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Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Titel: Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson
Autoren: Clarke Arthur C.
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In den von ihm erschaffenen Zukunftswelten gibt es kaum eine größere Tugend als das menschliche Streben nach Wissen, und fortschrittliche außerirdische Lebensformen sind nicht feindlich und auf unsere Unter werfung oder Vernichtung aus, sondern wollen die Mensch heit fördern, schützen und anleiten. Während seine Zeit genossen damit beschäftigt waren, düstere Visionen einer von Atomwaffen verwüsteten Erde zu erschaffen, schien Clarke anzudeuten, dass die Zukunft nicht nur besser sein würde als die Gegenwart, sondern dass wir diese bessere Zukunft sogar aktiv gestalten können.
    Aus Clarke’scher Perspektive ist die Menschheit eine Spe zies, die gerade erst aus einer langen, dunklen Kindheit erwacht, noch immer von Aberglaube und Unwissen geplagt, aber bereit, nach einer strahlenden, ruhmreichen Zukunft zu greifen, in der es keine Grenzen zwischen Völkern oder Religionen geben wird. Auf seine Art war er also das, was in der Science Fiction einem echten Propheten am nächsten kommt: Er wies uns den Weg in eine Zukunft, die dann real und greifbar erscheint, wenn wir den Mut haben, sie als die unsere anzuerkennen.
    Heute – während ich an meinem Computer sitze und mit einer gewaltigen, weltumspannenden Informationsbibliothek verbunden bin, die sich nicht so sehr von dem unterscheidet, was Clarke selbst einmal vorschwebte – ist leicht zu erkennen, dass wir in einer Welt leben, die er zu einem kleinen Teil mit erschaffen hat. Nicht nur schlug er, wie erwähnt, als Erster vor, Satelliten zur Übertragung von Telekommunikationssignalen zu verwenden, er wurde auch alt genug, um Entwicklungen in der Weltraumforschung mitzuerleben, die als abstruse Fantasien abgetan worden waren, als seine ersten Geschichten erschienen.
    Als Arthur C. Clarke im Jahre 2008 starb, hinterließ er ein Werk, das nach wie vor eine große Inspiration für zukünftige Generationen ist. Er war ein Mann, der jede neue wissenschaftliche Entdeckung mit unstillbarem Hunger begrüßte – und der gerne im Meer tauchte, weil das dem Gefühl von Schwerelosigkeit am nächsten kam. Alvin, der Held dieses Romans, eingeschlossen in einer glänzenden Stadt der weit entfernten Zukunft, ist in jeder Hinsicht die Verkörperung von Clarkes Überzeugungen über den mensch lichen Geist.
    Gary Gibson ist einer der bekanntesten britischen Science-Fiction-Autoren der Gegenwart. Im Wilhelm Heyne Verlag sind seine Romane »Lichtkrieg«, »Lichtzeit« und »Lichtraum« erschienen.

Die Stadt und die Sterne
    DIE STADT UND
DIE STERNE

Prolog
    Prolog
    Wie ein glitzerndes Juwel lag die Stadt inmitten der Wüste. Einst hatte sie Veränderung und Wechsel erfahren, seit langem jedoch ging die Zeit an ihr vorüber. Tag und Nacht flogen über die Wüste dahin, aber in den Straßen Diaspars war es immer Nachmittag, und niemals brach die Dunkelheit herein. Die langen Winternächte mochten die Wüste mit Reif überziehen, wenn die in der dünnen Luft der Erde enthaltene Feuchtigkeit erstarrte – doch die Stadt kannte weder Hitze noch Kälte. Sie hatte keine Berührung mit der Außenwelt; sie war ihr eigenes Universum.
    Auch früher hatten die Menschen Städte gebaut, aber nie eine Stadt wie diese. Manche überdauerten Jahrhunderte, einige sogar Jahrtausende, ehe die Zeit auch ihre Namen verschlang. Allein Diaspar hatte die Ewigkeit herausgefordert, sich und all diejenigen, denen sie Schutz gewährte, gegen die langsame Abnutzung der Zeit, die Ver heerung der Fäulnis und die Zerstörung des Rostes verteidigt.
    Seit der Gründung der Stadt waren die Meere ausgetrocknet, und die Wüste hatte sich über den ganzen Erdball ausgebreitet. Die letzten Berge waren von Wind und Regen zu Staub zermahlen worden, und die Welt fühlte sich zu müde, um neue Berge hervorzubringen. Die Stadt kümmerte sich nicht darum. Und sollte die Erde selbst zerbröckeln – Diaspar würde die Kinder ihrer Schöpfer schützen und sie sicher den Strom der Zeit hinuntertragen.
    Sie hatten vieles vergessen, aber das wussten sie nicht. Sie waren an ihre Umwelt so vollkommen angepasst, wie diese an sie – denn sie waren gleichzeitig entworfen worden. Was jenseits der Stadtmauern lag, berührte sie nicht. Diaspar war alles, was existierte, alles, was sie brauchten, alles, was sie sich vorstellen konnten. Es war ihnen gleichgültig, dass der Mensch einst die Sterne erobert hatte.
    Und doch erhoben sich manchmal die alten Mythen und verfolgten sie; sie wurden unruhig, wenn sie sich an die Größe des
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