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Die sieben Finger des Todes

Die sieben Finger des Todes

Titel: Die sieben Finger des Todes
Autoren: Bram Stoker
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ihren Traum – mehr können auch wir nicht verlangen!«
     
    ENDE

Nachwort
     
    Die Gestalt des Grafen DRACULA ist zu einem Trivialmythos geworden, der uns heute so selbstverständlich ist wie FRANKENSTEIN oder KING KONG. Der blutsaugende Graf aus Transsylvanien trat seinen eigentlichen Siegeszug im Film an, aber bereits die 1897 erschienene Romanvorlage war ein sensationeller Bucherfolg. DRACULA entwickelte ein so machtvolles Eigenleben, daß sein Auto Bram Stoker darüber fast in Vergessenheit geriet und mit ihm sein restliches literarisches Werk, in dem das Unheimliche und Phantastische eine zentrale Rolle einnimmt. Der vorliegende Roman zeigt, daß Stoker, von dem in Deutschland bisher außer DRACULA nur einige Kurzgeschichten übersetzt vorliegen, dem Freund unheimlich-phantastischer Erzählkunst noch mehr zu bieten hat.
    Bram (Abraham) Stoker wurde 1847 als drittes von sieben Kindern in Dublin geboren. Seine Eltern lebten in kleinbürgerlichen Verhältnissen. Bis zu seinem achten Lebensjahr war er fast ständig krank und konnte aus eigener Kraft weder stehen noch gehen. Diese fortdauernde Krankheit und Hilflosigkeit muß eine traumatische Erfahrung für ihn gewesen sein, die auch in seinem literarischen Werk ihren Niederschlag findet. Der Ewige Schlaf und die Auferstehung aus dem Grabe finden sich im DRACULA wie auch im vorliegenden Roman als zentrales Thema – es ist das Motiv für jemanden, der selbst eine jahrelange Krankheit überwinden mußte.
    Schließlich setzte bei dem jungen Stoker doch noch ein Umschwung in der körperlichen Entwicklung ein. Er gesundete völlig und brachte es sogar zum Athleten und Fußballstar an der Dubliner Universität. Er studierte am Trinity College Geschichte und Literatur, daneben aber auch Mathematik und Philosophie. Rasch wurde er zu einem geachteten Mitglied der akademischen Gemeinschaft, und Vorsitzender mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften. Nach dem Studium trat er in den Staatsdienst, doch seine Tätigkeit als Lehrer scheint ihn nicht sehr befriedigt zu haben. Schon während des Studiums hatte er begonnen für Zeitungen zu schreiben und bald schlug er sich mehr schlecht als recht als Kolumnist und Theaterkritiker durch.
    Seine erste literarische Buch Veröffentlichung erschien 1881. Es war die Märchensammlung UNDER THE SUNSET, viktorianische Kunstmärchen mit moralisierendem Inhalt und einer düsteren Poesie. Der Band war kein Verkaufserfolg, brachte Stoker aber viel Beachtung und eine Reihe guter Kritiken ein.
    Die große Wende in Stokers Leben kam, als er in Folge einer seiner Theaterkritiken Sir Henry Irving kennenlernte, den berühmtesten Shakespeare-Darsteller seiner Zeit. Der junge Stoker war von dem großen Schauspieler so beeindruckt, daß er sein Manager wurde und ihm die nächsten 27 Jahre seines Lebens widmete. Irving muß eine sehr beeindruckende Persönlichkeit gewesen sein, denn er wurde mit seinem Aussehen zur Vorlage für Stokers berühmteste Romanfigur, den Grafen Dracula.
    Trotz seiner vielseitigen Verpflichtungen im Theatergeschäft und dem hektischen Leben an der Seite Irvings fand Stoker weiterhin Zeit, zu schreiben. Vor seinem großen Erfolg DRACULA erschienen mehrere Romane mit romantisch-abenteuerlichem Inhalt. Erst sieben Jahre nach DRACULA wandte er sich wieder dem Unheimlichen zu. 1904 erschien DIE SIEBEN FINGER DES TODES (THE JEWEL OF SEVEN STARS), das als sein zweitbestes Werk gilt. Stoker greift darin wie bei Dracula auf die Idee des Lebens jenseits des Todes zurück. Doch ist der Wiedergänger diesmal kein mörderischer Vampir sondern eine ägyptische Königin, deren Mumie nach Jahrtausenden zu neuem Leben erwacht. Wie Dracula ist diese Königin eine ambivalente Gestalt, denn trotz ihrer von einem Fluch beherrschten bösen Existenz unterliegen die Helden ihrer Faszination und machen sich schließlich willig zu ihren Dienern.
    Bei der heutigen Lektüre des Romans mutet uns die viktorianische Gefühlswelt, die uns in der Liebe des Helden zu der Tochter des geheimnisvollen Ägyptologen begegnet, fremd und fast unfreiwillig komisch an. Doch diese verklemmte Liebesgeschichte entsprach ganz dem Geschmack der damaligen Zeit, aus deren verdrängter Sexualität sich viele der Ängste bildeten, die Stoker so eindringlich in seinen Romanen beschreibt.
    Stoker besaß übrigens ein umfassendes okkultes Wissen, das sich in diesem wie in seinen anderen phantastischen Romanen niederschlug. Er war wahrscheinlich Mitglied einer Untergruppe einer
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