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Die Spur der verlorenen Kinder

Die Spur der verlorenen Kinder

Titel: Die Spur der verlorenen Kinder
Autoren: T.J. MacGregor
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irgendwie merkwürdig war, also würde er vielleicht doch mitmachen.
    »Ich glaube, der Hubschrauber sollte uns an der Sugarloaf Lodge absetzen. Sheppard geht zu den Wheatons, er nimmt Verstärkung mit, falls er sie braucht, und verhaftet Patrick Wheaton wegen des Mordes an Billy Macon. Er schafft außerdem Eva aus dem Haus, denn sie ist Wheatons Ziel. Sie und ich gehen zum Hafen, Joe. Wir warten, bis er auftaucht. Wenn er aus dem Bus steigt, um sein Boot zu holen, schnappen wir ihn uns und befreien Annie.«
    »Sie bleiben in der Lodge, und ich übernehme das mit einem meiner Männer«, sagte Fontaine. »Ich kann Sie nicht mitnehmen.«
    »Wir brauchen ihr Feedback, Joe«, sagte Sheppard unter Kollegen.
    »Wenn sie mitkommt, muss sie aus dem Weg bleiben.« Fontaine sagte das, als wäre Mira nicht da.
    »Kein Problem«, sagte Mira, obwohl sie wusste, dass sie das bestimmt nicht vorhatte.
    »Aber wir haben ein großes Problem. Wir haben überhaupt keine Beweise, dass er Macon umgebracht hat.«
    »Ich weiß, dass er es war«, sagte Mira. »Mir ist klar, dass das kein Beweis ist, aber Sie können ihn doch zu einer Vernehmung einkassieren, oder?«
    Er dachte darüber nach, schaute Sheppard und Mira an. »Ich habe das Gefühl, es gibt eine Menge, was Ihr zwei nicht sagt. Ich muss wissen, was es ist.«
    Scheiße, dachte Mira. Und jetzt?
    Aber Sheppard kam ihr zuvor. »Es ist so, Joe. Der Mann, den Sie als Peter Wheat kennen, und der junge Patrick Wheaton, sind dieselbe Person.«
    Fontaine starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. »Klar. Natürlich. Was zum Teufel reden Sie da?«
    »Glauben Sie uns einfach. Sie sind dieselbe Person. Der junge Wheaton muss mit Vorsicht behandelt werden, denn was immer ihm widerfährt, wird als, äh, neue Erinnerung in Wheats Hirn auftauchen«, sagte Sheppard. »Es wird ihn warnen.«
    »Das Timing muss genau stimmen«, fuhr Mira fort. »Sobald Ihre Männer in der Lodge den Bus entdecken, verständigen sie Sheppard, Sie und mich per Funk, Joe. Sheppard geht rein und verhaftet Patrick und schafft das Mädchen dort raus.«
    Fontaine schaute nicht überzeugt. »Sie sagen, ich soll Ihnen einfach glauben?«
    »So ungefähr«, entgegnete Sheppard.
    »Wir machen es, wie Sie wollen, aber unter einer Bedingung. Wenn die Sache vorüber ist, möchte ich alles erklärt bekommen.«
    Sheppard nickte. »Einverstanden.«
    »Okay«, rief er dem Pilot zu. »Lande auf dem Parkplatz der Lodge. Sag den Jungs am Boden per Funk, dass wir einsatzbereit sind.«
    Bitte lass es funktionieren, dachte Mira und drehte ihren Kopf zum Fenster, sie starrte nach unten, als der Hubschrauber den Sinkflug begann.

3
    Noch zwei Brücken zu überqueren, dachte Wheaton. Die erste würde ihn nach Sugarloaf Key bringen, die zweite über den Kanal zum Hafen. Er hatte immer noch reichlich Zeit, bis es hell wurde, und dann wären er und Eva schon halb in Miami.
    Aber der Regen machte ihm Sorgen. Er hatte seinen Zeitplan verändert. Die Fähre hatte fünfzig Minuten gebraucht, statt achtunddreißig, und weitere fünfzehn Minuten hatte er auf seinem Weg von Key West wegen eines Autounfalls verloren. Die Scheibenwischer des Busses waren langsam und unzuverlässig, und wenn er über sechzig fuhr, war seine Sicht praktisch Null. Schlimmer noch, er hatte weitere fünf Minuten verloren, als er anhalten und pinkeln musste.
    Er schaute nach hinten zu Annie. Sie war auf die Seite gerollt, aber immer noch bewusstlos. Na wunderbar. Bevor er den Bus verließ, würde er das Taschentuch noch einmal tränken, sodass sie nicht zu Bewusstsein kam, bevor sie starb. Ein schmerzloser Tod war immer noch ein fairer Tausch für Evas Leben. Wenn man die Regeln brach, musste man ein Opfer bringen. Dem Universum war es scheißegal, wie Annie starb, solange sie nur draufging.
    Wenn er den Bus entladen hatte, würde er das Innere mit Benzin begießen und die Innenbleuchtung anlassen, sodass er ihn von der anderen Seite des Kanals sehen konnte. Wenn er Eva an Bord hätte, würde er zwei Schüsse abgeben – einen auf das Fenster des Busses und einen weiteren auf den Benzintank –, und der Bus würde in die Luft fliegen, genau wie es mit Billy Macons Wagen geschehen war. Ein passender Tausch, ein Leben für ein anderes.
    Autos und mehrere Lastwagen zischten auf der anderen Spur an ihm vorbei, unterwegs in Richtung Key West oder Tango. Zwei Wagen scherten hinter ihm aus und überholten, ihre Reifen ließen einen Wasserschwall aufspritzen, mit dem die
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