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Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)
Autoren: Stephanie Chong
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sie, erst dann ließ er Serenas Arm los.
    „Champagner?“ Er deutete auf eine Flasche, die in einem fein gearbeiteten, silbernen Kühler stand. Dann zeigte er auf eine Sammlung von Weinflaschen, die die Hälfte der Wandfläche einnahm. „Oder lieber etwas anderes?“
    „Ich bin nicht zu meinem Vergnügen hier.“
    Jetzt konnte sie seine Augenfarbe erkennen. Dunkelblau, mit grünen und goldenen Sprenkeln. Glänzend, schön. Und so intensiv, dass ihr Puls schneller ging. Sie zwang sich, ihre Atmung zu kontrollieren und ihren pochenden Herzschlag zu drosseln.
    „Spielverderberin. Dann vielleicht einen Apfel?“, fragte er und nahm einen aus der Schüssel, die auf seinem Schreibtisch stand. Er hielt die glänzende Frucht wenige Zentimeter vor ihren Mund. „Beiß rein.“
    Sie drehte den Kopf zur Seite. Ihr Herz schlug so sehr, dass sie fürchtete, er könnte es hören. Oder sehen, wie es ihren ganzen Körper erzittern ließ. „Nein danke.“
    „Du bist doch nicht etwa abergläubisch und glaubst an diese alte Geschichte? Von Eva und diesem Quatsch mit dem Baum? Das ist alles nur das Ergebnis von überschäumender Fantasie. Was kann unschuldiger sein als ein Stück Obst?“
    Genussvoll biss er in den Apfel. Es krachte, als seine Zähne das Fruchtfleisch zerteilten. Er schloss die Augen, und als er schluckte, huschte ein Ausdruck höchster Zufriedenheit über sein Gesicht. Dann legte er den Apfel auf den Tisch.
    „Und jetzt verrate mir, was ein Mädchen wie du an einem Ort wie diesem zu suchen hat.“
    „Das habe ich Ihnen bereits erzählt“, erwiderte sie eigensinnig. „Ich bin hier verabredet.“
    „Schön, wenn du Spielchen spielen willst … Muss ein guter Freund sein, dieser Mann, nach dem du suchst. Wie hieß er noch mal?“
    „Seinen Namen habe ich noch nicht erwähnt.“
    „Wie schade. Denn wenn ich wüsste, wie er heißt, könnte ich dir vielleicht helfen, ihn zu finden. Ansonsten müssen wir wohl die ganze Nacht hier verbringen. Dann wird sich dein Freund sicher fragen, was dir zugestoßen ist.“
    Erneut griff er nach dem Apfel und biss hinein. Sie beobachtete, wie er sich den Saft von den Lippen leckte. „Aber wir beide werden schon etwas finden, wie wir uns amüsieren können.“ Julian beugte sich zu ihr vor.
    Irritiert machte sie einen kleinen Schritt zurück. Zögerte.
    Ich könnte dich für immer hierbehalten, verrieten seine Augen ihr. Liefere mir nur einen Vorwand.
    Nach einer langen Pause und einem verstohlenen Blick zur Tür hatte sie einen Entschluss gefasst. „Er heißt Nick Ramirez.“
    Offensichtlich sagte ihm der Name etwas. „Ach ja, Nick. Hollywoods Liebling der Woche. Ich habe ihn eben erst gesehen, allerdings glaube ich nicht, dass er deine Hilfe braucht. Er scheint hier neue Freunde gefunden zu haben. Damen, wenn du verstehst, was ich meine.“
    Julian zog einen Mundwinkel nach oben.
    Fasziniert und erschreckt zugleich presste Serena die Lippen zusammen. Sein Mund war so schön.
    Es war klar, was er meinte. Nicks Vorliebe für weibliche Begleitung – bezahlte weibliche Begleitung – war kein Geheimnis. Doch seit Serena ihn als sein Schutzengel und als seine Yogalehrerin begleitete, zeigte er bereits Anzeichen von Besserung. Obwohl sie sich erst seit drei Wochen um ihn kümmerte, hatte er sein wildes Partyleben und seinen Konsum illegaler Substanzen schon erheblich eingeschränkt. Einen Rückfall wie diesen hatte sie eigentlich nicht erwartet.
    „Ist da vielleicht jemand eifersüchtig? Ist er dein Liebhaber?“, erkundigte sich Julian.
    Eine leichte Röte überzog ihr Gesicht. „Ich denke nicht, dass Sie das etwas angeht.“
    „Also nicht. Ich wette, du hast gar keinen Liebhaber. Dann ist es wohl ein Auftrag. Wie dringend sollst du ihn denn hier rausholen?“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Vielleicht können wir uns auf einen Handel einigen. Was hättest du mir anzubieten?“ Ungeniert musterte Julian ihren Körper.
    Mit zitternden Händen suchte sie in ihrer Handtasche nach dem Portemonnaie. „Ich habe fünfzig Dollar. Ich weiß, das ist nicht viel, aber …“
    „Erfrischend. Wirklich sehr amüsant.“ Er lachte und trat näher an sie heran. „Süße, ich hatte dabei nicht an Geld gedacht.“
    „Etwas anderes habe ich Ihnen nicht anzubieten. Ich bin eine einfache Yogalehrerin.“ Während Julian sie mit bedächtigen Schritten umkreiste, blieb sie einfach regungslos stehen.
    „Du meinst, du gibst dich als solche aus. Dabei wissen wir beide es doch besser. Aber
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