Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die sieben Schätze des Yoga

Die sieben Schätze des Yoga

Titel: Die sieben Schätze des Yoga
Autoren: Gräfe und Unzer
Vom Netzwerk:
Übungen des Buches auswendig lernte, Reinigungsübungen praktizierte und auch die Asanas aus Dhirendra Brahmacharis zweitem Buch hinzunahm.
    Tantra (Netz, Gewebe, Geistesströmung; siehe auch > ) ist eine religiöse und philosophische Strömung, die um das 6. Jh. n. Chr. in Indien aufkam. Der Tantra sieht die ganze Welt als ein Gewebe an, in dem alles miteinander in Beziehung steht und folglich alles, was erschaffen wurde, wichtig und wertvoll ist. Ein Übungsweg des Tantra ist der Hatha-Yoga, der »Weg, der am Körper ansetzt«. Im Hatha-Yoga werden Körper, Atem, Geist und Seele als gleichermaßen wichtig erachtet – deshalb gibt es Körperübungen (Asana), Atemübungen (Pranayama), für den Geist Konzentrationsübungen und Mantratönen (Dharana, Mantra) und für das Gemüt Energieübungen (Mudra) und Meditation. Das Ziel ist die Erfahrung der Einheit mit dem Göttlichen mittels des eigenen Körpers.
Hingabe und Askese
    In dieser Zeit hatte Reinhard immer wieder den Eindruck, dass ihm sein Guru im Traum erschien oder als Lichtgestalt plötzlich zu ihm sprach, sodass er – auch ohne persönliche Begegnung – eine ganz tiefe Beziehung zu Dhirendra Brahmachari einging, die durchaus der klassischen Meister-Schüler-Beziehung des indischen Yoga entsprach. 1989 flog Reinhard nach Delhi, wo Dhirendra Brahmachari ihn tatsächlich nach einigem Warten empfing. Nach einer kurzen Untersuchung und Einweisung erklärte er sich bereit, Reinhard als seinen letzten Schüler anzunehmen, und schickte ihn Ende November zu seinem Ashram nach Mantalai in Kaschmir – unter der Auflage eines äußerst strengen Übungsprogramms. Die harten Lebensumstände, die Einsamkeit, der Schlafentzug und die übermäßige Anstrengung stressten Reinhard so sehr, dass sein Körper nach Monaten zu streiken begann. Als Dhirendra Brahmachari endlich nachkam, um die Erfolge seines Schülers zu überprüfen, stellte er fest, in welch empfindlicher, ja »gläserner« Verfassung dieser war. Daraufhin teilte er Reinhard lapidar mit, dass er offensichtlich noch nicht so weit sei, in den Yoga wie geplant einzusteigen. Damit hatte Reinhard eine Zurückweisung durch seinen Guru erfahren, wie sie in allen alten Yogatexten als Prüfung für besonders wichtige Schüler beschrieben wird.
    Reinhard war zuerst voller Wut und Protest und kehrte in seine alte Lebensweise als »kiffender Hippie« zurück. Sein Guru hatte ihn vor dem Cannabisgenuss gewarnt und ihm ein ungemütliches Ende prophezeit, wenn er damit nicht ganz aufhörte. Er schlug aber aus Frustration und Zorn diese Warnungen in den Wind – und schließlich wurde er in Pakistan mit einigen Kilo afghanischen Haschischs im Gepäck verhaftet. Ihm drohten die Todesstrafe oder mindestens Jahrzehnte in pakistanischen Gefängnissen. Bei der Gerichtsverhandlung erschien ihm und den anwesenden Polizisten die strahlende Gestalt seines Gurus, und wie durch ein Wunder wurde er vom Richter freigesprochen. Diese dramatischen Umstände bewiesen ihm die Macht seines Gurus und führten ihn wieder auf den Weg des Yoga zurück. Denn nun fühlte er sich von seinem Guru innerlich begleitet und vollkommen angenommen.
    So kam es, dass Reinhard nach Indien zurückkehrte und nun endlich von Dhirendra Brahmachari in die tiefsten Geheimnisse der Yogalehren eingeweiht wurde. Kurz nach dieser Einweihung starb der Guru, sein Schüler jedoch blieb ihm innerlich ganz eng verbunden. Er ließ das ihm übertragene Wissen vorerst lange in sich wirken und gedeihen, bevor er sich entschloss, es weiterzugeben. Heute leitet er Kurse in Kundalini-Yoga in seiner Heimatstadt Bern und ist ein gefragter Referent auf Seminaren und Kongressen in aller Welt.
    Swami Dhirendra Brahmachari 1986 in Delhi.
    Kundalini-Yoga nach Dhirendra Brahmachari
    Swami Dhirendra Brahmachari war ab den 50er-Jahren eine der bedeutendsten Yogapersönlichkeiten Indiens, galt als einer der großen Meister des tantrischen Hatha-Yoga und als ein vollkommener Yogi. Über viele Jahre hinweg war er der persönliche spirituelle Lehrer des ersten indischen Staatspräsidenten Jawaharlal Nehru und dessen Tochter Indira Gandhi. Er wies sogar die russischen Kosmonauten in die Yogamethoden zur Stressbewältigung ein.
    Sein Guru, Swami Maharshi Kartikeya, hatte die authentischen Lehren des Yoga von Meistern in entlegenen Gebirgstälern des Himalaja empfangen. Er lehrte den jungen Dhirendra die Techniken so, wie sie in den alten Lehrtexten des Hatha-Yoga, des Tantra und im Yoga-Sutra (
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher