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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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ebenfalls schrie. »Verdammtes Biest! Ich reiße dich in Stücke!« Der riesige, schwere Mann holte aus, traf Laycham. Der flog in hohem Bogen zurück, stürzte die Treppe hinunter.
    Zoe taumelte, sie rang nach Luft. Ihr war schwindlig.
    »Schnell, Zoe!«, rief Arachie Larmas Stimme aus dem Vogelinneren.
    Zoes Hand flog an die Maske. Schon als sie nach ihr griff, spürte sie, dass etwas anders war. Sie packte zu ... und das Metall löste sich von ihrer Haut! Endlich! Mit einem heftigen Ruck riss die junge Frau sich die verfluchte Maske herunter, spürte für einen winzigen Augenblick dankbar die Brise auf der Haut, dann fuhr sie herum.
    Teufel zog sich von dem Hohen Priester zurück, der blinzelte und die ehemalige Gesandte erkannte.
    Ohne Maske.
    Ihre Augen leuchteten wie ein Gewitterhimmel, bevor die Wolken aufzogen, ihr Gesicht war vor Wut und Hass verzerrt. In der Hand hielt sie das jahrhundertelange Leid Dar Anuins, und sah vor sich die Verkörperung der bösartigen grausamen Macht, die es jeden Tag aufs Neue schuf.
    »Da hast du dein Geschenk zurück, Widerling!«, knurrte sie aus der Tiefe heraus, in ihrer Stimme vereinten sich Schmerz und Zorn all derer, die vor ihr die Maske hatten ertragen müssen, angefangen bei Laychams Mutter.
    Und sie drückte Maletorrex die Maske ins Gesicht.

    Mit einem Aufschrei fasste der Priester danach, zog und zerrte an der Maske, die sich jedoch sekundenschnell an ihm festgesaugt hatte und sich nicht mehr lösen ließ. An der Haut an den Maskenrändern platzten Bläschen auf, und ein beißender Schwefelgeruch breitete sich aus. Schreiend taumelte Maletorrex rückwärts in seine Kartause hinein.
    Laycham hatte sich hochgerappelt und rannte die Treppe herauf. »Maletorrex!«
    »Folge ihm nicht!«, warnte Arachie Larma, und Teufel, in dem sich die Schwarz-Seherin eingenistet hatte, plusterte sein Gefieder. »Sein Schicksal wird ihn ereilen, sein eigener Fluch ihn zerfressen und verschlingen. So muss es sein!«
    »Schu-u!«, machte der Uhu, als wollte er ihr zustimmen.
    Laycham und Zoe gingen bis zum Eingang, spürten den gewaltig brausenden magischen Wind dort drin, als Maletorrex’ eigene Macht sich gegen ihn wandte. Nach wie vor schrie er, die Hände ans Gesicht gepresst, auf dem höhnisch blinkend die Maske prangte, durch ihre kunstvollen Verzierungen ein perverser Kontrast zu dem, was sie mit dem Hohen Priester anstellte.
    Auf dem Boden glühte ein magisches Symbol auf, wahrscheinlich das Zentrum von Maletorrex’ Machtquelle, die ihm nun zum Verhängnis wurde. Die Maske zog Energie in glühenden Fäden daraus, die wie Blitze in dem Gesicht des Hohen Priesters einschlugen und ihn in ein prasselndes energetisches Gewitter hüllten. Seine Stimme war längst erloschen, seine Hände schwarz verkohlt, doch noch stand er, wehrte sich gegen seinen Untergang.
    Aus den Linien brachen magische Flammen hervor, die Maletorrex nun ebenfalls umhüllten, ihn näher zu sich zerrten, in die Mitte ihrer tödlichen Umarmung. Dann wölbte sich der Boden auf und zerbarst. Brennende Trümmer flogen hoch bis an die Decke des düsteren Tempels. Maletorrex, kaum mehr als ein verkohlter Klumpen, stürzte in die Tiefe, tief hinab in das Loch, das sich unter dem Tempel, unter dem zerstörten Symbol aufgetan hatte. Es gab ein letztes Geräusch, ein hässliches, dumpfes Aufschlagen, danach ein Knacken.
    Dann war Maletorrex verschwunden und mit ihm die Maske, das magische Kraftsymbol und alle Flammen der Verderbnis.

20
    Dar Anuin
    ist frei!
     
    V orher.
    Laycham wandte sich Zoe zu. Zum ersten Mal sah er ihr Gesicht ohne Maske. Der schönste Anblick in seinem traurigen Leben seit dem grausamen Tod seiner Mutter. Er hob die Hand, aber bevor er etwas sagen konnte, flatterte Teufel auf, ein wenig zerzaust, aber unvermindert kraftvoll. Er flog über die Stadt.
    »Maletorrex ist tot! Dar Anuin ist frei!«, scholl Arachie Larmas Stimme über den Platz und die Kämpfe hinweg. »Der Gute Geist von Dar Anuin« hatte seine Heimat in einem riesigen schwarzen Uhu gefunden, der zufrieden im Zweiklang schuhute und überall die Botschaft verbreitete.
    Der Ruf wurde aufgenommen; als die Faitachen erkannten, dass sie verloren hatten, legten sie die Waffen nieder. Die meisten von ihnen schlossen sich dem Volk an, das unter Birücs Führung in den Palast stürmte, um die Priester zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen, sich an ihnen zu rächen für die jahrhundertelange Unterdrückung und Folter.
    Laycham ließ sie
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