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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller
Autoren: Randy Siger
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Rikki sei irgendwie von Auftragskillern der Pornoindustrie vergiftet worden.
    Tate hielt seine Pressekonferenz in einem eleganten Konferenzraum seiner Kanzlei ab. Die Wand hinter ihm diente als Werbetafel für seine Dienste – die Worte Tate & Partner prangten darauf in großen, erhabenen goldenen Lettern. Der Raum war mit dunklem Holz getäfelt und mit Originalölbildern eines impressionistischen Künstlers geschmückt. Tate hatte am Ende eines polierten Eichentisches ein Pult aufgestellt.
    Er trug seinen neuesten Designeranzug; jedes Haar saß, und er sah gebräunt aus, als sei er gerade aus einem Urlaub in Hawaii gekommen. Er war schlau genug, um düster und todunglücklich zu wirken, und ich wurde wieder daran erinnert, was für ein großartiger Schauspieler er während Antoine Marshalls Prozess gewesen war.
    »Mein Name ist Caleb Tate, und ich habe diese Pressekonferenz einberufen, um auf die Gerüchte über meine Frau und die Umstände ihres Todes zu reagieren.« Tate hob den Kopf und blickte mit blutunterlaufenen Augen und dunklen Augenringen in die Kamera. Entweder hatte der Mann wach gelegen und geweint, oder er hatte einen guten Visagisten. »Ich habe heute nicht vor, Fragen zu beantworten. Der Tod meiner geliebten Frau hat mich bis ins Innerste erschüttert, und ich habe es immer noch nicht ganz begriffen. Dieser Schmerz wird jedoch von Gerüchten noch verstärkt, zu denen ich Stellung nehmen muss.«
    Tate hatte keine Notizen und ließ es aussehen, als spräche er frei. Aber ich hatte ihn schon beobachten können. Ich wusste, dass jedes Wort sorgfältig gewählt und mehrfach geprobt war.
    »Wie die Autopsieergebnisse gestern bewiesen haben, starb meine Frau an einer Überdosis gewisser Medikamente, unter anderem Oxycodon. Angesichts der Messwerte dieser Medikamente in ihrem Organismus sind im Internet die Gerüchte explodiert, dass daran etwas faul sein könnte. Um diese unverantwortlichen und haltlosen Aussagen zum Verstummen zu bringen, möchte ich ein paar Dinge ganz glasklar sagen.«
    Während er sprach, fiel mir seine sorgfältige Wortwahl auf. Die Vorwürfe, dass etwas nicht stimmen konnte, waren nur »Internetgerüchte«. Und selbst dort waren sie laut Tate nur Gerüchte über die Möglichkeit eines solchen Tatbestands. Meiner Meinung nach konnte solch ein Mann, der fähig war, seine Worte so sorgfältig zu wählen und so einen Auftritt zu inszenieren, auch einen Giftmord sorgfältig planen und ausführen.
    »Ich habe Rikki sehr geliebt. Wir waren in unserer Ehe nie glücklicher als im vergangenen Jahr, und es war unsere Hoffnung und unser Traum, zusammen alt zu werden.«
    Tate hielt einen Augenblick inne, um sich wieder zu fassen. Ich bemerkte, dass seine Augen trocken geblieben waren.
    »Es stimmt, dass Rikki Probleme mit der Abhängigkeit von gewissen Medikamenten hatte, unter anderem Oxycodon. Wie jeder Arzt Ihnen bestätigen wird, nimmt man mit der Zeit immer mehr und mehr vom selben Medikament, um die erwünschte Wirkung erzielen zu können. Das erklärt die hohen Werte sowohl von Oxycodon als auch Codein in Rikkis Blut.
    Manche werden mich für das, was passiert ist, verantwortlich machen wollen. Wenn Sie das wünschen, stellen Sie sich hinten an. Ganz vorne in der Schlange stehe ich. Niemand ist erschütterter von den Ereignissen als ich, und niemand wird härter mit mir ins Gericht gehen als ich selbst. Ich hätte mehr tun sollen, um Rikki bei der Bewältigung ihrer Sucht zu helfen.«
    Tates Stimme war rau geworden, und er schluckte trocken. »Ich habe es versucht … ich habe es wirklich versucht … Aber nach einer Weile lernte ich einfach damit zu leben. Rikki veränderte sich durch die Drogen, aber ich liebte sie dennoch. Seit sie tot ist, grüble ich über alles nach, was ich getan oder nicht getan habe. Ich bin besonders bestürzt, dass ich so mit meiner Arbeit beschäftigt war, dass ich nicht für Rikki da war, als sie mich am meisten brauchte.
    Wenn Sie mir die Schuld geben wollen – Bitte sehr. Aber geben Sie nicht Rikki die Schuld. In ihrer Jugend wurde sie sowohl von ihrem Stiefvater als auch von einem Onkel missbraucht. Als sie dieser Umgebung schließlich entkam, endete sie in Las Vegas, wo man sie als Blickfang für Shows benutzte, und dann hier in Atlanta, wo sie von einem Edelprostitutionsring wieder missbraucht wurde.
    Als ich Rikki kennenlernte, sah ich mehr, ich sah mehr als die oberflächliche Schönheit, die andere anzog. Sie besaß so viel Anmut und Klasse und
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