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Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)

Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)

Titel: Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)
Autoren: Sherryl Woods
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Rose Cottage. Du hast Maggie sowieso versprochen, dass du uns nach dem Abschluss dieses Falls besuchen würdest. Jetzt wirst du einfach ein wenig länger bleiben, damit du wieder Boden unter die Füße bekommst.“
    Ashley sah ihre Schwester fassungslos an. Schon eine Woche ohne Arbeit war für sie absolut unvorstellbar, ganz zu schweigen von einem Monat. Arbeit war ihr Leben. Sie definierte sich über ihren Beruf. Allerdings hatte diese Definition einen argen Knacks bekommen.
    „Das kommt gar nicht infrage“, erwiderte sie schroff. „Ich weiß zwar, wie ihr beide im Rose Cottage aufgeblüht seid. Aber ich bin anders als ihr. Ich brauche meine Arbeit. Ein Wochenende zum Ausruhen reicht völlig.“ Sie sah Maggie leicht verärgert an. „Ich dachte, ich hätte dir das bereits klar und deutlich gesagt.“
    „Ach, hör doch auf. Du bist diejenige, die all die Jahre den Schlüssel für Rose Cottage als Talisman mit sich herumgetragen hat“, erinnerte Maggie sie. „Jetzt ist es an der Zeit, dass du ihn auch benutzt. Melanie hat recht – du musst eine Weile weg von hier. Du musst nachdenken, musst zur Ruhe kommen. Du musst dir klar werden, was falsch gelaufen ist, damit du diesen Fehler nicht noch mal machst. Oder du kannst dir überlegen, ob du vielleicht die Justiz verlassen und etwas anderes machen willst. Auf keinen Fall jedoch werden wir zulassen, dass du hier bleibst und in Selbstvorwürfen erstickst.“
    „Als ob ich mit meinem Beruf große Wahlmöglichkeiten hätte“, wehrte Ashley ab. „Ich bin Anwältin, was anderes kann ich nicht.“
    Maggie verdrehte die Augen. „Wenn du intelligent genug warst, mit Auszeichnung dein Jurastudium abzuschließen, würdest du es auch in einem anderen Bereich zu etwas bringen, wenn es hart auf hart käme. Du musst unbedingt eine Pause einlegen, Ashley, das bist du dir selbst schuldig. Du bist ausgebrannt. Seit deinem Studium und erst recht seit dem Eintritt in diese Kanzlei hast du nur gearbeitet. Es ist an der Zeit, dass du dein Leben mal gründlich überdenkst.“
    „Da stimme ich dir zu“, sagte Jo. „Melanie und Maggie sind nur noch zwei Tage in Boston, aber ich lebe hier. Und ich schwöre dir, ich werde dich nicht in Ruhe lassen, sondern dir so lange zusetzen, bis du freiwillig Urlaub machst.“
    Ashley wusste, dass sie keine Wahl hatte, wenn sogar Jo, die jüngste der vier Schwestern, so bestimmt war. „Zwei Wochen“, schlug sie vor. „Mehr Ruhe kann ich nicht verkraften.“
    „Zwei Monate“, protestierten die anderen im Chor.
    „Drei Wochen“, lenkte sie ein. „Und dabei bleibt es. Das ist mein Limit. Ich werde verrückt, wenn ich auch nur einen Tag länger Urlaub machen soll.“
    „Abgemacht. Drei Wochen.“ Maggie und Melanie tauschten einen amüsierten Blick aus.
    „Was ist?“, fragte Ashley argwöhnisch, denn der zufriedene Gesichtsausdruck der beiden gefiel ihr gar nicht.
    „Wir waren sicher, dass du uns auf eine Woche herunterhandeln würdest“, meinte Maggie. „Du hast deinen Biss verloren.“
    Ashley lachte, doch es klang eher wie ein tiefer Seufzer. War das nicht genau der Punkt? Sie hatte ihren Biss verloren. Und in diesem Moment konnte sie sich nicht vorstellen, wie sie ihn jemals wieder zurückbekommen sollte.

1. KAPITEL
    D as ist nicht unbedingt das Schlimmste, was mir je im Leben zugestoßen ist, entschied Ashley, als sie ihre Einkäufe im Kühlschrank verstaute.
    Zwei ihrer Schwestern mit ihren Ehemännern wohnten in unmittelbarer Nähe. Sie war also nicht allein und einsam hier im Norden von Virginia. Sie konnte sich einen Kabelanschluss legen lassen, damit sie den Gerichtssender und CNN empfangen konnte. Außerdem hatte sie sich eine Kiste ihres Lieblingsweines mitgebracht sowie reichlich Lesestoff über Fälle von den bekanntesten Anwälten des Landes. Sie hatte sogar einige Romane in ihren Koffer gepackt. Alles Bücher, die in irgendeiner Weise mit Prozessen und Justiz zu tun hatten.
    Sie musste einfach nur ihren Tag straff durchorganisieren, damit sie genug Zeit hätte, um darüber nachzudenken, was eigentlich im Gerichtssaal in Boston passiert war. Und im Organisieren war Ashley absolute spitze. Da machte ihr keiner was vor. Ihr Arbeitspensum war dermaßen umfangreich, dass sie eine Woche gebraucht hatte, um die laufenden Fälle für die Dauer ihrer Abwesenheit auf ihre Kollegen zu übertragen.
    Nach dem Stress der vergangenen Woche, der psychischen Belastung und der langen Fahrt von Boston hierher nach Irvington fühlte sie
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