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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
Autoren: Gordon R. Dickson
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wurden zum Eingang der großen Halle geführt, ins Haus gebracht, und die Tür hinter ihnen fest verschlossen. In der Halle saßen Melissa und Eachan vor einigen Drinks, an denen sie offenbar wenig Interesse bekundeten, steif und unnatürlich wie Komparsen, gewissermaßen als Rahmen und Kulisse für Dow deCastries, der sich in seiner schneidigen grauweißen Koalitionsuniform gegen die Bar am anderen Ende des Raumes lehnte, ebenfalls ein Glas in der Hand.
    In einer Ecke stand Swahili, ebenfalls in der Uniform der Koalition, mit einer schweren Energiewaffe in der Hand.
    „Hallo, Cletus“, sagte Dow. „Ich hatte gehofft, Sie hier nach meiner Landung anzutreffen. Ich bin überrascht, daß Sie gekommen sind, obwohl Sie meine Truppentransporter auf der Kreisbahn gesehen haben. Oder waren Sie vielleicht der Meinung, daß wir Dorsai noch nicht ganz besetzt haben?“
    „Ich wußte es“, sagte Cletus.
    „Und Sie sind dennoch gekommen? Ich an Ihrer Stelle hätte es lieber gelassen“, meinte Dow. Er hob sein Glas und nippte daran. „Oder sind Sie gekommen, um sich zu stellen, wenn ich Dorsai freigebe? Das war sehr unklug. Ich werde es sowieso tun. Immerhin haben Sie mir die Mühe erspart, Sie in irgendeiner anderen Welt aufzustöbern. Sie wissen, daß ich vorhabe, Sie auf die Erde zurückzubringen.“
    „Damit Sie ganz sichergehen“, sagte Cletus. „Man wird mich vor ein Gericht stellen und zum Tode verurteilen, und Sie werden die Todesstrafe in eine lebenslängliche Haftstrafe umwandeln. Dann werde ich an irgendeinem geheimen Ort eingekerkert und irgendwann schließlich spurlos verschwinden.“
    „Sie haben’s erraten“, meinte Dow.
    Cletus schaute auf seine Armbanduhr. „Wann haben Ihre Radarschirme mein Raumschiff zum ersten Mal erfaßt?“ fragte er.
    „Vor etwa sechs Stunden.“ Dow stellte sein Glas hin und richtete sich auf. „Sie wollen doch nicht behaupten, daß Sie in der Hoffnung gekommen sind, befreit zu werden? Vielleicht verfügt die Handvoll Offiziere, die Sie hier zurückgelassen haben, über einen Radarschirm, der Ihr Schiff ebenfalls erfaßt hat. Mag auch sein, sie wußten, daß Sie an Bord waren. Aber, Cletus, wir jagen sie rund um die Uhr, seitdem ich meine Truppen hierhergebracht habe. Und sie sind viel zu sehr damit beschäftigt, sich vor uns in Sicherheit zu bringen, als daß sie sich den Kopf über Sie zerbrechen, selbst wenn sie genügend Leute und Waffen hätten, um etwas zu unternehmen.“
    Er starrte Cletus eine Sekunde lang an. „Wie dem auch sei“, sagte er, Swahili zugewandt, „wir wollen keine Eventualität außer Betracht lassen. Gehen Sie und überbringen Sie dem lokalen Kommandeur meinen Befehl: Er soll einen Sicherheitskordon um das Raumfährenlandefeld in Foralie ziehen und eine Raumfähre von einem der Transporter dorthin bestellen. Wir wollen Grahame so bald wie möglich an Bord bringen.“ Sein Blick kehrte zu Cletus zurück. „Ich möchte keinesfalls damit beginnen, Sie zu unterschätzen.“
    Swahili reichte Dow seine Waffe, ging hinaus und schloß die Tür sorgfältig hinter sich.
    „Sie haben niemals aufgehört, mich zu unterschätzen“, sagte Cletus. „Darum sind Sie jetzt hier.“
    Dow lächelte.
    „Nein. Was ich sage, entspricht der Wahrheit“, meinte Cletus.
    „Ich habe einen Hebel gebraucht, um die Geschichte zu ändern, und ich habe mir Sie ausgesucht. Von dem Zeitpunkt an, als ich mich an Ihren Tisch auf dem Raumschiff nach Kultis setzte, war ich bemüht, Sie in diese Situation hineinzumanövrieren.“
    Dow stützte den Ellenbogen auf die Bar, den Lauf der schweren Waffe auf Cletus gerichtet.
    „Rücken Sie ein paar Schritte von ihm ab, Mondar“, sagte er zu dem Exoten, der die ganze Zeit neben und etwas hinter Cletus gestanden hatte. „Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß Sie sich selbst opfern würden, um ihm eine Chance zur Flucht zu bieten, aber ich möchte lieber nichts riskieren.“
    Mondar rückte von Cletus ab.
    „Los, Cletus“, sagte Dow. „Wir müssen sowieso noch ein paar Minuten warten. Ich glaube zwar kein Wort von dem, was Sie da behaupten, aber wenn auch nur ein Körnchen Wahrheit darin versteckt ist, möchte ich es doch gern wissen.“
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen“, sagte Cletus. „Ich habe damit begonnen, Ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Dann habe ich Ihnen gezeigt, daß ich einen militärischen Instinkt besitze. Als nächstes begann ich mir auf den neuen Welten einen Namen zu machen, um Sie auf eine
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