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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)
Autoren: Beverly Connor
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»Nur durch dich sind wir in diesen Schlamassel geraten. Das FBI verhandelt nicht mit Geiselnehmern. Uns muss etwas anderes einfallen. Zuerst einmal bringen wir Sie in ein Zimmer im oberen Stock.«

Kapitel 51
    I ris höchstpersönlich führte sie die Treppe hinauf in die obere Etage. Dabei richtete sie die ganze Zeit Kingsleys Pistole auf sie. An der Art, wie sie sie hielt, konnte Diane erkennen, dass sie wusste, wie man mit ihr umging.
    Diane nahm an, dass Iris nur sich selbst wirklich zutraute, eine Aufgabe richtig zu erledigen. Sie und Kingsley hatten sie allerdings etwas aus der Fassung gebracht. Außerdem war es ihnen gelungen, einen ersten Keil zwischen Iris und die beiden anderen zu treiben. Diane versuchte, einen Weg zu finden, wie man diesen beginnenden Gegensatz noch vertiefen konnte. Vielleicht führte sie deshalb auch Iris selbst nach oben, weil sie nicht wollte, dass Diane und Kingsley mit ihren Schwestern redeten, ohne dass sie dabei war.
    Der obere Stock war ebenso elegant eingerichtet wie der Rest des Hauses. Diane machte gegenüber Iris eine entsprechende Bemerkung. In der breiten Durchgangshalle standen etliche Sitzgruppen. Am Ende des Gangs befand sich in einem Alkoven eine kleine Hausbibliothek.
    »Lily, Rose und ich haben das Haus und die Außenanlagen nach unseren Vorstellungen umgestaltet. Mutter hatte einen miserablen Geschmack. Sie hätten das Haus damals sehen sollen. Na ja, sie war auch die Frau, die immer noch mit meinem Vater schlief, nachdem er mich verkauft hatte. So sind wir auch zu unserem kleinen Joey gekommen.« Iris klang sehr bitter. »Außerdem hat er ihr einen Pelzmantel geschenkt, um ihren Verlust auszugleichen.«
    »Es tut mir leid, dass Sie das alles durchmachen mussten«, sagte Diane.
    »Mir auch«, sagte Kingsley. »Ich kann mir nichts Schrecklicheres vorstellen.«
    Sie standen in der riesigen eleganten Halle vor zwei großen Doppeltüren. Diane und Kingsley drängten sich eng aneinander, während Iris weiterhin die Pistole auf sie richtete.
    »Ein Kunde meines Vaters war gerade auf der Suche nach neuem ›Frischfleisch‹, als er Rose erblickte. Wir waren damals gerade fünfzehn geworden. Er bot meinem Vater eine Million Dollar für sie an. Vater stimmte zu, schließlich hatte er ja noch zwei weitere Töchter. Rose war außer sich vor Schrecken. Mutter weinte, unternahm aber nichts. Ich bot an, an ihrer Stelle zu gehen. Vater war das egal. Er konnte uns sowieso nicht auseinanderhalten. Jetzt kennen Sie meine Geschichte. Profiler Kingsley, Sie gehen in dieses Zimmer. Öffnen Sie die Tür.«
    »Lassen Sie uns doch beieinander bleiben«, sagte Diane. »Wir stellen doch im Moment ein ziemlich trauriges Paar dar. Außerdem braucht er Pflege.«
    »Machen Sie sich nicht kleiner, als Sie sind. Ich weiß, wozu Sie fähig sind«, sagte Iris. »Öffnen Sie die Tür.«
    Kingsley gehorchte. Im Zimmer stand ein Himmelbett, dessen goldbraune Brokatdecke zu den Zimmervorhängen passte. Auf dem Boden lagen weinrote Plüschteppiche. Das Ganze war etwas zu üppig für Dianes Geschmack, aber es war immerhin weit besser als das kleine Häuschen, in das man sie zuerst gesperrt hatte.
    »Hübsches Gefängnis«, sagte Kingsley. Er ging hinein, und Iris schloss die Tür hinter ihm ab.
    »Sie sind dort drüben«, sagte sie zu Diane.
    Während Diane die große Halle entlangschritt, versuchte sie fieberhaft, einen Plan zu entwickeln. Kingsley war jetzt aus dem Weg. Jetzt gab es nur noch sie beide. Iris war stark, aber sie war es auch.
    »Machen Sie nur keine Dummheiten«, sagte Iris. »Ich habe keine Hemmungen, Sie zu erschießen. Ich kann selbst von hinten Ihre Gedanken lesen.«
    »Ich käme nicht im Traum darauf, so etwas zu versuchen«, entgegnete Diane. »Sie haben ja einen klaren Verstand. Ich hoffe immer noch auf Ihre Einsicht, dass die Tötung von Polizisten weit strenger geahndet wird als der Mord an Ihrem Mann.«
    »Dessen bin ich mir bewusst. Aber ich finde es eigentlich etwas ungerecht gegenüber dem Rest der Bevölkerung, finden Sie nicht?«, sagte sie.
    »Sehen Sie, Iris«, sagte Diane, »Kingsley hat mir erzählt, dass Serienmörder üblicherweise bei jeder folgenden Tat die Gewalt gegenüber ihren Opfern steigern. Das war bei Ihnen nicht der Fall. Er meint, Sie seien anders. Sie gehörten nicht zu diesen Leuten …«
    »Wollen Sie meine Seele retten? Wie kommen Sie darauf, dass ich nicht zu zunehmenden Gewaltexzessen neige?«
    »Weil weder Bacon noch Redding, Carthwright oder
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