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Die Schwester der Braut

Die Schwester der Braut

Titel: Die Schwester der Braut
Autoren: Claudia Westphal
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unglücklich bist. Joshs Tod . . . ich habe es nicht kommen sehen, ich konnte es nicht verhindern«, sagte er bedrückt. Es war das erste Mal, dass er ein gewisses Schuldempfinden zugab.
    Tränen traten in Danas Augen. »Ich weiß.«
    Er wandte sich ab, bereit zu gehen.
    Dana rief ihn noch einmal zurück. »Brian.«
    Er wandte sich ihr wieder zu.
    »Ich war vor ein paar Tagen in Baltimore und habe mit einem Freund von Josh gesprochen.«
    »Einem Drogenfreund?«, fragte er in die Pause, die aufkam, während Dana sich die Augen wischte.
    Dana schüttelte den Kopf. »Nein, er . . . sie waren bis zu seinem Tod gut befreundet.« Sie ließ die intime Art der Beziehung der beiden Männer unter den Tisch fallen. Es half niemandem, wenn sie Brian von der Bisexualität seines Sohnes erzählte. »Danny . . . er glaubt nicht, wie beide hatten etwas mit Joshs Drogenkonsum zu tun. Er sagte, es ging dabei mehr um Joshs Kunst und die Art, wie er sich selbst sah.«
    Für einen langen Moment schauten Brian und Dana einander in die Augen, vermutlich zum ersten Mal seit dem Tod ihres Sohnes.
    »Und du glaubst diesem Danny?«, fragte Brian unsicher.
    Dana nickte. »Ja, er . . . er hat Josh gut gekannt.«
    Brian atmete tief durch und nickte.
    Dana merkte, wie sehr Dannys Einschätzung auch ihn erleichterte.
    »Danke, dass du es mir erzählt hast«, sagte er.
    »Ich habe überlegt, ob ich den Lagerraum mit Joshs Sachen räume«, bemerkte Dana schließlich. »Ich will mir nochmals seine Bilder anschauen und entscheiden, was ich davon haben will. Vielleicht werde ich auch ein paar seiner anderen Sachen behalten. Aber es ist Zeit, sich von diesen Sachen zu trennen. Ich gebe dir den Schlüssel, wenn ich durch bin, und du kannst gucken, ob du auch noch etwas behalten willst.«
    »Ja, ich würde mir gern seine Bilder ansehen. Er hatte so viel Talent«, sagte Brian.
    Dana war gerührt über den Stolz in seiner Stimme. »Überlege dir bitte auch, ob du das ein oder andere Möbelstück aus diesem Haus haben willst. Gib deinem Anwalt eine Liste. Ich sehe mir an, was ich nicht brauche.«
    Sie waren beide überrascht über diese Einlenkung Danas. Aber Dana fühlte, dass sie jetzt an dem Punkt war, an dem sie ihre Ehe beenden wollte, so, wie sie sie jetzt am besten beenden konnten. Sie mussten jetzt nicht mehr kämpfen. Sie konnten sich gütlich einigen. Außerdem war es ihr nicht mehr so wichtig, was Brian bekam und was sie selbst bekam. Ihr war nur wichtig, dass es endlich zu Ende war.
    »Das mach ich. Danke, Dana.«
    »Fahr vorsichtig, Brian«, sagte ihm seine Frau noch, und damit ging er in den milden Oktoberabend hinaus.

Ein neuer Anfang
    » H attest du nicht noch zu arbeiten?«, fragte Dana lachend, weil Alex sich erneut über sie lehnte und anfing, ihren Hals zu küssen.
    »Das Spiel ist längst vorbei«, murmelte Alex, uninteressiert an einer Unterhaltung. »Es war sehr wahrscheinlich nicht halb so interessant wie . . . hmmmm.« Alex zog ihre Zungenspitze über Danas Halsschlagader.
    »Das kitzelt«, lachte die ältere Frau auf.
    Sie lagen in Alex’ Bett und erforschten, wozu sie in der Nacht zuvor nicht gekommen waren. Alex stellte fest, dass es noch einiges gab, das sie von Dana nicht gesehen, berührt oder geschmeckt hatte. Sie war verspielt an diesem Abend. Während der langen Fahrt nach Baltimore mit Dana hatte Alex ihren Ärger über ihre Schwester und deren Verhalten hinter sich gelassen und wollte sich jetzt ganz auf ihre Geliebte konzentrieren.
    Vor etwa zwei Stunden hatten sie Alex’ Wohnung betreten. Dana hatte sich neugierig umgesehen. Alex war ihr gefolgt wie ein kleiner Welpe – zumindest hatte ihr Blick Dana an einen erinnert. Besonders, als sie die Tür zu Alex’ Schlafzimmer geöffnet hatte. An diesem Punkt waren beide mehr als bereit gewesen, sich einander erneut hinzugeben. Die Aufregungen des Tages hatten sie einander näher gebracht und sie aufgewühlt. Sie hatten sich ineinander vergessen und wiederfinden wollen. Diese Stunden der Nähe hatten sie nötiger gehabt, als eine jede je für möglich gehalten hätte.
    »Hmmm, du schmeckst so gut. Und du riechst so gut«, murmelte Alex an Danas Schulter, während sie sich leicht hoch auf ihre Arme stützte, nur um sich dann wieder auf Dana sinken zu lassen.
    Die kleinere Frau stöhnte auf. Der erneute, sehr eindringliche Hautkontakt sandte ein Prickeln über ihren ganzen Körper. Ihre Hände fuhren über Alex’ muskulösen Rücken. Ihr Gesicht drückte sich
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