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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung
Autoren: Dale Brown
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kommt über Flugfunk eine Meldung! Von den Seychellen oder so ähnlich… Anscheinend sendet eine Marinefunkstelle. Dort muß irgendwas los sein…«
    »Okay, berichten Sie mir später, worum es geht. Wir nehmen jetzt den Reaktor in Betrieb und warten ab, was dann passiert.«
    Im Skybolt-Modul kauerte Ann vor der einzigen beleuchteten Konsole.
    Ein einfacher Schalter mußte betätigt werden, damit der Batteriestrom die Zündung bewirkte. »Jason, wenn ich den Reaktor starte, arbeitet er mit Höchstleistung, bis das Reaktorsteuerpult wieder in Betrieb ist. Ich kann nur hoffen, daß die Batterien das aushalten…«
    »Sieh die Sache mal folgendermaßen: Falls was schiefgeht, kann unsere Lage sich nicht noch weiter verschlimmern. Eine Explosion könnte es nur draußen im Kiel bei den Batterien geben. Mach schon, Ann!«
    Ann schloß die Augen und tastete nach dem Schalter. »Alles auf eine Karte…«
    ***
    Der sowjetische Angriff auf die Kampfgruppe Nimitz entwickelte sich planmäßig.
    Fünf Minuten nachdem der letzte Marschflugkörper GLM-25 seinen Zielausgangspunkt erreicht hatte, starteten auf den Geleitträgern Kiew und Noworossijsk die ersten von insgesamt zwölf Überschallbombern Su-24 Fencer von ihren Startrampen zum Angriff auf den amerikanischen Verband. Die Bewaffnung dieser Schwenkflügelbomber, deren Technologie auf Anleihen bei der amerikanischen F-111 und dem europäischen MRCA Tornado basierte, bestand aus vier lasergesteuerten Abwurflenkwaffen AS-N-16 zur Bekämpfung von Schiffszielen, einer 30-mm-MK und einem unter dem Rumpf hängenden Waffenbehälter mit zwölf lasergesteuerten Luft-Boden-Raketen, mit denen beim Abflug Gelegenheitsziele bekämpft werden sollten.
    Die Bomber hatten den Auftrag, den Geleitschirm der Nimitz unmittelbar nach dem Angriff der GLM-25 zu durchstoßen und den amerikanischen Flugzeugträger mit ihren Abwurflenkwaffen anzugreifen. In der allgemeinen Verwirrung nach dem Angriff würden die mit Störsendern ausgerüsteten und im Tiefstflug angreifenden Su-24 nur schwer oder gar nicht zu orten sein. Und im Abflug verfügten sie über die Bewaffnung, um Gelegenheitsziele angreifen zu können.
    USS Nimitz
    In der Hektik nach der Alarmmeldung der Mississippi blieben die Starts der Su-24 Fencer von den Trägern Kiew und Noworossijsk nahezu unbemerkt.
    Die Lenkwaffenfregatte FFG-48 Vandergrift wurde das erste Opfer eines sowjetischen Marschflugkörpers GLM-25. Da dieses am nördlichsten stehende Geleitschiff der Nimitz ein U-Bootjäger war, waren seine Abwehrmittel gegen Luftangriffe sehr beschränkt: Sie bestanden aus einer einzigen Fla-Raketenrampe Mark 13 auf dem Vordeck. Obwohl die Nimitz die Warnung der Mississippi an alle Geleitschiffe weitergab, war die Vandergrift gegen diesen Angriff wehrlos. Sobald die Cruise Missile ihr Ziel erfaßt hatte, beschleunigte sie auf den letzten 50 Kilometern auf nahezu Mach 2 und traf die Fregatte mittschiffs unter dem Hubschrauberhangar, bevor die Vandergrift auch nur eine Fla-Rakete abschießen konnte. Die Fregatte wurde fast in zwei Teile zerrissen…
    Anderen Geleitschiffen erging es besser, aber die GLM-25 hinterließen eine Spur der Verwüstung, die gerade auf die Nimitz zuführte. Die Aegis-Kreuzer des Geleits standen im Westen als Vorposten gegen die Kampfgruppe Archangelsk und konnten die von Norden anfliegenden Cruise Missiles deshalb nicht wirkungsvoll bekämpfen. Obwohl die neueren, schnelleren Standard-ER und die senkrecht startenden Fla-Raketen des neuen NATO-Typs Valkyrie viele Marschflugkörper vom Himmel holten, erwies sich das als praktisch wirkungslos.
    Die GLM-25 bekamen allmählich die Oberhand.
    »Bringen Sie so viele Tomcats wie möglich in die Luft, Kapitän«, befahl Admiral Clancy, der mit Air Ops telefonierte. »Zwei Ketten sollen die Sicherung gegen die Archangelsk übernehmen. Die anderen fliegen mit den Hawkeyes nach Norden, um diese verdammten Marschflugkörper abzufangen. Lassen Sie lediglich zwei Hornets und vier Tomcats in Alarmbereitschaft… Richtig, nur vier. Wenn wir diese Marschflugkörper nicht abfangen, spielt’s keine Rolle mehr, wie viele Maschinen wir noch in Reserve haben.«
    »Aye-aye, Sir.«
    Im nächsten Augenblick übertönte ein donnerndes Stakkato den Lärm auf dem Flugdeck unter der Brücke der Nimitz. Clancy und Edgewater hasteten zur Backbordseite hinüber und sahen, wie eines der nördlichen Geleitschiffe die Nacht mit einem spektakulären Feuerwerk aus Fla-Raketen erhellte.
    »Brücke, hier
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