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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume
Autoren: Santiago García-Clairac
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stelle dich vor die gleiche Wahl wie den Soldaten eben: der Leichnam meiner Tochter oder dein Leben!«
    Tránsito neigte seinen Kopf noch tiefer, um seiner Ergebenheit Ausdruck zu verleihen. Er war entschlossen, alles zu tun, was in seiner Macht stand, um die Prinzessin zu finden; doch sein eigentliches Ziel würde er dabei nicht aus den Augen verlieren. Er würde sich an Arquimaes rächen. Er wollte ihn tot sehen. Alles andere war unwichtig.
    * * *
    Arquimaes bat Arturo unerwartet um Hilfe.
    »Komm heute Nacht mit Schwert und Schild zu mir. Du musst mich schützen, ich habe etwas Besonderes vor.«
    Nach dem Abendessen legte Arturo mit Crispíns Hilfe seine Rüstung an, setzte sich den schwarzen Helm auf, nahm Schwert und Schild und ging zum Zelt seines Meisters. Der Weise führte ihn zu einem niedrigen Hügel in der Mitte des Lagers. Rund um den Hügel hatten die Emedianer Dutzende von Lanzen und Schwertern in den Boden gerammt, alle mit dem großen A und dem Drachenkopf versehen. Mehrere Ritter und Soldaten bildeten einen zweiten Schutzwall. Eine undurchdringliche Mauer, die jedem Unbefugten den Zutritt versagte.
    In der Mitte hatte Arquimaes einen Tisch und einen Stuhl aufgestellt. Eine Fackel beleuchtete die Szene.
    »Sorge dafür, dass sich uns niemand nähert«, bat Arquimaes seinen Schüler. »Ich werde etwas niederschreiben, das so geheim ist, dass niemand, absolut niemand, es sehen darf.«
    »Befürchtet Ihr vielleicht, dass Demónicus’ Männer uns angreifen könnten?«
    »Ich befürchte das Schlimmste. Da ist etwas, das ich niemandem erzählt habe. Nur du sollst es wissen. Mir ist aufgefallen, dass einige unserer Verwundeten anfangen, sich zu verändern. Das Gift des Finsteren Zauberers ist verhext und viele von uns werden sich in den nächsten Tagen in Bestien verwandeln.«
    »Können wir das nicht verhindern?«, fragte Arturo.
    »Es ist unmöglich zu wissen, wer von der Verwandlung betroffen ist. Wir können nicht alle Verwundeten töten. Uns bleibt nur, sie aufmerksam zu beobachten.«
    Arturo ballte die Faust.
    »Dieser verdammte Hexenmeister! Er ist das schlimmste menschliche Wesen, das ich je in meinem Leben getroffen habe!«
    »Du täuschst dich, Arturo«, sagte der Weise. »Demónicus ist kein menschliches Wesen. Er ist ein Ungeheuer, das zum Menschen geworden ist! Darum kennt er weder Erbarmen noch Mitleid. Er hat keine Seele.«
    Entsetzt hörte ihm Arturo zu.
    »Dann ist seine Tochter Alexia …«, begann er mit stockendem Atem. »Ist sie auch eine seelenlose Bestie?«
    »Das kann ich dir nicht sagen«, antwortete der Alchemist. »Über Alexias Herkunft weiß ich nichts.«
    Arquimaes bemerkte, dass Arturo schwer atmete, und beschloss, das Thema zu wechseln.
    »Während ich das Geheimnis aufschreibe, wirst du mich bewachen«, sagte er. »Niemandem darf dieses Pergament in die Hände fallen.«
    »Darf ich wissen, worum es geht?«
    »Während der Schlacht bin ich mehrmals nur knapp dem Tode entronnen. Morfidio wäre es fast gelungen, mich umzubringen. Wenn ich getötet worden wäre, wäre die magische Formel für die Tinte für immer verloren gewesen. Deswegen ist es notwendig, sie niederzuschreiben. Sollte mir ein Unglück zustoßen, möchte ich, dass sie jemand bekommt, der Nutzen aus ihr ziehen kann.«
    »Und wenn sie Demónicus oder anderen gewissenlosen Menschen in die Hände fällt?«
    »Von jetzt an wird es deine Aufgabe sein, die Geheimformel, nach der alle Menschen suchen, zu bewachen. Um deine Arbeit zu erleichtern, werden wir sie an einem unzugänglichen Ort aufbewahren, der nur dir bekannt sein wird.«
    »Ich bezweifle, dass es auf dieser Welt irgendeinen Ort gibt, den machtbesessene Teufel wie Demónicus nicht ausfindig machen können.«
    »Doch, Arturo, den gibt es. Und du kennst ihn bereits. Ich werde den Namen nicht nennen, falls der Wind meine Worte davonträgt. Aber ich versichere dir, du kennst ihn. Du bist schon dort gewesen und weißt, dass niemand ihn finden wird.«
    Arturo erinnerte sich an die geheime Grotte der Abtei von Ambrosia, tief unter der Erde. Das war zweifellos der verborgenste und geheimste Winkel, den er kannte. Niemand würde auf die Idee kommen, das Pergament mit der Geheimformel dort zu suchen.
    »Ihr habt recht, Meister, dort wird niemand Eure Formel finden. Niemand wird sich vorstellen können, dass dort das wichtigste Geheimnis verborgen ist, das je ein Weiser entdeckt hat.«
    »Außerdem werde ich die Formel in einer Geheimsprache verfassen, die niemand
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