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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
Autoren: Henry Neff
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Energie darauf verwendet, ihn zu vernichten.
    Eine unerwartete Welle der Sympathie für das strenge Antlitz stieg in Max auf. Er hieb mit der Faust auf den Sockel und sah zu der großen Figur auf.
    »Ich wette, du würdest keinen Dämon in deinem Haus willkommen heißen«, flüsterte er.
    Die Statue blickte starr geradeaus und Max seufzte. Der Marmor glänzte an diesem klaren Abend und Max lehnte
sich zurück, um den Mond zu betrachten, der fast bis zum Zenith aufgestiegen war. Er schien direkt über dem Campus zu stehen und ein Spotlight auf Rowan und seine schwachen Bemühungen zu werfen.
    »Der Mond hat tatsächlich ein Gesicht.«

KAPITEL 2
    Ein Leeres Bett

    A ls Max schließlich zum Herrenhaus zurückkehrte, war es bereits weit nach Mitternacht. Auf dem Weg durch den Garten begleitete ihn ein Lymrill. Während Max über Dämonen nachgrübelte, sprang sein Schützling vor ihm her und steckte sein breites Maul ins nasse Unterholz.
    Auf ebenem Boden hatte das Lymrill einen sonderbaren Gang, ähnlich dem wiegenden Watschelgang eines Dachses. Seine kraftvollen Hinterbeine und großen Klauen ließen vermuten, dass es sich in Felshöhlen oder Bäumen sein Lager suchte. Auch wenn es nicht sprechen konnte wie manch anderer Schützling, war das Lymrill ein intelligentes Wesen, das sich mit seinen miauenden Lauten, dem buschigen Schwanz und den kupferfarbenen Stacheln auszudrücken vermochte, die in einem scharfen Grat auf seinem Rücken wuchsen und nicht nur zur beeindruckenden Verteidigung dienten, sondern auch ein guter Indikator für seine Stimmungen waren. Augenblicklich lagen sie nicht wie ein glänzender, weicher Mantel um seinen Körper, sondern waren protestierend aufgestellt. Max sah ihre Spitzen im Licht einer Straßenlaterne glänzen, als das Tier ungeduldig herumstreifte.

    »Du wolltest unbedingt mitkommen, Nick, also beschwer dich jetzt nicht«, erklärte Max.
    Nick jaulte und grub seine Klauen in ein Blumenbeet.
    »Lass das!«, zischte Max und ging vor einem Regen aus Erde und Blumenstängeln in Deckung. »Das ist gerade erst bepflanzt worden!«
    Doch Dreck und Blumen flogen weiter, bis Max nachgab und einen Metallriegel aus seiner Tasche holte.
    »Das ist der letzte«, verkündete er und bot ihm den kleinen Barren auf der Handfläche an. Sofort hörte das Lymrill auf, Unsinn zu machen, und kam angetapst, um sich den Leckerbissen so vorsichtig wie ein Spaniel abzuholen. Nicks Ottergesicht nahm einen wohlwollenderen Ausdruck an und seine Schnurrhaare zitterten vor Behagen, als er sich hinsetzte, um den Barren zu verschlucken.
    Es war immer wieder erstaunlich, ein Lymrill essen zu sehen. Ungeziefer jagte Nick mit plötzlicher, unersättlicher Wildheit, doch bei den Mineralien und Metallen, die sein einzigartiger Stoffwechsel benötigte, war er wesentlich vorsichtiger. Metallobjekte wurden meist ganz verschluckt und nicht gekaut – selbst so große Objekte wie eine antike und offensichtlich teure Spielzeugeisenbahn. Es war ein Rätsel, wie Nick diese Dinge hinunterschlucken oder gar verdauen konnte. Aber es bestand kein Zweifel daran, dass alles Metall seinen Weg in Zähne, Klauen und Stacheln fand. Diese Teile seiner Anatomie waren härter als Stahl und machten ein ausgewachsenes Lymrill zu einem wahrhaft imposanten Wesen.
    Doch die Gaben der Natur waren bittersüß. Seit Urzeiten hatten Forscher und Alchemisten die Lymrills gejagt, bis sie fast ausgestorben waren, um hinter das Geheimnis der Zusammensetzung ihres Fells zu kommen. Soweit Max es wusste, war Nick der Letzte seiner Art – daher fand Max es nur gerecht, ihn zu verwöhnen.

    Früher hatten sich die Schützlinge Rowans – mystische Kreaturen, die in die Obhut der Schüler gegeben wurden – ausschließlich im Sanktuarium aufgehalten und durften nur zu besonderen Gelegenheiten hinaus. Doch seit der Belagerung hatten sich diese Bestimmungen gelockert. Es war nicht mehr unüblich, einen Faun im Garten des Herrenhauses dösend zu finden oder in der Bacon-Bücherei einen mürrischen sprechenden Hasen die Tische okkupieren zu sehen. Zu Nicks Lieblingsplätzen – abgesehen von einem natürlichen Drang, genau dort zu sein, wo er nicht sein sollte – gehörte Max’ Bett. Es war ein bequemes Bett und das Lymrill zog die weiche Matratze und das kuschelige Federbett seiner wäldlichen Behausung vor. Wenn man ihn darauf setzte, grub er sich gerne einen Tunnel zwischen den Laken bis ans Bettende und schlief ein.
    Genau dorthin wollte Nick jetzt und Max
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