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Die Stunde der Seherin - Historischer Roman

Die Stunde der Seherin - Historischer Roman

Titel: Die Stunde der Seherin - Historischer Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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klerikalen Stand, der außerhalb von Schottland und Irland unbekannt war. Culdees sahen sich in der schlichten Tradition der großen irischen Missionare, sie legten keine Gelübde ab und lebten zumeist als Einsiedler oder in kleinen Gruppen, durch ein Mutterhaus aus der Ferne betreut. Über ihr monastisches Leben ist nur sehr wenig bekannt. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts waren sie durch ihr ausschweifendes Leben in Verruf geraten, und die Vereinigungen wurden bald aufgelöst.
    Der táltos ist eine schamanische Gestalt der ungarischen Mythologie. Im Unterschied zu uns bekannten Schamanen wurde er mit seinem Wissen geboren und musste es nicht in Initiationsriten erlernen. Er wurde vor allem mit der Heilung Kranker in Verbindung gebracht und benutzte dafür die dem Reiki ähnliche Kräfte seiner Hände. An seiner Seite war oft ein Pferd zu finden, möglicherweise das Krafttier des Schamanen. Der táltos führte sein Leben innerhalb der Gesellschaft, ohne eine Sonderrolle einzunehmen. Ungarns Nationalheiliger, König Stefan, soll ein táltos gewesen sein.
    Die apokalyptischen Reiter sind für katholisch erzogene Christen selten ein Thema. Für dieses Buch kamen die Schrecken, den die Reiter der Apokalypse säen, gerade recht. In der Offenbarung erscheinen bei der Öffnung der sieben Siegel vier Reiter – zwei von ihnen bringen Gutes: der schwarze Reiter mit der Waage und das weiße Pferd, dessen Reiter mit dem Bogen siegt. Die beiden anderen Pferde, das fahle und das feuerrote, bringen Tod und Verderben über die Menschheit:
    Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd. Und der daraufsaß, hatte einen Bogen; und ihm ward gegeben eine Krone, und er zog aus sieghaft, und dass er siegte. (Offenbarung 6,2)
    Und es ging heraus ein anderes Pferd, das war rot. Und dem, der daraufsaß, ward gegeben, den Frieden zu nehmen von der Erde und dass sie sich untereinander erwürgten; und ward ihm ein großes Schwert gegeben. (Offenbarung 6,4)
    Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd. Und der daraufsaß, hatte eine Waage in seiner Hand. (Offenbarung 6,5)
    Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der daraufsaß, des Name hieß Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihnen ward Macht gegeben, zu töten das vierte Teil auf der Erde mit dem Schwert und Hunger und mit dem Tod und durch die Tiere auf Erden. (Offenbarung 6,8)
    Die Lepra als Geißel des Mittelalters gewinnt erst in späteren Jahrhunderten an Schrecken, als überall Spitäler entstanden und Erkrankte zeremoniell der Gesellschaft entrissen wurden. Für das 11. Jahrhundert werden solche Dramen nicht berichtet, wohl aber die zunehmende Aufbewahrung in isolierenden Häusern. Aussätzige, die sich der Isolation entzogen, wurden immer härter bestraft – dass Lazarus (wie man Aussätzige in Anlehnung an den von Jesus Geheilten auch nannte) mit seinen Leuten außerhalb der Gesellschaft und eigenverantwortlich lebte, war fünfzig Jahre später schon undenkbar.
    Für den mittelalterlichen Menschen war nicht die Ansteckung die große Gefahr des Aussatzes, sondern die Tatsache, dass Gott den Erkrankten für dessen Wolllust geschlagen hatte und man ihm das ansah. Die ansteckende Sünde auch als überaus hässliches Bild der körperlichen Verwüstung säte weitaus größere Angst als das medizinische Problem.
    Das 11. Jahrhundert war für Südschottland sprachlich eine Wendezeit – zum Teil setzte sich das Angelsächsische durch, zum Teil wurde noch Gälisch gesprochen.
    Da die gälischen Namen für unser Ohr nur schwer eingängig sind, habe ich mich entschieden, Orts- und Personennamen nicht in der Originalvariante zu verwenden.

DANK
    Ein dickes Dankeschön an meine Freundinnen Fanny Franzen, Tanja Wedemeyer und Sigrun Zühlke, die ordnenden Hände in meinem Leben, Tatjana Brandes für ihre liebevolle Sorge für Odin und an Barbara Schnabel für ihre unzähligen E-Mails in den hohen Norden. Und an Yvonne Eberling für die Nutella-Rettung aus den USA auf den letzten Metern vorm Ziel.
    Ég þakka Jens Einarsson fyrir nýju heimkynnin mín. Kærar þakkir til Gretchen (Krítar) frá Hlemmiskeiði sem er mér alltaf nærri þegar fer að dimma. Að lokum þakka ég Björg Einarsdóttir fyrir áhrifamiklu myndirnar sem hún sá fyrir mig.
    Vielen Dank auch an Jörg Wiench für Hilfe in letzter Minute.
    Mein ganz besonderer Dank gilt meiner Lektorin Petra Lingsminat, die auch unter Zeitdruck die Übersicht und ihr ganz besonderes Gespür für meine Texte bewahrt hat.
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