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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin
Autoren: Anne Bishop
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sagen, woher du kommst – oder du kannst zur Hölle fahren.«
    Theran zitterte. Irgendetwas an dem sanften Grollen in der tiefen Stimme sagte ihm, dass diese Wahl sehr wörtlich zu verstehen war.
    »Theran. Aus Dena Nehele.«

    »Da weder der Berg um uns herum eingestürzt noch dein Kopf explodiert ist, kann ich erfreut feststellen, dass die Preisgabe von so viel Information wohl doch keine allzu schrecklichen Konsequenzen hatte.«
    Er war es nicht gewohnt, heruntergeputzt zu werden. Nicht von einem Fremden. Ihm lag eine passende Antwort auf der Zunge, doch er schluckte sie herunter. Er mochte den Hayllier schon aus Prinzip nicht – und der Hayllier schien ihn ebenfalls nicht zu mögen. Aber nur über diesen Mann konnte er an die Information gelangen, die er brauchte.
    »Es gab Grund zur Verschwiegenheit«, murmelte Theran.
    »Dann ist dein schlechtes Benehmen verständlich – wenn auch nicht verzeihlich.«
    Kalte Stimme, kalte Augen, kaltes Gemüt. Wenn er diese Chance ruiniert hatte …
    »Soweit ich weiß, bist du auf der Suche nach jemandem«, fuhr der Mann fort. »Nach wem?«
    Vielleicht hatte er doch noch eine Chance.
    »Daemon Sadi«, sagte Theran.
    Die Kälte verschärfte sich. Der Mann fragte gefährlich sanft: »Warum?«
    Geht dich nichts an. Theran biss sich auf die Zunge, um es nicht auszusprechen. »Er schuldet meiner Familie einen Gefallen.«
    Er war sich nicht ganz sicher, ob es sich damit um eine korrekte Interpretation der Nachricht handelte, die den Männern seiner Familie überliefert worden war, aber für diesen Bibliothekar war es eine ausreichende Erklärung.
    »Ich verstehe.«
    Es folgte eine lange Pause, während die goldenen Augen ihn musterten.
    »Ich lasse dir etwas zur Erfrischung kommen«, sagte der Mann schließlich.
    »Ich brauche nichts.« Beim Feuer der Hölle! Erinnere dich wenigstens an ein paar der Manieren, die man dir eingebläut hat! »Vielen Dank. Für ein heißes Getränk wäre ich überaus dankbar.«

    »Ich werde es bringen lassen. Und ich werde sehen, was ich über Prinz Sadi herausfinden kann.«
    Der Hayllier verließ den Raum – und Theran seufzte erleichtert auf.

    Die Selbstbeherrschung, die er brauchte, um die Tür zu schließen und zu gehen und dabei den Verstand des kleinen Welpen unversehrt zu lassen, ließ Saetans Hand zittern.
    Offenbar ist Daemon nicht der Einzige, der manchmal übertrieben beschützend ist , dachte er reuevoll.
    Als er die andere Gegenwart im Gang spürte, vergewisserte er sich, dass die Tür geschlossen war, und trat von ihr zurück, als Geoffrey, der Historiker und Bibliothekar des Bergfrieds, den Sichtschutz fallen ließ, der ihn verborgen hatte.
    »Du hast es gehört?«, fragte Saetan.
    »Da du die Tür offen gelassen hast, war es schwer zu überhören«, erwiderte Geoffrey.
    »Kümmere dich um die Erfrischungen, bitte. Ich erledige den Rest.«
    Geoffrey hob eine blasse Hand. »Nur eine Frage: Wer ist dieser trampelige Trottel?«
    Saetan wippte auf den Füßen vor und zurück. »Trampeliger Trottel? Was hast du denn gelesen?«
    Der andere Hüter wich seinem Blick aus.
    Saetan war mehr als fünfzigtausend Jahre alt. Geoffrey diente dem Bergfried schon wesentlich länger. Nach all diesen Jahren zu entdecken, dass Geoffreys Geschmack bezüglich Freizeitlektüre in Richtung … er war sich gar nicht sicher, in welcher Art von Romanen ein solcher Ausdruck gebraucht würde, und er fürchtete sich fast ein wenig davor, jemanden danach zu fragen. Aber diese Sache reizte ihn immerhin genug, um seine Wut zu verdrängen.
    Was wohl, wenn er den Ausdruck in Geoffreys schwarzen Augen richtig deutete, auch Sinn der Sache gewesen war.

    »Ich werde mich um unseren Gast kümmern«, sagte Geoffrey. »Und du kümmerst dich um deinen Sohn.«
    Allein der Gedanke, dass Daemon irgendjemandem in Terreille etwas schuldig sein könnte, reichte aus, um seine Wut wieder anzustacheln. Doch aus Höflichkeit gegenüber Geoffrey hielt er diese Wut im Zaum, bis er das Tor zwischen den Reichen geöffnet hatte und in den Bergfried übergetreten war, der in Kaeleer stand.

    Daemon musterte das Essen auf dem Tisch. Er konnte wieder atmen. Er hatte seit zwei Jahren keinen Fuß mehr in dies dreimal verfluchte Reich von Terreille gesetzt – seit er in Hayll einige barbarische Spiele gespielt hatte, um Jaenelle genug Zeit zu verschaffen, ihre Kräfte zu sammeln und dann ihre ganze dunkle Macht zu entfesseln, um so die Reiche von den Blutleuten zu säubern, die durch Dorothea
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