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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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half Maletorrex bei der Festigung seiner Macht, denn es war Bestandteil von Laychams Fluch. Nur sein Mittel konnte dem Prinzen helfen.
    »Aber welchen Nutzen werden meine Informationen haben, wenn du sie erst in letzter Minute erhältst?«
    »Das lass meine Sorge sein!« Maletorrex winkte ab. »Und nun mach dich auf den Weg! Ruan wartet draußen und zeigt dir den Weg, auf dem du hinauskommst. Sieh zu, dass du die Verräter so schnell wie möglich findest. Wenn du es geschickt anstellst, nimmt Laycham dich gern auf.«
    »Darin sehe ich kein Problem. Ich verfüge über einige Fähigkeiten. Nur: Wenn ich die Informationen habe, wie bringe ich sie in die Stadt?«
    »Durch ein Tor?«
    Der Elf lachte unsicher. »Ja, schon. Aber wäre es nicht besser, dich unbemerkt aufzusuchen, statt mich den Wachen erklären zu müssen?«
    Seufzend zog Maletorrex einen Siegelring vom Finger. Er wollte ihn ohne große Worte weiterreichen, um den nervtötenden Dauerfrager endlich loszuwerden. Beim Hochheben entstand ein Lichtpunkt auf dem Ring wie von goldenem Kerzenschein.
    Die Hand des Priesters stockte auf halbem Weg.
    Es waren keine Kerzen in der Nähe.
    Maletorrex’ Blick wurde nachdenklich, als er den Ring in Augenhöhe hin und her drehte. Die seltsame Reflexion folgte jeder Bewegung.
    »Er stammt aus den vergessenen Silberminen von Lyonesse«, murmelte er beim Betrachten fast verträumt. »Sie gehörten meinen Ahnen. Waren durch und durch magisch.«
    Mit einem weiteren Seufzer gab er den Ring seinem Gast.
    »Dieses Siegel öffnet jede Tür. Ob Stein oder Holz oder magisch versperrt - berühre sie damit, und sie lässt dich ein. Aber sei gewarnt!« Maletorrex hielt inne und starrte den Elfen durchdringend an. »Solltest du auf die dumme Idee kommen, dir Orte erschließen zu wollen, an denen du nichts zu suchen hast, werde ich es wissen und dich mit einem Tod bestrafen, dessen Grauen selbst den Herrn von Annuyn erschrecken würde. Dasselbe gilt für den Fall, dass du diesen Ring verlierst. Verstanden?«
    »Verstanden.« Der Elf zögerte einen Moment, dann platzte er heraus: »Und wenn ich keine Möglichkeit finde, mich von Laychams Leuten zu entfernen?«
    »Bei allen Göttern!«, rief Maletorrex zornrot. Die ohnehin begrenzte Geduld des Priesters war aufgebraucht. Nur mit Mühe brachte er seine Stimme wieder unter Kontrolle. »Ich schicke dir einen Kundschafter entgegen. Wenn du die Truppe nicht verlassen kannst, erstattest du ihm Bericht. Und jetzt verschwinde endlich !«
    Der Elf schien zu ahnen, dass er sein Glück nicht weiter strapazieren durfte. Er versuchte eilends, die Tür zu erreichen - und stolperte prompt über einen Teppichrand. Verzweifelt ruderte er mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten.
    Dabei entglitt ihm der Ring.
    Es war totenstill im Raum, als das kostbare Kleinod auf dem Boden aufschlug. Man konnte hören, wie es zwischen zwei Teppichen über Holz kullerte. Eine Schrecksekunde lang stand der Elf da wie erstarrt, dann ließ er sich fallen und krabbelte auf allen vieren hinter dem flüchtenden Ring her.
    Er flüchtete tatsächlich! Zumindest sah es so aus, denn er rollte mal hierhin, mal dorthin, mit unlogischen Richtungswechseln und immer knapp außer Reichweite seines Verfolgers.
    Maletorrex verfolgte das Geschehen mit wütenden Blicken. Als er genug hatte, malte er ein Zeichen in die Luft. Kaum merklich, ohne die Hand zu heben.
    Ruckartig stoppte die Bewegung des Rings. Der Elf nahm ihn hastig an sich, stand auf, lächelte verlegen und machte, dass er fortkam.

    Lange nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, stand Maletorrex weiterhin reglos an seinem Platz. Es war nur noch das Echo einer Erinnerung, dem er hinterhersah, nicht der Elf selbst. Und doch hielt dieser Mann den Priester auf rätselhafte Art gefangen. So schien es zumindest.
    »Niemandem sonst hätte ich diesen Auftrag anvertraut«, flüsterte Maletorrex. »Und keinem anderen hätte ich mich so offenbart wie dir. Also mach deine Sache gut!«

2
    Der ewige
    Fluch
     
    A lles vorbei. Alles verloren. Willenlos ließ Laura sich von Naburo mitziehen. Als sie immer öfter strauchelte, hob er sie kurzerhand hoch und trug sie. Teilnahmslos ließ sie es zu.
    Sie holperten die Treppe hinunter, und Spyridon eilte mit gezücktem Schwert voraus. Einige Wächter des Turms stellten sich gegen sie, als sie die Treppe erreichten, allen voran Kritodemos.
    »Hört auf zu kämpfen!«, rief Spyridon. »Alberich ist fort, er kann euch nicht mehr erlösen!«
    Die
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