wer übrig war, und was aus der Show werden würde. Nicht dass ich an sie denken konnte, ohne eine Gänsehaut zu bekommen. Noch nicht einmal an Avi, der so freundlich und ernst gewirkt hatte. Es war nur zu hoffen, dass die Sekte für immer zerstört war.
    Ich sagte: »Was ist mit dem Vampir?«
    »Vampir?«, fragte Evan.
    »Ja. Die Frau, die die Zeremonie geleitet hat. Diese Priesterin. Sie war ein Vampir.«
    »Bist du sicher?«, erkundigte sich Brenda. »Ich kann mich an sie erinnern - ich bin mir sicher, dass ich sie erwischt habe.«
    »Ich habe an ihr gerochen. Sie ist angeschossen worden, und es ist nichts passiert. Sie ist für diesen Wahnsinn verantwortlich. Wenn sie entkommen ist, wird es einfach wieder von vorn anfangen.« Oder sie würde sich rächen wollen.
    Brenda legte die Hand flach auf den Tisch. »Wieso sollte ein Vampir in einer Show in Vegas auftreten?«
    Ich dachte darüber nach: Ein Vampir an der Spitze eines Lykanthropenrudels war ein ziemlich mächtiger Vampir. Sie wäre eine Rivalin für den Gebieter der Stadt - es denn, sie wäre etwas völlig anderes. Etwa eine babylonische Priesterin, die der Sekte einer Göttin vorstand, die seit den uralten mesopotamischen Reichen nicht mehr verehrt worden war.
    Ich stieß Ben an. »Gib mir mal dein Handy.« Ich wählte Doms Nummer. Es läutete und läutete.
    Wusste Dom überhaupt, dass die Anführerin von Balthasars Rudel ein Vampir war - vielleicht sogar ein uralter Vampir aus Mesopotamien? Und wie alt müsste sie sein, um die Priesterin eines babylonischen Kultes zu sein? Viertausend Jahre? Darüber wollte ich eigentlich lieber nicht nachdenken. Würde Dom über sie Bescheid wissen, wenn sie es nicht wollte? Da sie nun gestört, vielleicht sogar enttarnt worden war, was würde sie als Nächstes tun?
    »Was ist los?«, fragte Ben, der an meiner Miene erkannte, wie nervös ich war.
    »Er geht nicht ran.«
    »Wer?«, fragte Evan. »Bei wem rufst du gerade an?«
    »Dem Gebieter von Las Vegas.«
    Verwirrt verengte Brenda die Augen zu Schlitzen. »Willst du damit sagen, diese Sekte ist von einem Vampir angeführt worden, und sie ist nicht die Gebieterin von Las Vegas?«
    »Ich glaube, hier ist etwas Seltsames im Gange«, sagte ich.
    Evan lachte. »Und das sagt sie jetzt?«
    Mir war in der letzten Zeit aufgefallen, dass sich meine Toleranzschwelle für seltsame Begebenheiten noch weiter erhöht hatte. Werwölfe und Kopfgeldjäger, die es auf übernatürliche Wesen abgesehen hatten, waren normal. Eine grenzwertige BDSM-Bühnenshow, in der ein jahrtausendealter Vampir inmitten von Kulissen auftrat, die außerdem als Tempel für Rituale mit Menschenopfern dienten? Das war seltsam.
    »Was unternehmen wir dagegen?«, fragte Ben.
    »Nichts«, sagte Evan.
    »Nichts?« Die Frau hatte versucht, mich umzubringen, und der Gedanke, dass sie frei herumlief, gefiel mir ganz und gar nicht. Doch was sollten wir schon groß machen?
    »Nicht unser
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